Main-Tauber Weihnachtscircus

Schon über 30 000 Besucher in Bad Mergentheim gezählt

Von 
Bernd Hellstern
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Bad Mergentheim. Der noch im Vorjahr gestartete Main-Tauber Weihnachtscircus biegt zu Beginn des neuen Jahres so langsam auf die Zielgerade ein. Noch stehen bis kommenden Sonntag pro Tag zwei Vorstellungen auf dem Volksfestplatz in Bad Mergentheim aus, doch schon jetzt kann Geschäftsführer Rudi Bauer eine außerordentlich erfreuliche Bilanz bezüglich der Besucherzahlen ziehen.

Die Fränkischen Nachrichten hatten nun die Möglichkeit nicht nur hinter die Kulissen des Circus zu schauen, sondern auch die Gelegenheit mit dem Geschäftsführer zu sprechen. Dieser gab nicht ohne Stolz bekannt, dass bis dato schon über 30 000 Besucher gezählt wurden, und dies trotz der kritischen politischen Lage in Europa und der allgemeinen hohen Preissteigerungen in allen Lebensbereichen. Es mache ihn und sein Team (80 Mitarbeiter aus 14 Nationen) geradezu sprachlos im positiven Sinne, wenn man daran denke, dass man im Jahr 2019 vor der Pandemie mit 25 000 Besuchern meinte, das Optimum erreicht zu haben, nach 18 000 Besuchern bei der Premiere als Main-Tauber Weihnachtscircus in der Badestadt. Bislang waren alle Nachmittagsveranstaltungen ausverkauft, für die restlichen Veranstaltungen sind noch Karten zu bekommen, natürlich auch an der Tageskasse. Und das bei hochkarätiger Konkurrenz in Heilbronn, Würzburg, Crailsheim und im weiteren gesamten Süden der Republik. Gründe für diesen Erfolg gebe es mehrere, aber der wichtigste sei für ihn die Mund-zu -Mund-Propaganda. Er sei überzeugt, so Rudi Bauer, dass die Bevölkerung einfach anerkennt, das der Main- Tauber Weihnachtscircus nicht nur von Qualität redet, sondern sie auch liefert.

Unmittelbar nach dem Ende des Circus geht es im Frühjahr ab zu den diversen Circusfestivals, um sich aktuelle Nummern anzuschauen und eventuell zu engagieren, für den dann übernächsten Weihnachtscircus. Schon jetzt stehe das Programm für den kommenden Weihnachtscircus fest, mit dem er das derzeitige Programm nochmals toppen wolle. Es sei ihm gelungen eine weltweit einzigartige Nummer zu verpflichten, die in Monte Carlo mit Platz eins ausgezeichnet wurde.

Gute Zusammenarbeit

Eine Scheibe des Erfolgs dürfe sich aber auch die Stadt Bad Mergentheim abschneiden, denn ohne die „hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit“ mit den verantwortlichen Stellen der Stadt würde es diesen Weihnachtscircus so wahrscheinlich nicht geben.

Auf die Programmnummern mit Tieren angesprochen, hat Rudi Bauer eine klare Meinung. Es ärgere ihn, wenn teils selbst ernannte Tierschützer gegen Tiere im Circus wettern, aber die per Fernsehen frei Haus gelieferten Aufnahmen von teils bis zum Tode gequälten (Haus) Tieren scheinbar gar nicht wahrnehmen. In seinem Circus lege man größten Wert auf den Schutz der Tiere. Auch nur der kleinste Hinweis auf eine Verletzung der Tierschutzgesetze würde die sofortige Vertragsauflösung nach sich ziehen. Die Tiere die in seinem Circus zum Einsatz kommen, seien keine Tiere aus der freien Wildbahn, sondern ausschließlich Tiere, die seit Generationen an den Menschen gewöhnt sind. Also Tiere, die, wenn man sie in ihren ursprünglichen Lebensraum entlassen würde, dort wohl keine Überlebenschancen hätten. Er stehe mit seinem Namen dafür, so Bauer, dass es den Tieren in seinem Circus gut gehe. Ergänzend dazu meint Bauer, dass er ausschließlich Tiernummern aus der sogenannten „Sanften Dressur“ verpflichtet, wo der Dompteur nicht das Tier unterordnet, sondern sich das Tier und der Dompteur als Team verstehen, sich die Dressur größtenteils an die normalen Bewegungsabläufe der Tiere anpasst. Dies konnte der FN-Berichterstatter vor Ort live erleben, als Robano Kübler mit seinen fünf Bengaltigern das tägliche Training absolvierte.

Circus kann man riechen

Bauer meint, Circus könne man nicht nur sehen, sondern auch riechen. Der Geruch von Tieren gehöre einfach dazu, zu dieser urwüchsigen und ganz besonderen Circus-Atmosphäre. Er habe festgestellt, dass zahlreiche Besucher extra wegen der Tiernummern aus dem gesamten fränkischen Raum, aus dem tiefsten Bayern, Hessen, dem Raum Stuttgart bis hinunter zum Bodensee (unter anderem per Bus) nach Bad Mergentheim anreisten, um derartigen Circus zu sehen und die Luft zu schnuppern.

In den letzten Wochen sei übrigens aus Individualisten aus knapp 20 Nationen eine große internationale Familie geworden, die in den knappen freien Stunden die Gemeinschaft pflegte, so auch an Silvester als man gemeinsam das Neue Jahr begrüßte. Erfreulich dabei, dass sogar Artisten aus den benachbarten Weihnachtscircussen mitfeierten.

Frei nach dem fast schon legendären Slogan „Menschen, Tiere, Sensationen“, werden die Besucher Mitte Dezember 2023 dann wieder echten und ehrlichen Circus der Spitzenklasse auf dem Volksfestplatz Bad Mergentheim erleben, blickt Bauer in die Zukunft.

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