Buchen. Bei sonnigem Wetter starteten die grünen Gemeinderatskandidierenden mit interessierten Bürgern und einer kleinen Kinderschar zu einer Abendwanderung auf dem Biodiversitätspfad zwischen Buchen und Hettingen.
Wie Agrarbiologin Amelie Pfeiffer dabei erklärte, hätten alle auch noch so kleinen, unscheinbaren Tiere und Pflanzen eine wichtige Funktion im Ökosystem.
Um die Artenvielfalt zu erhalten, seien Pflegemaßnahmen nötig, so zum Beispiel bei den artenreichen Kalkmagerrasen, auf denen viele heimische Orchideen und Insekten zu finden sind, bei der Freihaltung der traditionellen artenreichen Streuobstwiesen und bei den Hecken- und Feldgehölzen, die vielen Vögeln Lebensraum bieten und zunehmend wichtig in der Landwirtschaft werden, um Erosionsschäden zu verhindern. Die Landschaftserhaltungsverbände, in denen die Naturschutzverbände gemeinsam mit den Kommunen und Landwirten den Naturschutz vorantreiben, koordinieren viele dieser Aufgaben. Sie wurden in den letzten Jahren von der grün-schwarzen Landesregierung finanziell und personell gut ausgestattet, so dass ihre Arbeit auch hier vor Ort Wirkung zeigt und viele Aktionen mit Vereinen oder den politischen Jugendorganisationen zur Pflege dieser Lebensräume stattfinden konnten.
Franziska Hahn schlug vor, in Zukunft die Bürger besser zu informieren, wenn sie Grundstücke kaufen, damit sie wüssten, ob sich darauf ein geschütztes Biotop, zum Beispiel eine Hecke, befindet, oder ob es bestimmte Auflagen zum Gewässerschutz gibt, da sich das Grundstück in einer Bachaue befindet.
Ralf Kurasch, der vor seinem Grundschulstudium bereits einen Bachelor im Bereich Landwirtschaft und nachwachsende Rohstoffe absolvierte, wies noch einmal auf die Bedeutung der Europawahl in diesem Zusammenhang hin. Der „Green Deal“ dürfe nicht abgeschwächt werden, „damit gefährdeten wir fundamental den Artenschutz“. Amelie Pfeiffer ergänzte, dass grüne Politik seit langem fordert, dass Landwirte für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen nicht nur Entschädigungen und Ausgleichszahlungen, sondern endlich einkommenswirksame Zahlungen erhalten müssten, wenn sie gesellschaftliche Leistungen erbringen.
Sofia Greff-Breuer betonte, dass es nicht nur darum ginge, die Bedeutung der Biodiversität anhand eines Pfades aufzuzeigen, sondern dass im zukünftigen Gemeinderat Entscheidungen den Artenschutz unbedingt berücksichtigen sollten. pm
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