Firma Manfred Merklinger in Buchen - Rückblick auf eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte / Nachfolge in der Geschäftsführung angekündigt / Neubau im IGO

40 Jahre Innovation und Fortschritt

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Beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Firma Manfred Merklinger wurden auch langjährige Mitarbeiter ausgezeichnet.

© Parstorfer

Buchen. Vor 40 Jahren gründete der gelernte Werkzeugmacher Manfred Merklinger die gleichnamige Firma - ein Grund für das Unternehmen auf eine erfolgreiche Historie zurückzublicken und den Unternehmensgeist ihres Gründers zu würdigen.

Auf Einladung von Maria Teresa Merklinger, der Witwe des Firmengründers, sowie Geschäftsführer Wilhelm Henn, waren viele Freunde, Verwandte, Mitarbeiter, Geschäftspartner und Gäste zur Jubiläumsfeier in die Stadthalle gekommen.

"Alles aus einer Hand"

Die hohe Innovationskraft des Unternehmens würdigte Landrat Dr. Achim Brötel in seinem Grußwort. Selbst heute sei der Gründergeist von Manfred Merklinger in der Firma noch präsent. Für diesen Anspruch stehe das Unternehmen auch weiterhin.

Die Firma biete "alles aus einer Hand", berichtete Brötel, was mit Sicherheit zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil führe. Der breit gefächerte Kundenstamm umfasse unter anderem die Bereiche Klima- und Medizintechnik, Pharmaindustrie, aber auch Elektrotechnik, optische Industrie und Kraftfahrzeugindustrie. "Damit ist die Firma auch für die Zukunft gut aufgestellt", so der Landrat.

Für den Wirtschaftsstandort Neckar-Odenwald-Kreis sei das Unternehmen damit ein großer Gewinn. Gerade mittelständische Betriebe, wie die Firma Manfred Merklinger, unterstrichen eindrucksvoll die Innovationskraft und den technologischen Fortschritt im ländlichen Raum.

Großes soziales Engagement

"Die Familie Merklinger ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was alles entstehen kann, wenn jemand eine gute Geschäftsidee, technisches Geschick, unternehmerischen Mut und die richtigen Mitarbeiter hat", sagte Brötel.

Eine Laudatio auf den verstorbenen Gründer des Unternehmens hielt dessen Cousin, Dr. Bernhard Merklinger. Eine hohe Arbeitsbelastung, Fleiß und Leistungsbereitschaft habe der Unternehmer Manfred Merklinger mit viel sozialem Engagement verbunden. Auf diese Weise habe er den Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung der Firma gelegt. Von Beginn an wurde der Betrieb in familiärer Weise geführt. "Es gab bei uns keine Entlassungen", hob der Laudator die soziale Verantwortung des Gründers gegenüber seiner Belegschaft hervor.

Nach dem frühen Tod des Unternehmers habe dessen Witwe Maria Teresia Merklinger nicht resigniert. "Gemeinsam mit Geschäftsführer Wilhelm Henn richtete sie stattdessen bewusst den Blick nach vorne." Als das Vermächtnis des Firmengründers verstehe sich das Unternehmen auch in der Gegenwart. Eine Kerze mit der eingravierten Jubiläumszahl wurde deshalb am Grab des Firmengründers aufgestellt.

Geschäftsführer Wilhelm Henn dankte der Unternehmensfamilie für das in ihn gesetzte Vertrauen. "Ich konnte immer frei entscheiden wenn es um den Kauf von Maschinen oder sonstigen Investitionen ging", hob Henn die besondere Vertrauensbasis mit Maria Tersa merklinger hervor. Ohne die sei ein Unternehmen nicht zu führen.

Im September 1972 sei die Firma Manfred Merklinger Drehteile in Hainstadt gegründet worden. Bereits nach sechs Monaten seien die Räume zu klein gewesen und der Umzug nach Buchen ins Mühltal erfolgt. Maschinenpark und Mitarbeiterzahl seien aufgrund des Erfolgs kontinuierlich ausgebaut worden. 1982 habe man eine neue Fertigungshalle bezogen, 1989 folgte ein Bürogebäude, vier Wochen vor dem Tod des Firmengründers.

Mit dem Anbau einer Fabrikhalle habe sich 1997 die Produktionsfläche verdoppelt. Das umsatzstärkste Jahr in der Firmengeschichte sei mit 5,8 Millionen Euro das Jahr 2008 gewesen.

Während der Wirtschaftskrise habe das Unternehmen Umsatzeinbrüche von bis zu 40 Prozent zu verkraften gehabt. Erst seit der zweiten Jahreshälfte des letzten Jahres gehe es wieder richtig aufwärts.

Nach 51 Berufsjahren, so Geschäftsführer Henn, habe er das Rentenalter nun erreicht. Ab 2013 lege er sein Amt als Geschäftsführer in jüngere Hände. Dem Unternehmen bleibe er jedoch als Berater auch weiterhin erhalten. Bürgermeister Roland Burger betonte, die Stadt sei sich der Bedeutung des Unternehmens bewusst und sehe es als Aufgabe an, dieses zu unterstützen. Mit einem modernen Maschinenpark und einem starken 42-köpfigen Mitarbeiterteam habe die Firma auch die Wirtschaftskrise gut überstanden.

Wie im Rahmen der Jubiläumsfeier bekannt wurde, plant die Firma Manfred Merklinger einen weiteren wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung des Unternehmens. Im Interkommunalen Gewerbepark Odenwald (IGO) will das Unternehmen einen Neubau errichten. Dadurch wird sich die bisherige Betriebsfläche duetlich vergrößern und neue Investitionen in Maschinen ermöglichen.

Auf die besondere gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens ging der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Neckar-Odenwald-Kreis, Manfred Banschbach, ein. Gerade die Lehrlingsausbildung sei ein wichtiger Faktor in der Personalplanung. "In kleinen und mittelständischen Betrieben stehen die Menschen im Mittelpunkt", so Banschbach.

Seit 1979 bildete das Unternehmen insgesamt 35 Lehrlinge in den Berufen Industriemechaniker und Zerspanungsmechaniker (Fachrichtung Dreh- und Frästechnik) aus. Ferner stellte die Firma im Handwerkskammerbezirk Mannheim sechsmal den ersten und viermal den zweiten Kammersieger.

Mitarbeiter geehrt

Für mehr als 25-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt wurden im Rahmen des Festakts: Bernd Scholl (Neudenau), Alfred Stauch (Hettingen), Stefan Strauß (Walldürn), Thomas Herkert (Limbach), Günther Mackert, Dieter Mechler (beide Hettingen), Edgar Hollerbach (Rinschheim), Hubert Wolf und Hermann Noe (beide Buchen).

Für 15-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden: Florian Noe (Buchen), Markus Becker (Stürzenhardt), Ralf Ebert, Markus Mackert (Hettingen), Karl-Heinz Selle (Buchen), Siegfried Schwing (Schloßau), Klaus Balz, Michael Frank (Hettingen), und Michael Repp (Rinschheim).

Für zehnjährige Mitgliedschaft geehrt wurden: Christian Fritsche (Osterburken), Markus Schwing (Limbach), Bernd Gentischer (Buchen), Bernhard Ecker (Buchen), Jürgen Schöllig (Mudau) und Manfred Scholl (Wölchingen). dp

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