Bad Mergentheim. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Stadtkapelle Bad Mergentheim wurde das Jubiläumsjahr 2022 zum 100-jährigen Bestehen bilanziert. Nach der musikalischen Eröffnung der Versammlung durch ein Bläsertrio mit dem „Marsch der Zinnsoldaten“ aus dem Nussknacker-Ballett begrüßte der Vorsitzende Alexander Scherer die aktiven und passiven Mitglieder. Für den verhinderten Oberbürgermeister Udo Glatthaar überbrachte Bürgermeisterstellvertreter Klaus-Dieter Brunotte die Grüße der Stadt. Brunotte bedankte sich für das Engagement der Stadtkapelle im vergangenen Jahr zum Wohle der Bürger und Gäste der Stadt.
Zu Ehren der verstorbenen aktiven und passiven Mitglieder erklang durch das Bläsertrio das Musikstück „Ich hatt einen Kammeraden“. Im dann folgenden Jahresrückblick blickte der Vorsitzende auf die Ereignisse des abgelaufenen Vereinsjahres zurück. Das Jubiläumsjahr 2022 wurde mit dem Festkonzert im April, noch unter strengen Corona-Auflagen, eröffnet. Mit dem Eröffnungsturmblasen im Mai, eine Stiftung der Fränkischen Nachrichten, zog dann nach und nach wieder Normalität in die Konzerte ein. Das große Jubiläumsfest auf dem Marktplatz konnte dann ohne Einschränkungen am 18. und 19. Juni gefeiert werden. Es war das erste Fest in der 100-jährigen Geschichte der Kapelle, welches eigenverantwortlich veranstaltet wurde. Der Vorsitzende lobte hierbei das Engagement aller beteiligten aktiven und passiven Mitglieder sowie die Unterstützung der Mitarbeiter der Stadt Bad Mergentheim seitens des Bauhofes und der Verwaltung. Leider meinte es der Wettergott zu gut, die Sonne brannte unaufhörlich auf den Marktplatz. So musste wegen der starken Hitze das Fest am Sonntagnachmittag vorzeitig beendet werden, um gesundheitliche Gefahren zu vermeiden.
Zahlreiche Auftritte
Die Kapelle hatte im vergangenen Jahr wieder eine Vielzahl von Auftritten in großer und kleiner Besetzung absolviert. Leider sei die Anzahl der aktiven Musiker nach Corona zurückgegangen, einige Musiker sind nicht wieder zurückgekehrt oder haben ihre Mitgliedschaft beendet. Aber es konnten auch zwei neue Jugendliche an Querflöte und Tuba in die Stadtkapelle aufgenommen werden.
Der musikalische Leiter, Stadtkapellmeister Hubert Holzner, erwähnte in seinem Bericht, dass es immer schwieriger werde, Kinder und Jugendliche aus der Kernstadt für das Erlernen eines Blasinstrumentes an der Jugendmusikschule zu gewinnen. Die meisten der Schülerinnen und Schüler kommen hier aus den Stadtteilen, die eigene Kapellen haben. Auch die gewohnte Instrumentenvorstellung in den Grundschulen war wegen der Corona-Auflagen nur sehr eingeschränkt möglich. Dies habe die Nachwuchsgewinnung für die Stadtkapelle sehr erschwert. Es konnte aber zumindest wieder ein neues Kinderblasorchester an der Jugendmusikschule aufgebaut werden.
Vor allem im hohen Blech, bei den Trompeten und Flügelhörnern, wäre dringend Verstärkung erforderlich. Die Stadtkapelle unterstützt die jungen Musiker, die sich für eine Mitgliedschaft in der Stadtkapelle entscheiden, mit einem Zuschuss zum Unterricht an der Jugendmusikschule in Höhe von zehn Prozent. Die Mitgliedschaft kostet keinen Beitrag, bei der Instrumentenbeschaffung ist ebenfalls Unterstützung möglich. Natürlich sind auch interessierte Erwachsene jederzeit willkommen. Nicht besonders erfreulich ist der Probenbesuch, hier ist noch viel Luft nach oben. Die eifrigsten Probebesucher wurden mit einem Präsent ausgezeichnet, diese sind Ludwig Ebert, Hubert Holzner, Marion Moll sowie Hermann Beck.
Der Kassier Fabian Scherer präsentierte dann die Einnahmen und Ausgaben, die beiden Kassenprüfer Jürgen Michelberger und Peter Brünner bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Der Verein steht finanziell Dank der zahlreichen Förderer gut da. Die Entlastung des Vorstands wurde anschließend durch Bürgermeisterstellvertreter Brunotte beantragt und von den Anwesenden bestätigt.
Neuwahlen
Anschließend standen die Wahlen auf der Tagesordnung. Diese wurde unter der Aufsicht von Wahlleiter Tim Glass durchgeführt. Der Vorstand besteht nach erfolgreicher Wahl nun aus folgenden Personen: Vorsitzender bleibt Alexander Scherer, Stellvertretender Dirigent Christoph Unger, Kassier Fabian Scherer, dessen Stellvertreter Lukas Rupp, Beisitzer aktive Ralph Glass, Beisitzer passive Christine Kemmer und Bernhard Fischer. Neu gewählt wurden Markus Kemmer als Schriftführer, Lisa Klingler und Max Ortmeier als Besitzer, sowie Christina Gohrbach als Jugendvertreterin. Kraft ihres Amtes gehören dem Vorstand noch der musikalische Leiter, der Oberbürgermeister und der Verkehrsdirektor an. Der Verein ist froh, endlich wieder einen Jugendvertreter zu haben, dies sei von großer Wichtigkeit, um Nachwuchs zu gewinnen und auch mit gemeinsamen Aktivitäten im Verein zu halten.
Nach dem Ausblick auf den Haushalt 2023 und die anstehenden Terminen schloss der Vorsitzende Alexander Scherer die Hauptversammlung.
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