Oberneudorf. Anerkennung, Wertschätzung und Dank durchdrangen die Feier zur Verabschiedung des langjährigen Ortsvorstehers Roland Ohnhäuser, zu der der Ortschaftsrat eingeladen hatte.
Tobias Koller, Nachfolger im Amt, begrüßte die Gäste im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus und blickte auf das umfangreiche Wirken von Roland Ohnhäuser zurück. Der gebürtige Buchener ließ sich 1979 mit seiner Familie in Oberneudorf nieder und brachte sich vom ersten Tag in die Dorfgemeinschaft ein, etwa beim Bau der legendären großen Fastnachtswägen, bei der Gründung des Heimatvereins 1990 und der Neuauflage des Heimatbuchs.
Seine Wahl in den Ortschaftsrat begründete 1989 sein Engagement in der Kommunalpolitik. Von 1999 an war er Stellvertreter des damaligen Ortsvorstehers Alois Noe, bis dieser 2004 nach 30 Dienstjahren aus dem Amt zurückzog und Ohnhäuser diese Aufgabe übernahm.
Koller ging auf die zahlreichen Projekte ein, die in dieser Zeit angestoßen wurden und die Handschrift seines Vorgängers tragen. Das Erscheinungsbild Oberneudorfs erfuhr durch Pflasterarbeiten in mehreren Etappen, durch intensive Eigenleistungen und unzählige Arbeitsstunden eine deutliche Aufwertung, etwa an der Ortsmitte um Kirche und Schulhaus, um das Dorfgemeinschaftshaus, am Friedhof und an der Bushaltestelle.
Ein „gutes Pflaster“
Oberneudorf ist für Gemeinschaftssinn, Bereitschaft zur Eigenleistung und Engagement sprichwörtlich ein „gutes Pflaster“. Das alte Schulhaus wurde neu eingedeckt, der Jugendraum im Obergeschoss saniert und die Außenanlage gestaltet. Am Dorfgemeinschaftshaus wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, unter anderem eine Schallschutzdecke eingebaut, der Boden im Saal aufbereitet und Toilettenanlagen renoviert.
Spätestens mit der Übernahme des Schankbetriebs durch den Heimatverein in der Kegelbahngaststätte erhielt Oberneudorf mit dem Dorfgemeinschaftshaus einen Mittelpunkt für die Dorfgemeinschaft. Ohnhäuser war dabei einerseits Ideengeber, brachte aber auch stets seinen handwerklichen Sachverstand ein.
Mit einem großen Dankeschön im Namen der Oberneudorfer schloss Tobias Koller seine Ausführungen. Auch der Ehefrau Sigrid überbrachte er den Dank, die ein wichtiger Garant dafür war, dass Roland Ohnhäuser das Amt so lange ausüben konnte.
In seinem Grußwort wies Bürgermeister Burger auf die große Kontinuität der Ortsvorsteher in Oberneudorf hin. Seit der Gründung der neuen Stadt Buchen gab es nur zwei Ortsvorsteher im drittkleinsten Stadtteil. Oberneudorf habe seine Identität bewahrt und sei ein wertvoller Teil der Gesamtstadt, in dem Zusammenhalt und Gemeinschaft spürbar sind.
Burger unterstrich die zahlreichen Leistungen Ohnhäusers für die Dorfgemeinschaft und seinen zielstrebigen Einsatz für die Dorfverschönerung. Burger erinnerte an eine weitere Facette in den Verdiensten im Ehrenamt: In seiner Zeit als erster Vorsitzender der Buchener Sektion des Alpenvereins wurde die Kletterhalle errichtet und die Mitgliedszahlen der Sektion verzehnfachten sich. Ohnhäuser habe sich stets sachorientiert für die Interessen Oberneudorfs eingesetzt und mit den Beigeordneten Dr. Hauck, Weber und Laber gut zusammengearbeitet.
Dank für umfangreiches Wirken
Burger schloss mit dem persönlichen Dank für das umfangreiche Wirken und seine authentische Art, die er als Kommunalpolitiker bewahrt habe.
Die Sprecherin der Ortsvorsteher, Regina Schüßler, kennzeichnete ihren ehemaligen Amtskollegen als Ortsvorsteher mit Herzblut und Elan, der auch im Vorstand der Ortsvorsteher ein wichtiger Kollege war und dankte für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Der erste Vorsitzende des Heimatvereins, Elmar Noe, überbrachte stellvertretend für alle Vereine und Institutionen des Dorfs die Dankesworte. Ohnhäuser sei mit Oberneudorf tief verbunden und habe stets das Wohl der Dorfgemeinschaft im Blick gehabt.
Elmar Noe wies auf die Verdienste im Vorstand des Heimatvereins hin, unter anderem bei der Ausrichtung der Köhlerwoche und des Festes zum Jubiläum des Odenwaldrings. Er betonte, dass Ohnhäuser wichtiger Ideengeber für zahlreiche Dorfverschönerungsmaßnahmen war, die der Heimatverein gerne unterstützt habe. Feuerwehr und Kirchenchor schätzen in Oberneudorf ansprechende und funktionale Vereinsräume, die ihnen Heimat geben. Inspiration und Tatendrang Ohnhäusers haben Oberneudorf in den 20 Jahren seiner Amtszeit weit vorangebracht.
Roland Ohnhäuser zeigte sich berührt und dankte für die ehrenden Worte. Er dankte Bürgermeister Burger und allen drei Beigeordneten für die Förderung und Begleitung der angestoßenen Maßnahmen, sowie dem Bauhof. Er dankte den Mitgliedern im Ortschaftsrat, seinen Stellvertretern im Amt Karl-Heinz Hemberger und Bernhard Schnorr, und den Vereinen für das gute Miteinander. Er blicke dankbar auf die vergangenen 20 Jahre zurück, in denen er wertvolle Erfahrungen für sein Leben sammeln durfte.
„Gute Zeit für Oberneudorf“
Mit einigen Bildern aus der Schaffenszeit Ohnhäusers klang der offizielle Teil, der von Michael Henk (Gesang) und Jochen Schwab (Klavier) bewegend musikalisch umrahmt wurde, aus. Die angestoßenen Gespräche ließen erkennen, dass die Anwesenden im voll besetzten Rund des Dorfgemeinschaftshauses die Ära Ohnhäuser als gute Zeit für Oberneudorf in Erinnerung behalten werden. js
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