Bad Mergentheim/Berlin. Tim Janßen (35) stammt aus dem Ruhrgebiet. Nach dem Bachelorstudium in Bad Mergentheim und einem Master an der Leuphana Universität in Lüneburg landete er in Berlin. Im Interview erzählt er gerne über seine Erfahrungen mit der Dualen Hochschule und dem Campus in der Kurstadt, den es nun bald 20 Jahre gibt.
Berichten Sie kurz von Ihrem Studium im Schloss und Ihren heutigen Kontakten ins Taubertal.
Tim Janßen: Ich habe an der DHBW Bad Mergentheim von 2007 bis 2010 International Business studiert. Die Verbindung ist heute noch sehr eng, da ich seit 2014 an der DHBW im sechsten Semester in „meinem“ Studiengang Vorlesungen zum Thema Innovation und Cradle to Cradle (Kreislaufwirtschaft) halte. Das macht mir große Freunde und ich kann darüber vieles von dem, was ich selbst in und nach meinem Studium gelernt habe, zurückgeben.
Was machen Sie heute?
Janßen: Ich habe 2012 die gemeinnützige Cradle to Cradle NGO in Berlin mitgegründet und bin dort seither gemeinsam mit meiner Mitgründerin Geschäftsführender Vorstand. Wir treiben als NGO durch Bildungs- und Vernetzungsarbeit sowie Transformationsprojekte eine Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle voran, die von materialgesunden und kreislauffähigen Produkten, zirkulären Geschäftsmodellen und Märkten sowie mehr Miteinander und weniger Gegeneinander geprägt ist.
Welche Erinnerungen haben Sie an die Studienzeit in der Kurstadt?
Janßen: Ich habe im Studium durch die Praxisnähe sowie tolle Professoren aus der ganzen Welt eine sehr nützliche Kombination aus wissenschaftlicher Theorie und ihrer Umsetzung in der Realität des Arbeitslebens erlebt. Diese Art der Lehre hat mich sehr gut auf das vorbereitet, was anschließend in meinem Leben kam, und ich kann in meiner heutigen Rolle noch oft davon zehren.
Wie hat das Studium Ihr Leben geprägt?
Janßen: Mein Blick auf Unternehmensführung und Wirtschaften im Allgemeinen, aber auch speziell auf zukunftsfähige Geschäftsmodelle und Innovation wurde sicherlich bereits im Studium geprägt. Ich habe gelernt, was Erfolgsfaktoren für Unternehmen sind und wie gute, dynamische Strukturen und Prozesse in Unternehmen aussehen. All diese Inhalte konnte ich als Gründer umsetzen und mache das bis heute. In meiner Arbeit bei C2C NGO, aber auch in meinen Lehraufträgen an der DHBW und der TU Berlin, verbinde ich den ganzheitlichen zukunftsweisenden Ansatz Cradle to Cradle mit Themen der Wirtschaftswissenschaften.
Welche Tipps geben Sie heutigen Studenten oder Interessenten, die ein duales Studium für sich überlegen?
Janßen: Die betriebswirtschaftliche Theorie und die Praxis im Arbeitsalltag haben meistens zwei ganz unterschiedliche Geschwindigkeiten. Durch die Verbindung von Theorie und Praxis deckt ein duales Studium beide Bereiche ab. Ich kann nur dazu raten, diese einmalige Kombination zu nutzen und gut zuzuhören und zuzuschauen. Denn dadurch entsteht ein sehr produktiver und schneller Mehrwert, den die Theorie alleine so nicht abdecken kann.
Kommen Sie zum Feiern an diesem Freitag in die Kurstadt?
Janßen: Ich wäre sehr gerne dabei gewesen, konnte aber aus terminlichen Gründen leider nur eine Grußbotschaft schicken. Ich hätte mich sehr darauf gefreut, bekannte Gesichter wieder zu sehen und mich auszutauschen und wünsche allen vor Ort eine tolle Feier.
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