In Bad Mergentheim ging die Auftaktveranstaltung des regionalen Wettbewerbs "Kreative Köpfe" über die Bühne.
BAD MERGENTHEIM. "Auch mit dem Glauben an euch selbst macht ihr Unmögliches möglich", mit dieser vielversprechenden Aussage schickte Wettbewerbsleiterin Iris Lange-Schmalz die teilnehmenden "kreativen Köpfe" am Abend der Auftaktveranstaltung des Wettbewerbs der Stiftung "Junge Kreative Köpfe" im Reinhold-Würth-Haus in die Gesprächsrunden mit den Experten der kooperierenden Unternehmen.
Bereits zum 15. Mal findet der Wettbewerb für talentierte Erfinder statt. Die "kreativen Köpfe" seien nunmehr schon ein Markenbegriff, stellte Michael Schubert, Personalleiter bei Würth Industrie Service, in seiner Begrüßung fest. "Seit zehn Jahren ist dieser Name in der Region verankert, so dass man wahrlich von einem Erfolgsmodell sprechen kann."
Im Vorfeld wurden der Jury des Innovationswettbewerbs für junge Forscher und Entdecker 170 spannende Ideen eingereicht. 21 davon schafften den Sprung in die nächste Runde und erhielten die Einladung zur Auftaktveranstaltung und damit die Chance, den Kontakt zu Fachleuten herzustellen, die sie bei der Umsetzung der eigenen Idee in den nächsten drei Monaten unterstützen werden. In diesem Sinne betonte Schubert: "Alle hier heute Abend anwesenden kreativen Köpfe sind bereits absolute Gewinner."
Aspekte fließen mit ein
Aspekte wie Innovation und Kreativität, die Schonung von Ressourcen, die technische Realisierung, die Marktfähigkeit sowie der allgemeinen Präsentation unter Berücksichtigung von Fachwissen und Überzeugungskraft legt die Jury unter dem Vorsitz von Dr. Norbert Schön, Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken, zur Bewertung der eingereichten Einfälle zugrunde. Ferner betonte Schön: "Es ist wichtig, dass ihr, die kreativen Köpfe, viel selbst macht, und nicht die Experten arbeiten lasst". Der Stiftung sowie der Jury sei es wichtig, dass der Eigenanteil bei der Umsetzung des eingereichten Projektes möglichst hoch sei und insgesamt relativ selbstständig gearbeitet werde.
Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren der Bad Mergentheimer Schulen Kopernikus-Realschule, Eduard-Mörike-Schule, Grund- und Realschule St. Bernhard, Deutschorden-Gymnasium, Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium sowie des Gymnasiums Weikersheim und der Gemeinschaftsschule Weikersheim beweisen im Rahmen des Wettbewerbs, welche zukunftsbahnende Generation in den Startlöchern steht. "Ihr hattet den Mut und die Standfestigkeit, euch zu bewerben", bekräftigte Iris Lange-Schmalz und betonte: "Ihr habt eine einzigartige Idee und ihr wagt es, Bestehendes zu hinterfragen". Bei der anschließenden Vorstellung der einzelnen Projekte wurde dies deutlich.
Neben ganz praktischen Ideen für den Alltag, wie ein "Trolley-fahr-stopper", den Christina Lesch, Maike Baier und Lea Knögel planen, und dem beheizten Rucksack von Zoe Karakoc, Lara Schmitt, Julija Popovic und Jana Kluss, soll es nach Nathalie Haak, Ellen Teufel sowie Kim Ziegler künftig eine Marschgabel für die Querflöte geben, so dass diese nicht mehr verrutschen kann. Und um den welken Blättern der Zimmerpflanzen den Kampf anzusagen, soll nach den Vorstellungen von Hannah Helebrant und Liana Rupp ein Sensor im Topf dem Smartphone den Wasserbedarf melden.
Auch den alltäglichen Schieflagen zu Leibe rücken wollen Pascal Hein und Marlena Münig. Er mit einem Auffangbehälter für das Wasserzahnpastagemisch, das von der Zahnbürste tropft und sie mit einer "WaMiDo" - einer so genannten Waschmitteldossierhilfe.
