Wieder einmal kocht die Gerüchteküche um die Zukunft des Cafés „Riesen“. Inhaber Hans Mittelstaedt bestätigte, dass an Fastnacht geschlossen ist. Wie es danach weitergeht, stehe noch nicht fest.
Buchen. Der „Löwen“-Stammtisch, der sich jeden Sonntagmorgen im „Riesen“ trifft, sucht nach einer neuen Bleibe. Wie einer der Stammtischbrüder, der namentlich nicht genannt werden möchte, mitteilte, hätten die Wirtsleute ihnen zum 1. März „gekündigt“. Zu ihrem traditionellen Schwartenmagen-Essen am Fastnachtssonntag, 3. März, werde der Stammtisch sich in diesem Jahr in der „Sonne“ treffen. Dorthin könne man allerdings die wöchentlichen Treffen nicht verlegen. Der „Löwen“-Stammtisch besteht seit 41 Jahren. Als die ehemaligen „Löwen“-Wirtsleute Ali und Gitty Geier Ende 2013 ihr Gasthaus schlossen, zog man in den „Riesen“ um, behielt den traditionellen Namen des Stammtisches aber bei. Ob man nun in den „Löwen“ zurückkehrt? Bei Lukas Gauer, Pächter des „Löwen“, hat nach seinen Worten bisher keiner vom Stammtisch angefragt.
Bedienung fehlt
Wie das „Löwen“-Stammtischmitglied erläuterte, hätten die Wirtsleute des „Riesen“ von einem Investor für das Gasthaus gesprochen, der allerdings kurzfristig abgesprungen sei. Weil eine Bedienung gekündigt habe, müsse man das Café an Fastnacht schließen.
Hans und Charlotte Mittelstaedt bestätigten lediglich, dass ihr Gasthaus über Fastnacht geschlossen hat. „Wie es danach weitergeht, steht noch nicht fest“, sagten sie gestern. Den anderen beiden Stammtischen, die sich im „Riesen“ treffen, wurde bisher nicht gekündigt. Nach den Worten von Rainer Adrian hat der Sänger-Stammtisch vorsorglich beim „Schwanen“ nachgefragt und die Zusage erhalten, sich im Falle eines Falles dort jeden Sonntag ab 11 Uhr treffen zu können. Rudolf Lemp, der sich mit einigen ehemaligen Landwirten regelmäßig im „Riesen“ trifft, weiß von alledem nichts, noch nicht einmal, dass das Café an Fastnacht geschlossen hat.
Tatsache ist, dass Hans und Charlotte Mittelstaedt schon seit Monaten nach einem Käufer für ihr Café suchen. Mit 26 Fotos und einem Grundrissplan machen sie in einem Immobilienportal online Werbung für ihr denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1690. Dort werden gesundheitliche Gründe der Inhaber als Grund für den Verkauf genannt. Die Qualität der Ausstattung wird als „gehoben“ bezeichnet, der Objektzustand als „gepflegt“.
Nach der Ausschreibung verfügt das Gebäude über eine Gastraumfläche von 116 Quadratmeter und eine Gesamtfläche von 600 Quadratmeter. Das Café biete insgesamt 65 Gästen Platz und verfüge über eine Gastro-Küche sowie über eine Konditoreiausstattung. Zehn Fremdenzimmer verteilten sich auf das erste und zweite Obergeschoss. Außerdem verfüge das Haus über eine 90 Quadratmeter große Vier-Zimmer-Wohnung sowie über eine Sauna.
Makler ist zuversichtlich
„Wir führen derzeit Verhandlungen mit Interessenten“, sagte ein Vertreter des zuständigen Maklerbüros aus Sinsheim auf Anfrage. Vor sechs Wochen sei sein Unternehmen mit der Vermittlung des Gasthauses beauftragt worden. In dieser Zeit hätten acht Interessenten das Gebäude besichtigt. Manche hätten inakzeptable Preisvorstellungen geäußert. Der Vertreter des Maklerbüros ist zuversichtlich, bald einen Käufer zu finden, der möglicherweise den Gastronomiebetrieb weiterführt: „Das Objekt ist in einem sehr guten Zustand“, sagt er.
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