Wirtschaft

Buchen: Vier Millionen Euro für berufliche Bildung

IHK Rhein-Neckar und der Trägerverein erweitern die Überbetriebliche Ausbildungswerkstätten (ÜAB) in Buchen. Vertreter von Unternehmen und Verwaltung trafen sich am Montag zum symbolischen ersten Spatenstich.

Von 
Martin Bernhard
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Bürgermeister Roland Burger, ÜAB-Geschäftsführer Stefan Kempf, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke, Walter Meier, Vorsitzender des ÜAB-Vereins, und Landrat Dr. Achim Brötel beim symbolischen Spatenstich. © Martin Bernhard

Buchen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar modernisiert und erweitert die Überbetriebliche Ausbildungswerkstätte Buchen (ÜAB) um 200 Quadratmeter. Die Baumaßnahme dauert voraussichtlich bis April 2026. Im Rahmen des Umbaus wird man die Elektrowerkstatt erweitern. Außerdem werden die Sozialräume, die sanitären Anlagen und die Haustechnik im neuen Anbau untergebracht. Durch die Flächenvergrößerung kann die ÜAB ihre Ausbildungskapazitäten erweitern. Derzeit absolvieren 95 Auszubildende in der ÜAB die Grundausbildung in den industriellen Elektro- und Metallberufen.

Zentraler Lernort

„Mit der Modernisierung machen wir die ÜAB fit für die Zukunft. Die Werkstatt und Seminarräume als zentraler Lernort, aber auch die gesamte Einrichtung mit den Sozialbereichen und Meisterbüros wird heller, freundlicher und technisch auf den neuesten Stand gebracht“, sagte ÜAB-Geschäftsführer Stefan Kempf,. Das Bestandsgebäude stammt aus dem Jahr 1989.

Die ÜAB wird vom Verein „Überbetriebliche Ausbildungswerkstätte Buchen“ getragen. In diesem sind mehr als 40 produzierende Unternehmen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis und die IHK Rhein-Neckar Mitglied. Die IHK ist einer der Gründungsmitglieder von 1975 und stellt Gebäude sowie den Geschäftsführer. Sie übernimmt rund 30 Prozent der geplanten Investitionssumme in Höhe von vier Millionen Euro. Auch der Verein engagiert sich mit einem niedrigen sechsstelligen Beitrag. Der Löwenanteil, 70 Prozent, entfällt auf Zuschüsse des Bundes, vertreten durch das Bundesinstitut für Berufsbildung ,und das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Wirtschaftsministerium.

„Seit 1975 leistet die ÜAB einen wichtigen Beitrag für den Neckar-Odenwald-Kreis, um die duale Ausbildung in den technischen Berufen zu ermöglichen und zu sichern“, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke. Das sei auch der Grund, weshalb die IHK seit Jahrzehnten die ÜAB fördere. „Ohne den IHK-finanzierten Eigenanteil wäre die Modernisierung nicht möglich “, stellte auch ÜAB-Geschäftsführer Kempf fest.

Wichtig für Fachkräftesicherung

Auf die große Bedeutung der ÜAB für die Fachkräftesicherung im Neckar-Odenwald-Kreis gingen Landrat Dr. Achim Brötel und Buchens Bürgermeister Roland Burger ein. „Die ÜAB in Buchen ist zu einem unverzichtbaren Standortfaktor für die Ausbildung in der gesamten Region geworden“, sagte Brötel. „Die ÜAB ist ein Dienstleister für Unternehmen, besonders im ersten Ausbildungsjahr“, ergänzte Burger. „Die ÜAB leistet großartige Arbeit.“

Walter Meier, Vorstandsvorsitzender des ÜAB e. V., betonte: „Der neue Anbau wird dazu beitragen, die Ausbildung in der ÜAB auf ein neues Level zu heben.“ Er bezeichnete die Investition als einen „Meilenstein“ in der Geschichte der ÜAB. Man setze ein Zeichen für hochwertige Ausbildung im Neckar-Odenwald-Kreis.

Neben der kompletten Erneuerung der technischen Infrastruktur wird auch eine neue Heizungsanlage installiert, ein Hybrid aus einer Wärmepumpe und einem Gasbrenner. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach reduziert außerdem den Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck des Gebäudes.

Die ÜAB wurde 1975 gegründet, um die Qualität der beruflichen Ausbildung voranzutreiben. Gründungsmitglieder waren die IHK und neun Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im Neckar-Odenwald-Kreis. Inzwischen ist die Mitgliederzahl des Vereins auf rund 40 gestiegen. Mehr als 50 Unternehmen senden ihre Auszubildenden für die Grund- und Fachbildung regelmäßig in die ÜAB.

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