Jugendmusikschule und Kaufmännische Schule - Schülerinnen gestalteten besondere Veranstaltung

Jüdische Feste und ihre Musik präsentiert

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stv
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Rosa Breitenbach am Klavier und Romea Köber mit ihrer Klarinette gehörten zu den Schülerinnen, die mit ihrer Musik einen lebendigen Eindruck jüdischer Feste vermittelten. © Stadt Bad Mergentheim

Bad Mergentheim. Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Taubertal haben die städtische Jugendmusikschule und die Kaufmännische Schule Bad Mergentheim zu einem besonderen Konzert für Kinder und Erwachsene eingeladen. Der Nachmittag im Roten Saal des Residenzschlosses stand unter dem Motto „Jüdische Feste und Musik“.

Die Idee dazu wurde bereits im Herbst 2019 von Klarinetten-Lehrerin Annette Hirt als Projektvorschlag entwickelt. Über Schüler-Eltern bestand bereits ein Kontakt zur Kaufmännischen Schule. Schnell fanden sich dort über ihren Geschichtslehrer Klaus Huth Schülerinnen, die sich bei diesem besonderen Konzert mit jüdischer Musik und Informationen zu jüdischer Kultur einbringen wollten.

Gemeinsam entstand die Idee eines bunten Programms für Kinder und Erwachsene, in dem jüdische Musik, Texte, Bilder und Gegenstände einbezogen werden und auch Mitmach-Aktionen wie Tanz vorkommen. Ein erster geplanter Termin im Herbst 2020 musste allerdings wieder abgesagt werden und auch jetzt waren für die Premiere wegen der Pandemie nicht alle Programm-Elemente umsetzbar.

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Martin Vögele
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Sehr wohl funktionierte aber die Kombination aus Information und Musik. Rahma Awad und Celina Stegmaier, die zum Abiturjahrgang 2021 der Kaufmännischen Schule gehören, moderierten das Nachmittagsprogramm. Sie stellten die jüdischen Feste Purim, Pessach und Chanukka vor. Neben Annette Hirt hatten die Musikschul-Lehrerinnen Annette Darringer (Harfe) und Gerda Traub (Klavier) sich zusammen mit insgesamt zehn Schülerinnen auf das Programm vorbereitet.

Über Klaus Huth gab es sogar Kontakt zu einer amerikanischen Synagoge, die eine Auswahl traditioneller Lieder bereitstellte, die zu den Festen gespielt und gesungen werden. Annette Hirt und Gerda Traub wählten die Titel „Go down, Moses“, „Al HaNisim“ und „Mi Yemaleil“ aus. Die Arrangements für Klarinette und Klavier zu diesen Liedern entwickelte Gerda Traub.

Die Nachwuchs-Talente der städtischen Jugendmusikschule umrahmten auf diese Weise sehr ansprechend und emotional die Impulse der Referentinnen. Auch die bekannte Filmmusik aus „Schindlers Liste“ fügte sich sehr passend und harmonisch in die Themen und Emotionen dieses Nachmittags ein. Trotz der Corona-Beschränkungen war das Konzert gut besucht, sowohl zur Generalprobe als auch zur eigentlichen Aufführung fanden sich an diesem Nachmittag jeweils rund 40 Personen zusammen.

Für Bianca Dell, Leiterin der Jugendmusikschule, bleibt als Fazit: „Durch die gelungene Kombination von Information und Musik entstand ein sehr eindrückliches Bild der jüdischen Feste.“ Der Nachmittag habe den Begriff „jüdische Kultur“ mit Leben gefüllt. „Besonders gefreut haben uns die vielen positiven und teilweise emotionalen Rückmeldungen aus dem Publikum. Dafür gebührt neben allen anderen Mitwirkenden vor allem unseren Jugendlichen aus Jugendmusikschule und Kaufmännischer Schule großer Respekt“, so Bianca Dell abschließend.

Die städtische Jugendmusikschule Bad Mergentheim hatte sich zuvor mit den Musik-Aufführungen eines Klarinetten-Trios im Rahmen der Stolpersteinverlegung bereits bei den Jüdischen Kulturtagen Taubertal engagiert. stv

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