Ein Alltagsproblem aller Rollstuhlfahrer wollen Caroline Woenckhaus und Jana Trehkopf aus der Welt schaffen: mit einem Rollstuhl, der mit Hilfe von ausfahrbaren Stützen auf Rolltreppen fahren kann. Jonas Helbig und Lukas Schmitt wollen dagegen Blindenstöcke mit zusätzlichen Sensoren ausstatten, die Gegenstände oberhalb des Bodens identifizierbar machen.
Ferner beschäftigen sich viele Projektvorschläge mit der Einsparung von Ressourcen und dem Klimaschutz. So möchte beispielsweise Max Fischbeck den unnötigen CO2-Ausstoß von Autos weiter dezimieren, indem bereits 15 Sekunden im Voraus die kommende Veränderung an der Ampel angezeigt werden soll. Ebenfalls den Aspekt der Ressourceneinsparung verfolgen Matthias Rode und Kevin Bruch: Jalousien, die per Lichtsensor automatisch reagieren und zusätzlich durch Solarplättchen Strom zur Eigenversorgung und der Versorgung externer Gegenstände generieren.
Den vieleingesetzten Overheadprojektor möchte Elias Hörner mit einer LED-Beleuchtung in eine energiesparendere Variante verwandeln. Und Tabea Stapf möchte eine Vorrichtung konzipieren, die noch relativ sauberes Brauchwasser sammelt und zur Wiederverwertung bereithält.
Viel Potenzial
Aber auch im sportlichen Bereich scheint noch einiges Fortschrittspotenzial vorhanden zu sein. In diesem Sinne planen Jaiden Peterson und Ali Elmida einen Basketballkorb, der in der Dunkelheit leuchten soll, sobald man den Korb getroffen hat. Betrieben werden soll das Leuchtwunder mit Sonnenlicht.
Ebenfalls in Richtung mehr Sichtbarkeit denken Christian Baierbach, Kevin Bieber und Peter Orban. Um das Fahrradfahren bei Nacht komfortabler zu gestalten, soll das Licht einfach per Knopfdruck am Lenker an- beziehungsweise ausgeschalten werden können.
Mittels eines Sensors soll das Fahrradlicht nach den Vorstellungen von Manuel Fischer zudem die Kurven besser ausleuchten.
Um auch den Sport etwas unkomplizierter zu gestalten, hat Noah Zoller ein Bogenmittelstück für Links- und Rechtshänder im Sinn und Rick Wonn möchte die Stoppuhr mit einer Anschlagmatte im Schwimmbecken verbinden, so dass jeder Schwimmer seine Zeit eigenständig messen kann.
Ein Gerät für alles strebt dagegen Luca Hermann mit seinem "Survival-Kompaktgerät" für Pfadfinder an. Den sprichwörtlichen Hühnerhaufen wollen Robin und Aaron Landwehr mit einer intelligenten Hühnerklappe systematisieren, die nicht nur automatisch auf und zu geht, sondern gleichzeitig auch noch die Hühneranzahl erfassen soll. Ebenso zur Arbeitserleichterung verfolgen Max Eidel, Thomas Metzger, Daniel Lang und Fabian Gundling die Idee, mittels einer Drohne Weinberge und Bäume bespritzen zu lassen.
Als Sonderprojekt zugelassen wurde darüber hinaus die Idee von Andy Kranz und Omar Safaa, der als Flüchtling nach Deutschland kam. Sie wollen eine selbstschließende Glühbirnenfassung realisieren, um so tödliche Stromschläge durch freibleibende Fassungen zu verhindern.
Unterstützt durch tiefgreifendes Fachwissen, fundierte Ratschlägen sowie benötigte Ressourcen zur Realisierung der Innovationen werden die "Kreativen Köpfe" durch folgende Kooperationsunternehmen: Ansmann, Bartec, CeraCon, ecom instruments, m2m systems, Palux, Roto Dach- und Solartechnologie, Sparkasse Tauberfranken, Stadtwerk Tauberfranken, Wittenstein, Würth Industrie Service.
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