Bad Mergentheim. 1030 Unterschriften übergaben am Mittwoch Sonja Götzelmann und Stefan Dietz von der Bürgerinitiative (BI) „Bad Mergentheimer Innenstadt“ an OB Udo Glatthaar.
Im neuen Rathaus verwies Udo Glatthaar auf die Vorgeschichte der jeweiligen Gemeinderatsbeschlüsse in Sachen Gänsmarkt und Deutschordenplatz beziehungsweise die damit verbundene Verkehrsführung.
Stefan Dietz und Sonja Götzelmann machten auf die Ziele der Bürgerinitiative aufmerksam: „Wir sind grundsätzlich gegen die Planungen am und um den Gänsmarkt. Das Vorhaben, „mit aller Gewalt einen Platz zum Spielen, Chillen und Toben, garniert mit Flätzmöbeln und Turngeräten“ zu schaffen, werde ebenso abgelehnt wie die neue Verkehrsführung. „Wir möchten, dass der Autoverkehr, vom Ledermarkt kommend, nur in einer Richtung zur Härterichstraße beziehungsweise durch die wieder zu öffnende Bahnhofstraße geführt wird. Die Holzapfelgasse und die Törkelgasse sollen weiterhin vom Gänsmarkt nicht angefahren werden dürfen“.
Im Schritttempo
Und, worauf Dietz besonderen Wert legte: „Der motorisierte Verkehr soll im Schritttempo um den Gänsmarkt laufen, der in weiten Bereichen den Fußgängern vorbehalten bleiben soll.“ Die Parkplätze im Bereich „vom Kiliansbrunnen bis zum Spital“ sollen, so Götzelmann, allesamt „Kurzzeitparkplätze mit einer Parkdauer von 15 Minuten werden.“
Ein zweites Anliegen der BI ist der Deutschordenplatz beziehungsweise die Wiederöffnung für den motorisierten Verkehr, und zwar „von Montag bis Freitag“, sagte Dietz, der dabei das Beispiel Künzelsau vorbrachte. An Wochenenden und Feiertagen könne und solle der Deutschordenplatz weiterhin für den Verkehr geschlossen bleiben, so Dietz. Der Apotheker und Stadtrat erinnerte dabei auch an die Interessen der Geschäfte, Dienstleister und Gewerbetreibenden in der Altstadt. „Unsere Stadt muss weiterhin attraktiv bleiben.“ Insgesamt, so Dietz, seien Kompromisse „angebracht und nötig“.
„Eine Stadt für alle“
OB Udo Glatthaar sicherte zu, dass die Unterschriften und Forderungen der BI von der Stadtverwaltung geprüft und dann dem Gemeinderat vorgelegt würden. Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, müsse der Gemeinderat neu entscheiden. „Ich sehe durchaus die verschiedenen Interessen.“
Er wolle, wie der Gemeinderat auch, „eine Stadt für alle, auch mit Blick auf die Altstadt-Sanierung und die Landesgartenschau“, betonte Glatthaar. Ob und wie sich der Gemeinderat nach der Diskussion über die Forderungen der BI entscheide, „ist offen“, betonte der Oberbürgermeister. HP
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