Evangelischer Kirchenbezirk Weikersheim

Zahl der Kirchenbezirke und der Pfarrer wird weiter sinken

Synode befasste sich mit dem Sparzwang

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peka
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Bad Mergentheim. Die Mitgliederzahlen der evangelischen Kirche und die damit verbunden Kirchensteuer-Einnahmen nehmen kontinuierlich ab. Über nötige Sparmaßnahmen informierte Dr. Mathias Gutemann.

Die Synode des evangelischen Kirchenbezirks Weikersheim musste sich in der Vergangenheit immer wieder mit dem Thema „Pfarrplan“ beschäftigen. Der Synodalvorsitzende machte bei der Sitzung in Bad Mergentheim noch einmal deutlich, warum die ungeliebten Sparmaßnahmen unumgänglich seien.

Parallel zum Abnehmen der Gemeindemitgliederzahlen verringere sich, so erläuterte er, die Zahl der Theologiestudenten.

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Für die württembergische Landeskirche rechne man für die nächsten Jahre damit, dass jährlich etwa 120 Pfarrer in den Ruhestand gingen, aber nur 40 bis 50 neue Pfarrer jährlich in den Beruf einstiegen. Damit könnten also jährlich etwa 75 Pfarrstellen nicht mehr besetzt werden. Dieser starke Rückgang sei vor allem bedingt durch den Eintritt der „Babyboomer-Generation“ in den Ruhestand.

4,5 Pfarrstellen weniger

Der „Pfarrplan“ habe mit seiner Verringerung der Pfarrstellen nun das Ziel, die verbleibenden Pfarrer gleichmäßig auf den gesamten Bereich der Landeskirche zu verteilen. Damit solle verhindert werden, dass Stellen im vermeintlich weniger attraktiven ländlichen Bereich nicht mehr besetzt werden können. Alle sechs Jahre gebe es eine neue Pfarrplan-Runde, die letzte mit Enddatum 2030 stehe jetzt vor der Tür.

Dafür sei ein Rückgang der Pfarrstellen von etwa 28 Prozent eingeplant, das bedeute für den Kirchenbezirk Weikersheim eine Einsparung von zirka 4,5 Pfarrstellen. Die endgültigen Zahlen würden von der Kirchenleitung im März 2023 bekanntgeben.

Wie vorgeschlagen, setzte die Synode den Kirchenbezirksausschuss (KBA), das Leitungsgremium des Bezirks, als „Pfarrplansonderausschuss“ ein. Er soll je nach Bedarf weitere Personen einladen, etwa aus im KBA nicht vertretenen Gemeinden. Die Landeskirche bestehe, so Dr. Mathias Gutemann, derzeit aus rund 45 Kirchenbezirken.

Jetzt sollten auch etwa 15 Dekansstellen eingespart werden, ein Kirchenbezirk solle künftig zwischen 40 000 und 70 000 Gemeindemitglieder umfassen – der Weikersheim Bezirk habe aber nur rund 17 000 Mitglieder. Für ihn sei eine Kooperation mit den Kirchenbezirken Künzelsau und Öhringen vorgesehen.

Zur Vorbereitung der Fusion solle eine Steuerungsgruppe eingesetzt werden.

Die Bezirkssynode fasste anschließend den entsprechenden Beschluss: Aus dem hiesigen Kirchenbezirk gehören dazu die beiden Vorsitzenden der Bezirkssynode und als KBA-Mitglieder Pfarrerin Anne Brehm-Haas und Klaus Rost. peka

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