Buchen. Schon in diesem Jahr werden die Buchener einen elfenbein-farbigen Ape-Gastronomiewagen in der Stadt zu sehen bekommen. Mit ihrem Motto „Ape für Alle“ überzeugten die langjährigen Freunde Johannes Volk von der „Buchhandlung Volk“, Karin und Jens Jaegle vom Hotel „Prinz Carl“ und Simon Schäfer vom Gasthaus „Zum Schwanen“ den Auswahlausschuss der Aktionsgruppe Regionalentwicklung Badisch-Franken davon, dass Projekt finanziell zu fördern. Die Aktionsgruppe unterstützt Kleinprojekte mit Gesamtkosten unter 20 000 Euro. Bei der späteren Nutzung kooperiert das Team mit dem TSV Buchen. Der Verein kann das Fahrzeug kostengünstig nutzen.
Schneller Aufbau
Eine Ape ist ein dreirädriges Rollermodell ursprünglich vom italienischen Hersteller Piaggio. Wie kommt man aber auf die Idee, ein solches Fahrzeug für die Gastronomie umzubauen? „Wir sehen schon seit langem, dass in Buchen ein vielfältiges Angebot an Cafés und für die Außenbewirtschaftung fehlt“, sagt Volk. „Das vermissen die Buchener schmerzlich.“ Die Idee der Betreiber entstand bei einem Ausflug nach Wien. Ein dortiger Stehimbiss mit Schnittchen inspirierte die Freunde dazu, selbst aktiv zu werden. Die Vier haben bei ihren Veranstaltungen die Erfahrung gemacht, dass das Aufbauen eines Standes viel Zeit in Anspruch nimmt. „Mit der Ape ist man platztechnisch etwas eingeschränkt. Der Aufbau geht aber schneller“,informiert Karin Jaegle. Die Ape wird abgestellt –los geht es mit der Bewirtung. „Außerdem sieht sie süß aus und es ist witzig“, ergänzt sie.
So soll die Ape ausgestattet sein
Das Fahrzeug ist als offenes Konzept gedacht: Eingebaut sind ein Zapfhahn, ein Kühlschrank, ein Waschbecken und eine Saladette. „Die Ape ist einmal für das Cafégeschäft gedacht und dann für herzhafte Geschichten mit Bier, Wein und Sekt“, erläutert Jens Jaegle.
Zum ersten Mal wird die Ape spätestens auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt eingesetzt. Bis dahin ist sie fertig umgebaut. Weitere Einsätze sind schon geplant: zum Beispiel beim Goldenen Mai, „Dämmers(c)hopping“ und vielleicht auf dem Oktoberfest.
Die Ape ist Baujahr 2019. Sie wird von der Firma „Gastro-Ape“ in Gosen-Neu Zittau südöstlich von Berlin fertiggestellt – alles von Hand gemacht. Mit dem Gastrowagen wollen die vier Freunde an ihre bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit anknüpfen: „Jeder bringt etwas mit. Es gibt keine Streitereien bei uns. So läuft schon die dritte Veranstaltung“, erzählt Schäfer. Dazu zählen Leseabende mit Buchautoren und Liederabende. Mit ihrer Ape wollen sie die Buchener Innenstadt beleben. „Der Gedanke ist, dass wir mindestens an einem Markttag im Monat mit Kaffee dabei sind“, sagt Karin Jeagle. Die Freunde wollen ein schönes Ambiente anbieten, das nach einem Einkauf dazu einlädt in der Stadt zu verweilen, einen Kaffee zu trinken und ins Gespräch zu kommen. „Ein kommunikativer Ort, wo man Tempo rausnehmen kann“, sagt Volk.
In dem Gastronomiewagen sollen regionale Produkte angeboten werden, um die hiesigen Händler zu unterstützen. Aber auch die örtlichen Vereine sollen von der „Ape für Alle“ profitieren. Gemäß ihrem Motto ist sie ausleihbar, wenn die Betreiber sie nicht selbst brauchen – auch für Privatpersonen und Firmen. Die Miete für das Gefährt steht noch nicht fest. Die Abwicklung soll über eine Homepage laufen, die sich noch im Aufbau befindet.
Organisiert ein Verein ein Fest, muss er nicht mehr einen Zapfhahn von einem Getränkehändler ausleihen. Die Ape ist voll ausgestattet. Das ist kostengünstiger.
Nach den Richtlinien der Förderkulisse der Regionalentwicklung Badisch-Franken müssen die Antragssteller mit einem regionalen Vereinen oder Institutionen zusammenarbeiten. So entstand auch die Kooperation mit dem TSV Buchen.„Kurt Bonaszewski war sofort von dem Konzept überzeugt“, sagt Volk.
Langer Weg bis zur Realisierung
Der Weg zur Förderung sei ein Halbmarathon gewesen. „Dank der großartigen Unterstützung der Geschäftsstelle der Regionalentwicklung Badisch-Franken in Walldürn, war es machbar“, erzählt Volk. Die Förderung beinhaltet keine EU-Gelder: 90 Prozent sind Landesmittel, einen zehnprozentigen Anteil steuert die „Aktionsgruppe Regionalentwicklung Badisch-Franken“ bei. Gefördert wird dabei mit einem Fördersatz von 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Die restlichen Kosten übernehmen die Antragssteller. Wird die Ape von den Buchener gut aufgenommen? „Wenn wir was veranstalten, dann ist es durchdacht und gut“, sagt Jens Jaegle. „Die Buchener nehmen uns alles ab. Sie freuen sich, wenn jemand was Gutes anbietet. Sie sind dann dabei.“
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