Bad Mergentheim. Hauptstädter und Provinzler. Passt das zusammen? Können die gemeinsam Party machen? Und ob – wenn auch mit ein wenig Anlaufschwierigkeiten. Aber das liegt nicht an den Stadt-Cowboys von „The BossHoss“. Während Alec „Boss Burns“ Völkel und Sascha „Hoss Power“ Vollmer sowie ihre Bandkollegen am Freitag im Schlosshof in Bad Mergentheim gleich auf Betriebstemperatur sind und im strammen Galopp losrocken, braucht das Publikum doch ein wenig, bis es mit der Band so richtig warm wird.
Das liegt in erster Linie am zunächst zu leisen und ein wenig matschigen Sound, der im Laufe des Abends zum Glück jedoch besser wird. Und mit dieser Nachjustierung bessert sich auch die Laune bei den Fans. Schließlich verschmelzen Band und Publikum zu einer Einheit und feiern ein rauschendes Fest, inklusive Stagediving von Alec Völkel, gemeinsamem Holland-Fan-Marsch und rund 30 weiblichen Fans, die zum abschließenden Tanz auf die Bühne geholt werden.
„Electric Horseman“ heißt ihr letzter musikalischer Output. Doch entgegen des Titels verzichten die Cowboys auf jeglichen elektronischen Schnickschnack, sondern servieren klassischen, hemdsärmeligen Rock’n’ Roll angereichert mit reichlich Country und aufgepeppt mit ein wenig Texmex, Soul, Funk, Blues und Jazz, bestens serviert von einer cool rockenden Band und einer tighten Bläsersektion.
Mit dem Schunkler „Jolene“ (Dolly Parton Cover), ihrem größten Hit „Don’t Gimme That“ und „Dos Bross“ frisst ihnen die Menge aus der Hand, so dass die anfangs etwas wackligen Mitsingspielchen nun auch vorzüglich klappen. Alles richtig gemacht.
Zuvor gibt Schauspieler Kiefer Sutherland den Musiker. Im gemächlichen Trab geht’s mit seiner guten Band durch Americana-Gefilde. Stilvoll, aber unaufgeregt.
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