Anlaufstellen gezeigt

„Arbeitskreis Asyl“ begrüßte Geflüchtete

„Gutes Miteinander liegt uns am Herzen“

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Buchen. In der vergangenen Woche bezogen die ersten Geflüchteten die Container oberhalb des Bahnhofsgeländes. Der „Arbeitskreis Asyl“ lud sie ein, Buchener Bürgern zu begegnen, und zeigte bei einem Stadtrundgang wichtige Anlaufstellen.

Die Begegnung begann am Samstagnachmittag in der Unterkirche mit Kaffee und Kuchen. Nach dem ersten „Willkommen“ begrüßte Amelie Pfeiffer zehn Männer aus Syrien, zehn aus Afghanistan, sechs aus Kamerun und eine syrische Familie. Feras Ghanam und Jafar Hossein leben bereits seit 2016 hier und übersetzten ins Arabische und Persische. Die Übersetzung ins Französische für die Kameruner übernahm Janet Sanns.

„Ein langer, beschwerlicher und zum Teil lebensgefährlicher Weg liegt hinter Ihnen. Und jetzt sind Sie hier in Buchen angekommen,“ so Pfeiffer. „Uns ist es wichtig, Ihnen hier persönlich als Menschen zu begegnen. Deshalb haben wir Namensschilder verteilt.“

Im weiteren Verlauf sprach sie ein Thema an, das manche Buchener umtreibt: „Deutschland ist ein reiches Land, aber wir haben hier auch unsere Probleme. Wir, vom Arbeitskreis Asyl, begegnen Ihnen mit Respekt. Bitte zeigen Sie diesen Respekt sowohl ihren Mitbewohnern als auch der Buchener Bevölkerung gegenüber. Dieses gute Miteinander liegt uns am Herzen.“ Mit einem kräftigen und herzlichen Applaus drückten alle Anwesenden ihre Freude über dieses erste Zusammenkommen aus.

Weiter ging es mit einem Spaziergang durch Buchen. Martin Trunk zeigte unter anderem Kleiderkammer, Einkaufsmöglichkeiten und Ärztehaus. Der Rundgang endete in der Stadtkirche St. Oswald. Horst Berger ließ kurz die Orgel erklingen, was sowohl die Männer aus dem katholischen Kamerun als auch aus dem arabischen Kulturkreis beeindruckte. Am Abend traf man sich zum gemeinsamen Besuch vom „Bunten Parkett“ in der Stadthalle.

Einige der neuen Buchener nahmen am Sonntagsgottesdienst in St. Oswald teil, was gerade für die Kameruner naheliegend ist, wo 70 Prozent der Menschen Christen sind. Eindrücklich war, wie Vikar Ria Pay Damianus die Afrikaner persönlich begrüßte und sie zum gemeinsamen „Vater Unser“-Gebet in den Altarraum einlud. Am Ende stellte Damianus noch einmal einen Bezug zum Thema der Messfeier her: „Sie sind aus Ihrer Heimat geflohen und hier als Fremde angekommen. Jetzt können wir mit Nächstenliebe aufeinander zugehen.“

Deutschkenntnisse sind der Schlüssel zur Integration. Um dies zügig in die Wege zu leiten, organisiert der Arbeitskreis Asyl aktuell ehrenamtliche Deutschkurse.

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