Energie

Buchen: Bürger sollen an PV-Anlagen teilhaben

Die Stadt Buchen und die Zeag Energie AG gründen die EE Bürgerenergie Buchen. Die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen befinden sich in der Planung. Eine erste Fläche wurde bereits bestimmt.

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pm/sc
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Die eingekreiste Fläche zeigt die Putenmastanlage und „Kleinhansenhöhe“. Dort wird die erste PV-Anlage der BEBuchen gebaut. © Zeag

Buchen. Die Stadt Buchen und die Zeag Energie aus Heilbronn wollen gemeinsam die Energiezukunft vor Ort gestalten: Andreas Stein, Betriebsleiter des Energiebetriebs Energie und Dienstleistungen der Stadt Buchen, Franc Schütz und Harald Endreß, beide von der Zeag Energie AG, haben im Beisein von Bürgermeister Roland Burger den Gründungsvertrag für die EE Bürgerenergie Buchen (BEBuchen) unterzeichnet. Dabei handelt es sich um eine Betreibergesellschaft für erneuerbare Energien, welche für Bürgermeister Burger „ein Gebot der Stunde“ ist.

„Die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien wird künftig wesentlich dezentraler erfolgen und damit ein noch stärkeres Engagement der Kommunen erfordern. Wir wollen die Energiewende in Buchen weiterhin aktiv gestalten und gleichzeitig dafür sorgen, dass alle Beteiligten vor Ort davon profitieren. Dabei setzen wir mit der Zeag auf einen kompetenten Partner“, so der Bürgermeister. Mit der Gesellschaftsgründung ist der Weg frei für das gemeinsame Projekt.

Die Stadt Buchen sieht etwa 90 Hektar für das gesamte Projekt vor. Wie Roland Burger berichtet, stehen ein halbes Dutzend Bewerber aktuell zur Bewertung aus. Die Ausschreibung läuft jedoch noch. Dementsprechen kann sich diese Zahl ändern.

Schlechte Böden für das Projekt

Die Photovoltaik-Anlagen werden nur auf benachteiligten Gebieten realisiert, in denen erneuerbare Energie erzeugt werden kann. Im Allgemeinen werden die Flächen nach ihrer Qualität und ihrer Lage bewertet. Geeignete Böden für das Projekt orientieren sich an einer Bodenpunktzahl von etwa 35, um als schlecht angesehen zu werden. „Damit werden die Möglichkeiten der Landwirte auch nicht zu stark eingeschränkt“, so Burger. Das Areal wird so gewählt, dass die Anlagen von Wohngebieten nicht einsehbar sind.

Eine erste Fläche wurde bereits in Rinschheim unter Einbindung des Ortschaftsrates mit Ortsvorsteher Bernhard Bechthold gefunden. Die „Kleinhansenhöhe“, in der Nähe der Putenmastanlage, entspricht mit einer Größe von etwa 20 Hektar und aufgrund ihrer geringen Bodenqualität den Auswahlkriterien. Dort soll eine PV-Anlage mit rund 20 Megawatt Leistung entstehen.

Bürger können profitieren

An der BEBuchen sind der Eigenbetrieb der Stadt Buchen, die Zeag Energie und eine noch zu gründende Bürger-Energiegenossenschaft Buchen beteiligt. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass jeder Bürger an den finanziellen Erträgen der Freiflächen-PV-Anlagen teilhaben kann“, so Andreas Stein. Franc Schütz ergänzt, „dass solche Anlagen im Konsens und unter Beteiligung der Bevölkerung errichtet werden müssen“.

Mit dem Unterzeichnen der Verträge wurde die EE Bürgerenergie Buchen gegründet. © stefanie cabraja

Das bedeutet, dass über die künftige Bürger-Energiegenossenschaft private Bürger, Vereine und Gewerbe die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen. Der Eigenbetrieb der Stadt Buchen und die Zeag übernehmen die Planung und Realisierung und stellen die Finanzierung der BEBuchen sicher. Sie nehmen die unternehmerische Verantwortung für den Betrieb der Anlagen wahr und verpflichten sich, Anteile an die Bürgergenossenschaft zu verkaufen.

„Ich freue mich sehr, an einem solchen Gemeinschaftsprojekt beteiligt zu sein, denn ich halte das für eine ideale Herangehensweise, die Energiezukunft direkt vor Ort aktiv mitzugestalten“, so Harald Endreß anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Die erste Anlage soll gegen Mitte/Ende 2024 in Betrieb genommen werden. Bernhard Bechthold bestätigt zum Abschluss auch im Namen der Landwirte nochmals die ideale Lage des Projekts. pm/sc

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