Ausstellung

Ausstellung in Martinskirche

Werke unter dem Titel „Erdfarben – Eisenblau“

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Boxberg. „Erdfarben – Eisenblau“ heißt eine Ausstellung vom 25. Juni bis Ende August in der Schweigerner Martinskirche. Die offizielle Vernissage findet am Sonntag, 25. Juni, statt. Um 10 Uhr ist Gottesdienst, anschließend Einführung in die Ausstellung unter Anwesenheit von Elke Hettinger-Hielscher und Rudolf Hielscher.

Zehntausende Erdproben gingen durch ihre Hände: Elke Hettinger-Hielscher analysierte Pflanzennährstoffe in Acker- und Gartenböden für fränkische Landwirte. Über 30 Jahre wurden in ihrem Zirndorfer Labor unter anderem Stickstoff und Phosphor zur umweltgerechten und sparsamen Düngung bestimmt.

Der Umgang mit den Proben und deren Farbenvielfalt verstärkte die emotionale Nähe der Unternehmerin zu heimatlichen Erden. Sie selbst entstammt einer Schweigerner Landwirtschaft. In ihr erwachte die Idee, das Farbpotenzial des Arbeitsmaterials künstlerisch zu nutzen. 2006 waren die Anfänge. Seither zaubert sie sie nach dem Motto „Erde mahlen – mit Erde malen“ auf Papier und Leinwand Bilder, die mit dem Charme der Erdfarben spielen.

Die Maltechnik vermittelt die Künstlerin mittlerweile bei Kursen in Kinder- und Erwachseneneinrichtungen. Dahinter steht für sie die Wertschätzung für die Lebensgrundlage, den natürlichen Boden. Ihre Aufbereitung der gemahlenen Erdpigmente mit Milcheiweiß zu Malfarben besitzt Tradition und ist ausgesprochen umweltfreundlich. Abstrakte Formen oder Werke mit heimatlichen Bezügen waren bei Einzel- oder Gemeinschaftsausstellungen in Mittelfranken zu sehen.

Vom 25. Juni bis Ende August dieses Jahres zeigt Hettinger-Hielscher ihre Arbeiten in der evangelischen Kirche von Schweigern. Sie wurde da getauft und vor über 40 Jahren getraut, deshalb freut sich die Malerin besonders über den Ausstellungsort.

Ihre Hommage an die Heimatregion teilt sie sich mit Ehemann Rudolf Hielscher, der sich mit Eisenblaudrucken anschließt. Seine Nähe zur Region zeigt seine Motivwahl wie „Frankendom“ oder „Heßbachtal“. Die großformatigen Fotografien in blauer Farbe sind nach einem fast zweihundert Jahre alten Verfahren, der „Cyanotypie“ hergestellt: von der Sonne belichtet und mit Leitungswasser entwickelt. In der Martinskirche gibt es Kunstpostkarten und einen Ausstellungskatalog zu erwerben – und es ist Zeit für einen Moment der Besinnung.

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