75-Jahr-Jubiläum des Musikvereins Dainbach

Langjährige Blasmusiker geehrt

Im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Geschichte geschrieben

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wibe
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Dainbach. Am Wochenende gab es in Dainbach wieder was zu feiern. Der Musikverein wurde stolze 75 Jahre alt. Gemeinsam mit den örtlichen Vereinen wurde das Fest zu einem weiteren Höhepunkt in der Gemeinde.

Die Musikerinnen und Musiker des Jubiläumsvereins empfingen die Gäste unter der Leitung des langjährigen Vorstandes Rudolf Müller mit leichter Blasmusik. Müller freute sich über die Festgäste aus nah und fern. Die am weitesten angereisten Gäste waren wohl aus den USA. Sie sind seit Jahren an jedem Dorffest in Dainbach.

Danach erfolgte der traditionelle Bieranstich. Zum Bieranstich waren der Ortsvorsteher Thomas Faulhaber, Mitglieder des Ortschaftsrates, Bürgermeisterstellvertreter Andreas Lehr, Vereinsvorstände von Musikverein, Kirchenchor und Theaterverein „Volle Kanne“, der Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr und Klaus Wunderlich, Braumeister und Inhaber von der Herbsthäuser Brauerei.

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Dann unterhielten die Dainbacher Musikanten die Gäste im Festzelt bei gutem Essen und Trinken, das von den örtlichen Vereinen zubereitet oder ausgeschenkt wurde.

Um 21 Uhr mischten „Tricia & The Rock Bastards“. Sie heizten den Besuchern mit den besten Hits den 70er, 80er und 90er ordentlich ein. Noch mehr Zulauf als die Tanzfläche hatte nur noch der Barbetrieb vom Theaterverein, der die durstigen Kehlen bis nach Mitternacht mit allerlei Getränken versorgte.

Der Sonntag wurde traditionell mit einem Festgottesdienst begonnen. Dieser wurde vom Prädikant Albrecht Dünkel, auch ein ehemaliger Dainbacher, geleitet. Begleitet wurden die Lieder vom Musikverein Dainbach. Dieser bot anschließend Blasmusik zum Frühschoppen bis in die Mittagszeit.

Ortsvorsteher Thomas Faulhaber freute sich über die zahlreichen Besucher des Dorffestes. Besonders begrüßte er Manuela Zahn, die Stellvertreterin des Bad Mergentheimer Oberbürgermeisters, Herbert Münkel, den Präsidenten des Blasmusikverbandes TOB (Tauber-Odenwald-Bauland) und Rosemarie und Wils Wilson, sowie den Sohn Brian mit seiner Frau Alexis aus New Mexiko, USA.

In seinem Grußwort erinnerte der Ortsvorsteher an die Gründungszeit der Musikkapelle. Am 1. Mai 1947 schlichen sich Josef Pummer, Peter Klement, Engelbert Behr und Franz Zupfer zum Hartberg hoch und weckten in den frühen Morgenstunden die Dainbacher mit „Der Mai ist gekommen“ und anderen Volksliedern. Diese Tradition führt der Musikverein auch heute noch fort. Am 8. August 1948 erfolgte dann die Gründungsversammlung im Gasthaus „Zum Roß“.

Dorffest eingeführt

Rudolf Müller, seit 1978 Vorstand des Vereins, führte damals mit seiner Frau Friedhild das Dorffest ein. Faulhaber freute sich, dass die Kapelle auch heute noch zu sämtlichen Anlässen im Ort spielt und an Umzügen teilnimmt. „Macht weiter so“, so der Ortsvorsteher. „Alles Gute und herzlichen Dank an die Musiker. Ohne Eure Musik würde Dainbach was fehlen“

Manuela Zahn überbrachte Grüße des Oberbürgermeisters und des gesamten Gemeinderates. Sie betonte, dass der Musikverein im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Geschichte geschrieben hat und damit das kulturelle Leben von Dainbach maßgeblich mitbestimmt und bereichert hat. Sie hob die herausragende Rolle von Rudolf Müller hervor als Leiter, Dirigent und Antriebsmotor des Musikvereins. Durch seine Leidenschaft und Hingabe, so Zahn, habe er Generationen von Musikern inspiriert und geformt. Zur Unterstützung des Vereins überbrachte sie einen kleinen, aber feinen Scheck und wünschte dem Verein alles Gute für die Zukunft.

