Zum Tod von Stefan Leis - Beliebter Koch und Gasthausinhaber starb im Alter von nur 50 Jahren / Vielseitig begabter Hobby-Fotograf

Buchen trauert um seinen Schwanenwirt

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Schwanenwirt Stefan Leis starb im Alter von nur 50 Jahren.

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Buchen. Buchen trauert um seinen Schwanenwirt. Stefan Leis starb vor wenigen Tagen nach schwerer Krankheit. Er wurde nur 50 Jahre alt.

50 Jahre, von denen er selbst überzeugt war, dass er sie genutzt hatte, um mit dem Gefühl gehen zu können "Ich habe alles erlebt, was ich erleben wollte, und habe nie etwas aufgeschoben." So sagte er es seiner Familie - an erster Stelle seiner Frau und seinen beiden Söhnen - und den vielen guten Freunden und Bekannten, die Anteil nahmen an seinen letzten Wochen und Tagen, als klar war, dass sein Leben viel zu früh zu Ende gehen würde.

Außerdem war ihm wichtig, dass etwas von ihm bleiben sollte. Was die Buchener untrennbar mit seinem Namen verbinden werden, ist der 2013 von Johannes Volk verlegte Bildband "Buchen entdecken - Impressionen aus Buchen im Odenwald", zu dem Stefan Leis den wesentlichen Teil der Fotografien beisteuerte. Der Verstorbene liebte Buchen. Und diese Liebe drückt sich in seinen Bildern aus. Der passionierte Hobby-Fotograf verlieh bekannten, aber auch eher verborgenen Motiven durch seine eigene Sicht der Dinge, durch neue Perspektiven und durch ein ungewöhnliches Lichtspiel eine besondere Note.

Was leicht aussieht, war das Ergebnis beharrlicher Arbeit aus einer ungewöhnlichen Begabung heraus. Und Begabungen gab es bei ihm viele.

Er probierte sich in unterschiedlichen handwerklichen Fertigkeiten aus, landete aber immer wieder bei seinem Lieblingswerkstoff Holz. Zuletzt hatten es ihm Drechselarbeiten angetan.

Auch seinen Beruf verstand er als eine Mischung aus Handwerk und Kreativität. Dass er einmal das Traditionsgasthaus "Schwanen" in dritter Generation führen würde, zeichnete sich schon früh ab. Mit 15 Jahren ging es - zunächst per Bahn, später mit dem Moped - zur Ausbildung in den renommierten "Ratskeller" Heilbronn. Später vervollständigten zwei weitere Berufsstationen in Würzburg seine Fähigkeiten, ehe er 1987 in das elterliche Gasthaus nach Buchen zurückkehrte.

1995 übernahm Stefan Leis den "Schwanen" und führte ihn mit seiner Frau bis kurz vor seinem Tod als gutbürgerliches Haus. "Am 1. Mai wird der Schwanen geschlossen", hatte er im Februar erklärt. Das war dann genau der Tag, an dem er im Odenwald Hospiz in Walldürn im Kreis seiner Familie ruhig Abschied nahm.

Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung beginnt am Freitag, 8. Mai, 15 Uhr, in der Friedhofskapelle Buchen. ts

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