Kirchenchor Hollerbach-Oberneudorf

Das 70-jährige Bestehen gefeiert

Für die feierliche Weihe der Kirchenglocken gegründet

Lesedauer: 
Die versammelten Chöre an der zweiten Station. In zwei Liedern dankten sie für die Wunder der Schöpfung. © Kirchenchor

Hollerbach-Oberneudorf. Der Kirchenchor Hollerbach-Oberneudorf feierte sein 70-jähriges Bestehen. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich die Sängerinnen und Sänger mit den befreundeten Chören der Seelsorgeeinheit aus Hainstadt, Heidersbach und Buchen und zahlreichen Gästen vor der Kirche in Oberneudorf, um das Fest mit einer Andacht in Wald und Flur zu begehen.

Feierliches Glockengeläut hatte zur Versammlung gerufen. In seiner Begrüßung ging der Dirgent des Jubiläumschores Jochen Schwab auf die Chorgründung ein. Die Glocken, deren Geläut eben verklungen war, hingen unmittelbar mit der Gründung des Chores zusammen, führte Schwab aus. In ganz Deutschland wurden in der Nachkriegszeit Glocken geweiht, da viele Glocken zuvor für Kriegszwecke eingeschmolzen worden waren. Im August 1952 trat Lehrer Paul Klekner seinen Dienst in Oberneudorf an. Der damalige Pfarrer von Hollerbach bat ihn, die anstehende Glockenweihe musikalisch zu gestalten. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, rief Paul Klekner kurzer Hand zur Gründung eines Chors auf und schon am 5. Oktober trat dieser erstmals bei der feierlichen Weihe der Glocken auf.

Jochen Schwab betonte, dass die Tatkraft, der Mut und die Begeisterungsfähigkeit von Paul Klekner im Ortsteil Obeneudorf viel Gutes bewirkt hatte. Als Heimatvertriebener aus der heutigen Slowakei fand er in Oberneudorf eine zweite Heimat. 40 Jahre leitete Klekner, der sich musikalisch vieles selbst beigebracht hatte, den Chor mit seiner unnachahmlichen Art und gewinnenden Ausstrahlung. 1992 übergab er den Chor an den heutigen Leiter. Die Gründungsgeschichte des Kirchenchors in der Nachkriegszeit zeige, dass ein Leben in Frieden und Freiheit, das die 70 Jahre der Chorgeschichte umspannte, nicht selbstverständlich ist.

Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Wohlauf mit hellem Singen“ zog die Versammlung zur zweiten Station, an der man bei klarem blauem Himmel einen wunderbaren Blick von der Höhe bis nach Buchen werfen konnte. An dieser Station dankten die Chöre in zwei Liedern für die Wunder der Schöpfung. Der Vorsitzende Friedbert Röckel gestaltete die einzelnen Stationen mit ansprechenden Texten. Die dritte Station führte zu einer Wegkreuzung im Herbstwald. Hier wurden Fürbitten ausgesprochen, die die Chöre mit einem mehrstimmig gesungenen Vaterunser beschlossen. Die letzten Station lag im Tal am Ortsausgang. Hier stand die Bitte um den Segen Gottes im Mittelpunkt. Eine besondere Stimmung erfüllte das Tal, als die Chöre zum Abschluss das Lied „Kein schöner Land“ mehrstimmig anstimmten.

Zum zweiten Teil der Jubiläumsfeier traf man sich im wundervoll herbstlich dekorierten Dorfgemeinschaftshaus bei Kaffee und Kuchen. Der Vorsitzende des gastgebenden Chors Friedbert Röckel begrüßte die Gäste, insbesondere die Ortsvorsteher von Hollerbach und Oberneudorf, Joachim Weiß und Roland Ohnhäuser, sowie Pater Daison. Er dankte allen, die zur Vorbereitung dieses schönen Festes beigetragen hatten. Er stellte das weite Spektrum des Repertoires des Kirchenchors Hollerbach – Oberneudorf dar, das von klassischen Chorsätzen über Neue Geistlichen Lieder und Volkslieder bis zu Popsongs und Stücken aus Musicals reicht. Röckel betonte ausdrücklich, dass die Chöre offen sind und sich stets über neue Sängerinnen und Sänger freuen.

Ortsvorsteher Roland Ohnhäuser sprach im Namen der politischen Gemeinde die Glückwünsche aus. Er dankte für die Bereitschaft des Kirchenchores auch weltliche Anlässe mitzugestalten und wünschte dem Chor alles Gute für die weiteren Jahre.

Bei vielen angeregten Gesprächen ging die ansprechende Festveranstaltung zu Ende.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten