Gemeinderat Buchen

Buchen: Weitere Freiflächen-PV-Anlagen in der Planung

Von 
Martin Bernhard
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Freiflächen-Photovoltaikanlagen sollen in Buchen in den nächsten Jahren auf rund 80 Hektar Fläche entstehen. © Patrick Pleul/dpa

Der Gemeinderat hat die Stadtverwaltung beauftragt, Gespräche mit fünf Projektentwicklern von Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu führen. Insgesamt könnten solche Anlagen auf einer Gesamtfläche von rund 80 Hektar entstehen.

Buchen. Nach den Vorstellungen von Bürgermeister Roland Burger und dem Gemeinderat soll es in Buchen mit dem Ausbau von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie möglichst zügig vorangehen. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Verwaltung Gespräche mit fünf weiteren Projektentwicklern führen soll.

Bereits im Dezember hatte das Gremium eine Freiflächen-PV-Anlage bei Rinschheim mit einer Fläche von rund 18 Hektar planerisch auf den Weg gebracht. An dieser sind der Eigenbetrieb „Energie und Dienstleistungen Buchen“ (EDB) und das Unternehmen Zeag beteiligt. Bis Ende Oktober 2022 haben weitere Projektierer insgesamt 17 Standorte für PV-Anlagen eingereicht. Von diesen können fünf weiterverfolgt werden (siehe Info-Kasten). Die anderen erfüllen die von der Stadt aufgestellten Kriterien nicht: Zehn von den Anlagen sollten auf Flächen mit Bodenwerten von über 35 errichtet werden, zwei Anlagen würden zu nahe an der Bergkapelle bei Rinschheim stehen.

Wertschöpfung für die Region

An einer geplanten Anlage bei Götzingen auf einer Fläche von 15,5 Hektar sind ebenfalls Zeag und EDB beteiligt. Zu den Kriterien für die Genehmigung von Freiflächen-PV-Anlagen der Stadt zählt, dass die Betreiberfirma ihren Sitz in Buchen hat und dass sich Stadt und Bürger zu jeweils mindestens 24 Prozent an dem Unternehmen beteiligen können. Auf diese Weise will die Stadtverwaltung die Wertschöpfung solcher Anlagen möglichst in der Region halten.

Der Gemeinderat beauftragte in seiner Sitzung am Montag die Stadtverwaltung damit, Gespräche mit den Projektierern der fünf zusätzlich geplanten Anlagen zu führen. Dabei sollen die betroffenen Ortschaftsräte eingebunden werden. In einem weiteren Schritt müsste man den Flächennutzungs- und den Bebauungsplan ändern. Denn wie Burger erläuterte, handele es sich bei großflächigen PV-Anlagen nicht um privilegierte Baumaßnahmen. Deshalb müssen die Projektierer Baugenehmigungen beantragen.

Anders verhält es sich dagegen bei Windkraftanlagen. Hier verfügt die Kommune über kein Mitspracherecht im Genehmigungsverfahren, da der Gesetzgeber solche Baumaßnahmen als „privilegiert“ eingestuft hat. Derzeit drehen sich auf Hettinger und Rinschheimer Gemarkung sieben Windenergieanlagen. Die vier bei Hainstadt sollen im Laufe dieses Monats in Betrieb gehen. Außerdem planen die Unternehmen „Abo Wind“ und „S+H Windenergie“ weitere Anlagen: bis zu elf bei Hainstadt und fünf bei Einbach, Hollerbach und Oberneudorf. Somit könnten in einigen Jahren 27 Windräder auf der Gemarkung Buchen Strom erzeugen. Burger wies auf die langen Genehmigungsprozesse hin. So könnte man mit der Waldrodung und dem Bau der Anlagen bei Hainstadt voraussichtlich Ende 2025 beginnen. Burger informierte darüber, dass das Land im Staatswald im Distrikt „Grauer Forst“ bis zu drei Windenergieanlagen errichten lassen könnte. Er rechnet aber nicht damit, da die Stadt ihren Beitrag zum Ausbau Erneuerbarer Energien übererfüllt habe.

Bürger profitieren

Dr. Harald Genzwürker, Fraktionsvorsitzender der CDU, lobte die Stadt für ihren Einsatz beim Ausbau von Erneuerbarer Energie. „Ich finde es sehr vernünftig, dass wir das tun“, sagte er. „Es ist wunderbar, dass wir vorn dabei sind bei der Energiewende.“ Stadtrat Harry Ballweg (AfD) wollte wissen, inwiefern die Bürger finanziell von Windenergie- und Freiflächen-PV-Anlagen profitieren könnten. Denn diese müssten weiterhin einen hohen Preis für den von ihnen verbrauchten Strom bezahlen. Burger antwortete, dass die Projektierer von Freiflächen-PV-Anlagen Bürgern die Möglichkeit bieten müssen, sich finanziell daran zu beteiligen. Auch bei den Windenergieanlagen habe sich das Modell sogenannter „Bürgerwindparks“ bewährt. Zudem profitiert die Stadt durch Pachteinnahmen von den Anlagen, die auf ihren Grundstücken stehen.

Flächen für PV-Anlagen

Rinschheim: 18,2 Hektar.

Götzingen 1: 15,5 Hektar.

Bödigheim 1: 30 Hektar.

Bödigheim 2: 8,81 Hektar.

Hainstadt 1: 5,13 Hektar.

Hainstadt 2: 1,8 Hektar.

Insgesamt: 79,44 Hektar.

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