Boxberg. Normalerweise sind die Bühnen der großen Konzerthäuser in aller Welt das zu Hause von Florian Schmidt-Bartha, Tim Crawford und Sachsa Bota. Am Sonntag boten die drei international gefragten Musiker im Boxberger Rathaushof beim 26. Rosengartenkonzert rund 140 begeisterten Liebhabern der Kammermusik aus dem Taubertal einen Kunstgenuss auf höchstem Niveau. Ermöglicht wird dieses kulturelle Highlight im Boxberger Veranstaltungskalender durch die engen Verbindungen des erfolgreichen Cellisten Florian Schmidt-Bartha, der vor einigen Jahren das Erbe seiner Eltern, Professor Rainer Schmidt und Clarry Schmidt-Bartha übernahm, wie Bürgermeisterin Heidrun Beck in ihrer Begrüßungsrede dankbar anmerkte.
Konzert ist ein Dankeschön an Boxberg
Als siebenjähriges Kind erlebte Florian Schmidt-Bartha das erste Rosengartenkonzert im Jahre 1998 in seiner neuen Heimat. Er sei daher gerne bereit gewesen, diese Aufgabe zu übernehmen, denn damals wie heute möchten er und seine Familie ihre große Dankbarkeit über die herzliche Aufnahme in der ehemaligen kurpfälzischen Amtsstadt im Umpfertal zum Ausdruck bringen. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit und ein Beitrag für die Gemeinschaft, wie der junge Musiker mit einem „herzlichen Hallo an euch alle“, das Publikum wissen ließ. Mittlerweile gehören die Rosengartenkonzerte in seiner Heimatstadt mit zu den traditionsreichsten Musikveranstaltungen im Taubertal.
Das musikalische Repertoire des Konzertabends reichte von Volksliedern des ungarischen Komponisten Bela Bartok über Mozart, Johann Sebastian Bach, Jean Francaix und Henry Purcell bis zu Leo Weiner und Ernst von Dohnanyi. Als eloquenter Moderator stellte Florian Schmidt-Bartha seine Musikerkollegen, den in London lebenden Tim Crawford und den Rumänen Sascha Bota vor.
Danach führte er mit großem Fachwissen locker und unterhaltsam durch das facettenreiche Programm und gab dem Publikum nebenbei noch eine kostenlose Vorlesung über das Leben und Wirken der großen Komponisten, deren Werke an diesem Abend aufgeführt wurden. Einen seiner ersten internationalen Konzertauftritte hatte Florian Schmidt-Bartha als 15-Jähriger, zusammen mit seinem Vater Rainer Schmidt am Dirigentenpult, im Konzerthaus der rumänischen Stadt Iasi an der ukrainischen Grenze.
Der zweite Teil des Konzerts wurde in den Glasanbau des Rathauses verlegt
Dass der zweite Teil des Konzerts wegen der tiefhängenden dunklen Gewitterwolken und dem immer deutlicher werdenden Donnergrollen vom Rathaushof kurzerhand in den angrenzenden Glasbau des Rathauses verlegt werden musste, tat der gelösten Stimmung an dem lauen Sommerabend keinen Abbruch. Am Ende des Konzertabends wurde es emotional, als das Trio mit den Goldberg-Variationen von Bach einem kürzlich verstorbenen Musikerfreund, der noch im vorigen Jahr beim Rosengartenkonzert mitspielte, die Ehre erwies.
Max Müller-Reiter als Überraschungsgast
Ganz zum Schluss kündigte Florian Schmidt-Bartha noch ein „Schmankerl“ an und holte seinen Freund Max Müller-Reiter aus Lauda mit seiner Violine zur Premiere als „Überraschungsgast“ auf die Bühne. Gemeinsam intonierten sie den Welthit der Beatles „Yesterday“. Nach einer Zugabe endete ein wunderbarer Abend. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei den Musikern, beim Stadtwerk Tauberfranken, bei der Sparkasse Tauberfranken und bei der Firma Hofmann für die finanzielle Unterstützung, ohne die diese musikalische Highlieght nicht möglich wäre. Beim anschließenden Empfang im Ratskeller sorgten Claudia Adelmann und die Bediensteten der Rathausverwaltung für das leibliche Wohl der Gäste.
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