Der so geehrte Vorstand Rudolf Müller begrüßte die Festgäste. Er freute sich, dass das Ehrenmitglied Trudl Schmidt aus Osterburken, eine gebürtige Dainbacherin und Gönnerin des Musikvereins wieder zum Dorffest gekommen ist. Müller lobte den unermüdlichen Einsatz von Birgit Braun für das Dorffest. Ohne sie hätte es das Dorffest nicht gegeben. Müller ehrte Birgit Braun und Trudl Schmidt, im Ort bekannt als „Schlossers Trudl“, mit einem Blumenstrauß. Trudl Schmidt erhielt zudem eine Ehrennadel des Vereins.

Ehrungen

Präsident Herbert Münkel vom Blasmusikverband TOB überbrachte die Grüße des Präsidiums. Er freute sich über die ehrenvolle Aufgabe, im Auftrag der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände (BDMV), dem Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB) und des Blasmusikverbands TOB (BMV-TOB) Musiker für 260 Jahre Aktivität zu ehren.

Vom BDB erhielt der Flügelhornspieler und 2. Vorsitzende Dirk Hollenbach die „Goldene Ehrennadel“ für 40 Jahre aktive Tätigkeit im Dienste der Blasmusik. Der Tenorhornspieler Uwe Fuchs und der Trompeter Rudi Knödl erhielten vom BDB die „große goldene Ehrennadel“ für 50 Jahre aktive Tätigkeit im Dienste der Blasmusik. Fuchs war auch schon 2. Vorsitzender von 1987 bis 1994 im Verein. Knödl, der weit über die Region hinaus bekannt ist, unterstützt viele Kapellen mit seiner musikalischen Leistung. Ebenso ist er stellvertretender Verbandsdirigent und war auch Dirigent in Dainbach. Alle Geehrten erhielten natürlich auch die entsprechende Urkunde dazu.

60 Jahre aktiv

Besonders geehrt wurden vom BDMV der Es-Hornspieler Leo Wirsching und der Posaunist, Dirigent und Vorstand des Vereins, Rudolf Müller für 60 Jahre Aktivität zur Förderung der Musik. Sie erhielten die „Ehrennadel in Gold mit Diamant“ verbunden mit dem Ehrenbrief für 60 Jahre aktive Tätigkeit zur Förderung der Musik.

Wirsching war zudem von 1981 bis 1987 Kassierer des Vereins. Da die Vita von Müller zu lang ist, so Münkel, beschränkte er sich auf ein paar einzelne Punkte: Vorstand seit 1978, Dirigent von 1986 bis 1988 und wieder seit 2014. Zudem ist er zugleich Notenwart. Er erhielt im Juni 1999 die Ehrennadel Landes Baden-Württemberg für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit zugunsten des Gemeinwesens, die „goldene Ehrennadel“ für 40 Jahre vom BDB, und für 50 Jahre die „große goldene Ehren-nadel“ sowie die Ehrennadeln für 25 Jahre und 30 Jahre Vorstandschaft.

Münkel wünschte dem Verein eine gute Entwicklung. Zum Mittag boten die Feuerwehr und das Kistner Küchenteam allerlei Köstlichkeiten an und der Kirchenchor lud zu Kaffee und Kuchen ein. Am Nachmittag unterhielt zunächst Rudi Knödl mit dem Musikverein Uissigheim. Dieser wurde abgelöst von den Powergirls. Die 15 Kids unter der Leitung von Christine Stang tanzten so gut, dass die Zuschauer noch eine Zugabe verlangten.

Die Jagdhornbläser Boxberg unter der Leitung von Alfred Wegert boten natürlich nicht den üblichen Blasmusiksound. Die Jagdhörner gehören zur Gruppe der Blechblasinstrumente und wurden ur-sprünglich als Signalhörner für Jagdsignale eingesetzt. Danach gab es wieder gewohnte Blasmusikklänge von den Heckfelder Musikanten unter der Leitung von Helmut Both.

Am Sonntag kamen auch die Kinder auf ihre Kosten. Sie eroberten die Hüpfburg, Holzturm und Kegelbahn. Bei der Ballschleuder und dem Erbsenfangen konnten sie ihre Reaktion testen, bei der Dorfrallye ihr Wissen über den Ort und beim Basteln und Mikado ihre Geschicklichkeit. Gerne angenommen wurde von den Kleinen auch der Sandkasten mit Spielsachen. So konnten die Eltern und Großeltern ganz entspannt das Dorffest genießen, ohne sich Sorgen um die Kinder zu machen.

Zum Ausklang spielte die Musikkapelle Laibach unter der Leitung von Simon Pinter. wibe

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