Buchen. „Das wird in dieser Dimension nicht mehr möglich sein“, stellte Bürgermeister Roland Burger zu Beginn der traditionellen Stadtrundfahrt am zweiten Schützenmarktssamstag fest. Er meinte damit nicht die Informationsfahrt der Stadträte durch Buchener Stadtteile, sondern Ausgaben in einer solchen Höhe, wie sie für die Sanierung der Pausenhöfe von Wimpina-Grundschule und des Schulzentrums angefallen sind. Über 1,1 Millionen Euro investierte die Stadt für diese Baumaßnahmen einschließlich Spielgeräte, die dort aufgestellt wurden beziehungsweise werden. Mehr als eine halbe Million Euro kosten die Arbeiten für die Gestaltung der Außenanlage an der Sport- und Spielhalle, einschließlich der Neugestaltung des Parkplatzes am Hallenbad. Insgesamt wird die Stadt also für die Gestaltung des Außenbereichs dieses Schul- und Sportareals etwa 1,7 Millionen Euro investiert haben.
Burger und Beigeordneter Benjamin Laber gingen im Detail darauf ein, wofür das Geld ausgegeben wurde. So wurde der Schulhof der Wimpina-Grundschule saniert und erhielt Spielgeräte wie Wippschaukel, Sitzkarussell und Trampoline. Die Bauarbeiten am Pausenhof des Schulzentrums sollen im kommenden Frühjahr fertig werden und dann rund 620.000 Euro gekostet haben. Dort sind Geräte wie Kletter- und Balancieranlage, Schaukeln, Trampoline und Tischtennisplatten sowie ein Außenklassenzimmer vorgesehen. Der zweite Bauabschnitt beim Hallenbad befindet sich derzeit im Bau. Im ersten Bauabschnitt hatte man die Entwässerungsanlagen rund um die Halle erneuert und den nördlichen Teil des Areals umgestaltet. Rund 530.000 Euro gibt die Stadt für den südlichen Bereich einschließlich Parkplatz am Hallenbad aus. Dort entstehen über 70 Pkw-Stellplätze sowie überdachte und mit einer Photovoltaikanlage versehenen Stellplätze für Fahrräder. „Für die Fahrradunterstände erhalten wir eine hohe Förderung“, sagte Laber.
Anschließend ging es zu Fuß weiter zum Parkplatz in der Henry-Dunant-Straße, der auf einem Grundstück entstanden ist, das der Landkreis der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Dort baute man für etwa 80.000 Euro 21 Parkplätze. Für 35 Abstellplätze in der Bödigheimer Straße gab die Stadt rund 320.000 Euro aus. Hier verzichtete man darauf, mehr Parkplätze zu schaffen. Denn in diesem Fall hätte die Stadt den Parkplatz überdachen und mit einer Photovoltaikanlage versehen müssen. Außerdem planierte die Stadt die Zufahrt zum Schützenhaus für etwa 75.000 Euro. Insgesamt gab die Stadt für die drei Baumaßnahmen etwa 475.000 Euro aus. Man habe sich dafür entschieden, weitere Parkplätze einzurichten, weil im Bereich der Schulen vor allem vormittags zu wenig Stellplätze zur Verfügung gestanden hätten, sagte Burger.
In der Schüttstraße wartete ein Bus auf die Stadträte, der sie zu den weiter entfernten Stationen brachte. Die Haltestelle dort hatte die Stadt für rund 340.000 Euro barrierefrei ausbauen lassen. Jetzt befindet sich in der Straße eine Mittelinsel, die verhindern soll, dass Fahrzeuge an einem haltenden Bus vorbeifahren. Die Straße wurde vor kurzem komplett für den Verkehr freigegeben. Am vergangenen Samstag jedoch zeigten Autofahrer den Räten, dass man trotz Mittelinsel an den Bus passieren kann, wenn keine Autos entgegenkommen.
Die erste Station, die die Reisegruppe mit dem Bus ansteuerte, war die Erschließungsbaustelle in der Abt-Kinbacher-Straße. „Das ist eine heiße Kiste“, stellte Burger fest. „Der Aufwand ist sehr groß.“ Denn bei der Straße handelt es sich um eine Sackgasse. Wie der Beigeordnete erläuterte, könnten die Anwohner wegen der Bauarbeiten bis Ende des Jahres nicht in die Straße einfahren. Man haben für jene Ausweichparkplätze geschaffen. Außerdem würden Mitarbeiter der Baufirma größere Lieferungen zu den Häusern bringen. Burger lobte die Kommunikation der Bauarbeiter mit den Anwohnern und auch ihre Arbeit. Auftragnehmer ist die Firma Bokmeier aus Bad Mergentheim.
Wie ein Kindergarten in Wohncontainern aussieht, erfuhren die Stadträte in Hainstadt. Denn dort kümmern sich die Erzieher derzeit in Containern um die Kinder. Das Kindergartengebäude, das vor etwa 50 Jahren errichtet wurde, wird derzeit für rund 1,7 Millionen Euro saniert. Das Flachdach über dem Erdgeschoss war undicht. Zudem muss ein zweiter Fluchtweg geschaffen und es müssen weitere Mängel beim Brandschutz behoben werden. Zusätzlich werde man die Gruppenräume im Erdgeschoss sanieren und unter anderem Fenster und Türen austauschen sowie die Elektroinstallation erneuern, sagte Burger. Derzeit befindet sich das Kindergartengebäude im Rohbauzustand. Die Baumaßnahme soll zum Jahresende fertig werden.
