Von Historie bis Kinderbuch

Magie der Worte: Lesung mit Katja Hildebrand

Bewegende Geschichten und Werke beeindrucken die Zuhörenden

Von 
mca
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Katja Hildebrand bei der Lesung im evangelische Gemeindehaus. © mca

Bad Mergentheim. Magie der Worte, unter diesem Titel fand eine Lesung von Katja Hildebrand, organisiert vom Förderverein „Kirche hilft Menschen“, im evangelische Gemeindehaus statt.

Die passionierte Grundschullehrerin schreibt seit frühester Jugend. 2017 hat sie sich den Traum vom ersten Roman erfüllt und seither neun Bücher veröffentlicht. Der Abend gab den Zuhörenden einen Überblick über Romane mit historischem Hintergrund, Gedicht- und Kurzgeschichtensammlungen und auch zwei Kinderbüchern.

Zu jedem Werk erzählte Hildebrand etwas über die Entstehung und die Hintergründe. Die historischen Romane habe sie geschrieben, weil sie sich selbst für Geschichte begeistert. „Am besten ist es doch, wenn man vor lauter Lesevergnügen gar nicht merkt, dass man etwas dazu gelernt hat.“ erläuterte sie dem aufmerksamen Publikum. In der Schule erlebe sie immer wieder, dass es Kinder gibt, die nicht so leicht Anschluss finden. Das war der Ausgangspunkt für die Kinderbücher „Udos Mütze“ und „Udos Mütze und der Zoo“.

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Ein Schwerpunkt der Lesung war das Buch „Mohomad – der Traum von einem Leben in Frieden“ über einen geflüchteten Jugendlichen aus Pakistan, der in der Familie der Autorin Aufnahme gefunden hat. Katja Hildebrand ist damit seiner Frage nachgekommen, ob sie bereit wäre, seine Geschichte aufzuschreiben. In den sehr lebendig vorgetragenen Ausschnitten konnte das Publikum den Gedanken Mohomads über seine Herkunft als Hazara in Pakistan folgen und in den Moment eintauchen, der beschreibt, wie er als 14-jähriger Junge die türkisch-iranische Grenze überwinden musste.

Der zweite Schwerpunkt lag beim jüngsten Werk „Mit der Faust in der Hand“, in dem die Ereignisse aus Brettheim in den letzten Kriegstagen aus der fiktiven Sicht der vier Hitlerjungen beschrieben werden. Das Buch entstand in enger Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Brettheim.

Sie möchte mit diesem Buch darauf aufmerksam machen, wie leicht Jugendlichen gefährliches Gedankengut eingetrichtert werden kann. „Am liebsten wäre es mir, wenn dieses Buch Schullektüre werden würde.“ Das Publikum lauscht gebannt den eindrücklich vorgelesenen Textpassagen, die mit Hintergrundwissen ergänzt wurden. Wie sehr diese wahre Geschichte bewegt und aufwühlt, war an den regen Gesprächen im Anschluss an die Lesung zu sehen.

Alles in allem erlebte das Publikum einen kurzweiligen, informativen und sehr gelungenen Abend, bei dem auch noch Zeit blieb, sich über die Arbeit des Fördervereins „Kirche hilft Menschen“ zu informieren.

Seit der Gründung 1999 unterstützt der Verein finanziell die Arbeit der Psychologischen Beratungsstelle des Kirchenbezirks Weikersheim und der Beratungsstelle der Diakonie. mca

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