Gemeinderat

Stadt bezuschusst TV-Schwimmsport im „Solymar“

Hinter den Kulissen wurde hart verhandelt. TV-Vorsitzender ist zufrieden. Thermen-Betreiber verlangte deutlich mehr. 500 Stunden Einsatz im Freibad als Gegenleistung

Von 
Sascha Bickel
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Schwimmer erhalten Zuschuss. © dpa

Bad Mergentheim. Die Bahnenstunden für den TV-Schwimmsport im Sportbad der „Solymar“-Therme werden teurer. Die Stadt hilft mit einem jährlichen Zuschuss, um den Preissprung für den Verein und seine Mitglieder abzufedern.

Hinter den Kulissen hat es nach FN-Informationen heftig gebrodelt und es wurde hart verhandelt – doch jetzt gibt es eine Einigung mit der alle Seiten scheinbar zufrieden sind. Die Stadt Bad Mergentheim, genehmigt durch den Gemeinderat, gibt ab 2025 einen jährlichen Zuschuss von maximal 30 000 Euro zur Finanzierung der Bahnenstunden der Schwimmabteilung des TV Bad Mergentheim dazu. Der Betreiber der „Solymar“-Therme hatte massive Preiserhöhungen angekündigt, die der TV nicht bereit war, hinzunehmen beziehungsweise allein zu tragen.

Nach dem noch laufenden Vertrag bis Ende 2024 kostet eine Schwimmbahn zu Trainingszwecken im Sportbad 17,50 Euro pro Stunde. Ab 2025 sollte dieser Preis auf 55 Euro pro Bahnenstunde steigen. Der TV-Schwimmsport rechnete der Stadt Kosten von knapp 20 000 Euro noch in 2023 beziehungsweise 25 000 Euro im laufenden Jahr vor. Künftig würden diese auf über 78 000 Euro explodieren und das sei nicht hinnehmbar. Die TV-Abteilung könne ihren Mitgliedern diese Gebühren nicht durchreichen und zumuten, hieß es und so wandte man sich hilfesuchend an die Stadt. Nach verschiedenen Terminen und Gesprächen wurde nun am Donnerstag vom Gemeinderat öffentlich das Thema debattiert und dann der Beschluss gefasst, mit Steuergeld zu helfen und die Sportförderung für die erfolgreichen TV-Schwimmsportler in Höhe von maximal 30 000 Euro pro Jahr zu bewilligen.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar sagte einleitend, dass der TV Bad Mergentheim der größte Verein der Stadt sei und man für die nächsten Jahre Planungssicherheit herstellen wollte. Gefordert seien neben der Stadtkasse ebenso die Schwimmsportler durch höhere Beiträge und auch der „Solymar“-Betreiber habe sich bewegt. Diese „gute Mischung“ habe die Lösung gebracht. TV-Vorsitzender Thomas Beiersdorf sagte den FN nach der Ratsentscheidung, dass man zufrieden sei: „Wir werden das hinbekommen.“ Er bestätigte auch, dass die TV-Mitglieder ihren Beitrag leisten müssten.

Für die Grünen-Fraktion kündigte Philipp Lutzmann die Ablehnung des städtischen Zuschusses an, denn das sei zu viel. Klaus-Dieter Brunotte (SPD) monierte, dass sich der Betreiber zu wenig bewegt habe. Die Fraktionsvorsitzende Inge Basel erklärte später die Zustimmung der SPD-Vertreter. CDU-Fraktionschef Andreas Lehr freute sich, dass man jetzt einen Konsens mit allen gefunden habe. Stadtkämmerer Artur Wirtz sprach auf Nachfrage von maximal 240 000 Euro Kosten in den nächsten acht Jahren für die Stadt. Mit 25:7-Stimmen (nur die Grünen waren dagegen) wurde schließlich die Sportförderung beschlossen.

Mit dem TV Bad Mergentheim ist nun auch vereinbart, dass dieser bis zu 500 Stunden pro Jahr im Freibad Bad Mergentheim leistet. Der „Solymar“-Betreiber verlangt ab 2025 erst einmal 45 Euro pro Bahnenstunde. Steigt der vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Verbraucherindex für Deutschland über einen festgelegten Wert, so ändert sich künftig auch der Mietzins pro Bahn. Die Stadt gibt 20 Euro pro Bahnenstunde als Zuschuss (maximal 30 000 Euro pro Jahr) dazu, so dass beim TV-Schwimmsport aktuell 25 Euro pro Bahn und Stunde verbleiben.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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