Auf der Fahrt nach Hettigenbeuern fuhr der Bus durch das Baugebiet „Marienhöhe“. Im Bauabschnitt eins und zwei stehen etwa 160 Bauplätze zur Verfügung. Davon sind 96 Bauplätze verkauft. Diese müssten in den nächsten zwei Jahren bebaut werden, sagte Burger. Bisher habe die Stadt 77 Baugenehmigungen erteilt. Zwölf Plätze für Einfamilienhäuser und acht für Mehrfamilienhäuser seien reserviert. Nur noch zwei städtische Bauplätze seien noch frei, 23 Plätze befänden sich in Privatbesitz. „Der Handlungsdruck für den nächsten Erschließungsabschnitt steigt“, stellte der Bürgermeister fest. „Ich bin aber skeptisch, ob es die Bauabschnitte drei und vier noch in den nächsten Doppelhaushalt schaffen.“
In Hettigenbeuern saniert der Sanierungsexperte Peter Knoch derzeit die denkmalgeschützte Friedhofsmauer. Die Maßnahme soll noch in diesem Jahr fertig werden. Für die Mauer gibt die Stadt voraussichtlich rund 70.000 Euro aus. Eine Verglasung im Freibereich der Friedhofskapelle habe rund 25.000 Euro gekostet. „Die Verglasung dient als Sicht- und Windschutz“, erläuterte Laber.
Auch das aus dem Anfang der 1990er Jahre stammende Dorfgemeinschaftshaus ist sanierungsbedürftig. Insgesamt rund 230.000 Euro investiert die Stadt dafür. Größter Kostenpunkt ist die Fassadenrenovierung für rund 100.000 Euro.
Dann ging es wieder zurück nach Buchen und vorbei an der alten Kläranlage. Dort erneuert derzeit die Firma Heizmann die Drosseleinrichtung am Regenüberlaufbecken 3. Außerdem soll in den nächsten Wochen der Zuleitungskanal zur Kläranlage aufdimensioniert werden (wir berichteten). Insgesamt gibt die Stadt dafür rund 680.000 Euro aus.
Die Sporthalle in Waldhausen ist schon einsatzbereit. In das Gebäude hat die Stadt rund 800.000 Euro investiert, unter anderem in ein neues Dach, die Umsetzung eines Brandschutzkonzepts, die Erneuerung des Sportbodens mit integrierter Heizung und in neue Sanitäranlagen. Auf der Fahrt nach Bödigheim wies Burger auf die Sanierung des Multifunktionswegs „Glashof“ hin, die rund 180.000 Euro gekostet habe. Die Stadt habe dafür eine Förderung über rund 60.000 Euro erhalten.
Am Bildungshaus Bödigheim entsteht zurzeit ein Anbau, der zwei Betreuungsräume und einen Vorraum enthält. Auf die Gesamtkosten in Höhe von rund 735.000 Euro erhält die Stadt einen Landeszuschuss von 70 Prozent. Die Baumaßnahme soll Ende November beendet sein. In Eberstadt hat die Stadt für rund 111.000 Euro am Friedhof neue Parkplätze angelegt und die Zufahrt ausgebaut. Im Vorbeifahren verschafften sich die Stadträte in Götzingen einen Eindruck von dem neu gestalteten Pausenhof der Schule (wir berichteten). Außerdem wies Roland Burger auf des ehemalige „Schwanen“-Grundstück hin, auf dem man ein neues Feuerwehrhaus errichten will. Bisher verfügt die Wehr im Untergeschoss des Schulhauses über zwei Garagen, die für moderne Fahrzeuge nicht groß genug sind. Als Realisierungsziel des Feuerwehrhauses nannte Burger das Jahr 2027.
In Hettingen informierte Burger über das Baugebiet „Steinmäuerle“, wo sieben neue Bauplätze entstehen werden. Zudem erschließe man derzeit für rund 1,4 Millionen Euro die Bürgermeister-Knühl-Straße auf einer Gesamtlänge von etwa 500 Metern. Auch am Hettinger Friedhof sind Arbeiten im Gange. So wird die Treppenanlage vom Parkplatz in der Römerkastellstraße saniert. Überdies wird ein Abschnitt der Einfriedungsbetonmauer teilweise erneuert. Zudem soll die Außenanlage an der Einsegnungshalle neu gestaltet werden. Insgesamt investiert die Stadt in diese Maßnahme rund 170.000 Euro. In der Straße „Im Steingarten“ erneuert die Stadt die Entwässerungskanäle. Außerdem werden die Stadtwerke die Trinkwasserleitungen austauschen. Und entlang der Neuen Buchener Straße wird auf einer Strecke von 225 Meter der Gehweg saniert. Diese Maßnahmen werden insgesamt rund 800.000 Euro kosten. Außerdem informierte Burger darüber, dass das Forsthaus für rund 72.000 Euro ein neues Dach mit Photovoltaikanlage erhalten habe.
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