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Buchen: Stufenschleif-Verfahren soll 20-mal schneller sein

Der Buchener Gemeinderat wurde über die neue Methode für den Glasfaserausbau informiert.

Von 
Rainer Schulz
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Buchen und Hainstadt sollen als letzte Stadtteile an das Glasfasernetz angeschlossen werden. © picture alliance/dpa

Buchen. Konrad Matheis, Chief Operating Officer bei „Fiber Europe Management“, stellte am Montag im Gemeinderat das Stufenschleif-Verfahren für den Glasfaserausbau vor. Im Neckar-Odenwald-Kreis habe man versucht, den Ausbau flächendeckend in Kooperation mit der Breitbandversorgung Deutschland (BBV) zu schaffen, sagte Bürgermeister Roland Burger. „In zwölf von vierzehn Stadtteilen wurde das Projekt erfolgreich durchgeführt. Buchen und Hainstadt sind aber noch nicht an das Glasfasernetz angeschlossen“, erklärte er. Der künftige Ausbau sei unsicher, da sich die wirtschaftlichen Bedingungen für die BBV geändert hätten und sie keine klaren Informationen über die weitere Vorgehensweise erhielten. Diese Lücke solle „Fiber Europe Management“ schließen.

„Der Landkreis hat mit uns einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der es uns ermöglicht, das Stufenschleif-Verfahren für den Ausbau der vom Landkreis verwalteten Bundes-, Kreis- und Landesstraßen zu nutzen“, erklärte Konrad Matheis. Den Ausbau finanziere das Unternehmen selbst. Im neuen Verfahren werde nur ein schmaler Schlitz in den Asphalt geschnitten, etwa vier Zentimeter breit und zwölf bis 16 Zentimeter tief. Bisher war dafür ein breiter Graben notwendig, um das Kabel zu positionieren. Die Glasfaserkabel werden in den Asphalt gelegt und der Schlitz mit einem bitumenfreien Asphaltmörtel verfüllt. Laut Matheis sei das Unternehmen mit dem Verfahren bis zu 20-mal schneller als mit der herkömmlichen Methode und könne den Ausbau günstiger anbieten. Dadurch werde auch der Verkehr nicht lange gestört. Die vorhandene Infrastruktur in der Stadt, wie Leerrohre, solle beim Ausbau integriert werden. In diesen Bereichen werde kein Stufenschleif-Verfahren eingesetzt. Wenn gewollt, biete „Fiber Europe“ auch den klassischen Tiefbau an.

Stadtrat Otto Kern hatte zu bedenken, dass durch den Einschnitt in den Asphalt Folgefrostschäden entstehen würden. Matheis entgegnete, dass das Füllmaterial frostsicher sei. Stadtrat Markus Dosch wollte wissen, was passieren würde, wenn die Straßen saniert werden müssten. „Wenn alle Asphaltschichten erneuert werden, verlegen wir die Glasfaser tiefer“, informierte Matheis. Das Gremium beauftragte die Verwaltung, eine Umsetzung des Stufenschleif-Verfahrens zu prüfen.

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