Kundgebung auf dem Musterplatz - „Menschen stehen auf“ lautete das Motto der Veranstaltung / Lichtermarsch durch die Straßen von Buchen

70 Streiter gegen Corona-Regeln in Aktion

Von 
Daniela Käflein
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„Menschen stehen auf“ lautete das Motto der Kundgebung am Donnerstagabend auf dem Musterplatz, zu der sich 70 Bürger versammelten. Im Anschluss gab es einen Lichtermarsch durch die Straßen von Buchen. © Daniela Käflein

An der friedlichen Protest-Kundgebung gegen die Corona-Politik auf dem Buchener Musterplatz beteiligten sich am Donnerstagabend etwa 70 Personen.

Buchen. Die Kundgebung gegen die Corona-Politik stand unter dem Motto „Menschen stehen auf“. In mehreren Wortbeiträgen um Veranstalter Harald Ackermann aus Buchen äußerten die Redner ihren Unmut über die Maßnahmen der Bundesregierung, monierten die Einschränkung der Grundrechte und sahen die Meinungsfreiheit bedroht.

Dieser Protest richte sich gegen die Maßnahmen, die das persönliche Leben der Menschen einschränken. „Ich stehe hier, um Gesicht zu zeigen, für Leute, die in ihrer Existenz bedroht sind“, verdeutlichte Harald Ackermann, der mit einigen Zahlenspielen die massive Bedrohung durch Corona in Zweifel zog.

Gesunde Lebensweise

Er kam zu dem Schluss: „Corona ist laut Definition seltener als eine seltene Krankheit. Und dafür wird alles an die Wand gefahren.“ Er monierte, dass weder ein gesundes Immunsystem, noch eine gesunde Lebensweise thematisiert werde. Es gehe nur noch um die Impfung.

Grundsätzlich sei diese Veranstaltung dazu da, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, betonte er weiter.

Und so ließ die Kundgebung auch Raum für Interpretationen und war von der Botschaft der Redebeiträge her – wie das Pandemie-Thema selbst – durchaus vielschichtig. Während sich die einen Sorgen um die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Pandemie-Zeiten machten, hoben die anderen die schwierige Lage von Gastronomie und Einzelhandel besonders hervor und beanstandeten, dass kleine Geschäfte um ihre Existenz bangen müssten, während große Unternehmen satte Gewinne generieren.

„Wegsperren und Zusperren“

Einen echten „Verriss“ gab es für die Corona-Politik der Bundesregierung. „Wegsperren und Zusperren sind keine Politik“, erklärte ein 16-jähriges Mädchen am Mikrofon und unterstrich: „Meine Angst ist, dass das für längere Zeit so bleibt, wenn wir nichts unternehmen. Aber mit dieser momentanen Strategie kommen wir nirgends an. Vielmehr müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben, anstatt die Menschen einzusperren.“

Während Ruth Saling aus Höfpingen die „Gefahren durch das 5G-Netz“ thematisierte und vor einer „Gesundheitsbedrohung für die ganze Bevölkerung“ warnte, sah ein Geschäftsmann aus Buchen die Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Gefahr und betonte: „Immer weniger Menschen in diesem freien Land trauen sich, ihre Meinung zu sagen.“ Wenn Corona nicht die Bedrohung sei, für die man sie halte, werde ganz viel zerstört, das man nicht mehr zurückholen könne. Eine Erzieherin, die ans Mikophon trat, berichtete, dass sie ihre Kündigung bekommen habe, weil sie mit Attest keine Maske trug. Zurzeit, so meinte sie, würden viele fragwürdige Entscheidungen getroffen.

„Friedlich bleiben“

Ein anderer Redner kam aus Miltenberg und erklärte, dass es keinen Sinn mache, wenn nur so kleine Gruppen eine Kundgebung veranstalteten. Seine Mitstreiter auf dem Musterplatz sahen das anders und vertraten ihre Meinung. Jörn Glotzbach, Mitorganisator der Veranstaltung, betonte mehrfach: „Friedlich bleiben ist auf jeden Fall das Gebot der Stunde. Alles andere macht gar keinen Sinn.“ Der Kundgebung mit Austausch auf dem Musterplatz schloss sich ein Lichtermarsch durch die Straßen von Buchen an.

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