Götzingen. „Musik sollte Menschen ihre Probleme vergessen lassen, wenn auch nur für einen Moment!“, meint der US-amerikanische Komponist und Rock-‘n’-Roll-Pionier Chuck Berry. Bei ihrem Konzert in der Pfarrkirche St. Bartholomäus erreichte dies die Blaskapelle Götzingen für ihre Besucher aus nah und fern gleich für einen ganzen Abend.
Eröffnet wurde dieses besondere Kirchenkonzert mit der Ouvertüre aus der Königlichen Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel, einfühlsam dargeboten durch Bernd Egenberger, Udo Link, Erhard Schmitt und Daniel Schmitt, einem Bläserquartett, das sich glücklichen Umständen verdankend während der Pandemiebeschränkungen etablierte.
Kai Rösch begrüßte die zahlreichen Musikfreunde in der Götzinger Pfarrkirche, unter ihnen Ortsvorsteherin Daniela Gramlich sowie Gerd Münch als Vertreter des Blasmusikverbandes Tauber-Odenwald-Bauland. Rösch zeigte sich erfreut, dass jetzt quasi eine neue Zeit ohne Einschränkungen angebrochen sei und somit auch ein bereits seit längerem schon anvisiertes ganz spezielles Kirchenkonzert mit herausforderndem Programm unter der Stabführung von Dirigent Udo Link stattfinden könne.
Temperamentvoll
Und zur Freude und Begeisterung der Zuhörer erklangen während des dann folgenden Programms immer wieder erhebend und gleichzeitig mächtig brausend das ganze Kirchenschiff regelrecht ausfüllend die Melodien durch das Gotteshaus, durch dessen beeindruckende Akustik das Konzert auch wirklich zu einem ganz besonderen Musikerlebnis wurde. Das davon begeisterte Publikum bekundete immer wieder durch „standing ovations“ Bewunderung und Anerkennung.
Vielversprechend und temperamentvoll war da sofort der Einstieg in das festliche Programm mit „New Festival Music“ von Markus Götz. Nicht minder beeindruckend folgte die schottische Dudelsackhymne „Highland Cathedral“, komponiert von Michael Korb und Uli Roever, arrangiert von Siegfried Rundel.
Barock, Pop und Jazz
Sehr mächtig erklang danach „Concerto d’Amore“ von Jacob de Haan, das auf gelungene Weise per-fekt die Stilrichtungen Barock, Pop und Jazz verbindet. Bekannte religiöse Weisen aus der Zeit der Sklaverei in den USA verarbeitete Luigi di Ghisallo in „Bye Bye Spiritual“, eindrucksvoll geprägt durch Solist Daniel Schmitt mit dem weltbekannten Lied „Amazing Grace“. Recht ein-fühlsam lies Horst Schnebel mit „Pan-Träume“ (arrangiert von Ferenc Asconi) seine Zuhörer sich in die griechische Mythologie hineinträumen.
Bei dem Popsong „You Raise Me Up“ von B. Graham und R. Lovland (arrangiert von Heinz Briegel) konnte sich Erhard Schmitt als Solist auszeichnen.
Mit „Arrival“ (arrangiert von Thomas Berghoff) aus dem bekannten ABBA-Album entführten B. Andersson und B. Ulvaeus in den Pophimmel traditioneller schwedischer Volksmusik. Natürlich durfte in dieser Programmabfolge ein klassischer Musical-Welterfolg wie „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber (arrangiert von Willy Hautvast) nicht fehlen.
Eindrucksvoll
Dem schloss sich dann der Gospelsong aus Sister Act „I Will Follow Him“ von J. W. Stole und Del Rome (arrangiert von Franz Watz) an, nebenbei bemerkt eine erfolgreiche Konzert-Premiere von MV-Nachwuchsdirigent Benedikt Volk.
Der nostalgisch geprägte italienische Konzertmarsch „Marcia Sinfonica“ von Georg Stich erwies sich als perfekte Abschlussmelodie für dieses wirklich eindrucksvolle Kirchenkonzert.
Durch das immer wieder von bestätigendem Beifall begleitete Programm führten das Publikum mit interessanten und begleitenden Informationen in gekonnter Manier Lena Käflein und Philip Hess.
Tolle Leistung gewürdigt
Ortsvorsteherin Daniela Gramlich entbot Grüße der Stadt- und Ortschaftsverwaltung und beglückwünschte den Musikverein zu einem wirklich beeindruckenden Konzert, dankte der Kapelle für ihre tolle Leistung.
Einmal mehr habe sich in dem dargebotenen Programm dokumentiert, dass die „Sprache Musik wirklich alle verstehen!“. Sie dankte für das Engagement im Interesse der Dorfgemeinschaft und wünschte Verein und Musikanten weiterhin viel Erfolg.
Dank für die vielfältige musikalische Unterstützung und Glückwunsch zum erfolgreichen Konzert übermittelte auch Ilse Aumüller im Namen von Pfarrer Balbach und der Kirchengemeinde.
Seitens des Musikvereins Götzingen gab es abschließend Dank von Fabian Aumüller an die Besucher und Helfer bei der Organisation sowie nicht zuletzt die Dirigenten und Musikanten für ihren Einsatz.
Den stürmischen Zugabe-Wunsch erfüllte die Kapelle mit dem weltweit bekannten Folk-Rock-Song des Songwriters Chuck Berry, gesanglich begleitet durch Dirigent Udo Link mit Tochter Rebecca, und setzten damit einen imposanten Schlussakkord.
Beim sich anschließenden Stehempfang im Foyer der Nachbarschaftsgrundschule klang der musikalische Erlebnisabend mit vielen nachwirkenden und unterhaltsamen Gesprächszirkeln aus.
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