Ausstellung im Stadtwerk Tauberfranken eröffnet

Im Dialog mit den Gestaltungselementen

Bilder und Objekte von Heinz Bernd Schepermann sind noch bis 21. Dezember zu sehen

Von 
Werner Palmert
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Im Stadtwerk Tauberfranken sind Bilder und Objekte von Heinz Bernd Schepermann (Zweiter von rechts) zu sehen. Zur Vernissage empfing Geschäftsführer Paul Gehrig (rechts) einen illustren Gästekreis. Mit auf dem Bild (von links): OB-Stellvertreterin Manuela Zahn und Gunter Schmidt, der in die Ausstellung einführte. © Palmert

Bad Mergentheim. Nach einer längeren Kunstpause präsentiert der Bad Mergentheimer Künstler Heinz Bernd Schepermann in den Räumen des Stadtwerks Tauberfranken, seine neuesten Bilder und Objekte.

Zur Vernissage der Ausstellung „En passant – L ‘homme qui passe“, konnte Geschäftsführer Paul Gehrig am Donnerstagabend einen illustren Gästekreis willkommen heißen, darunter auch OB-Stellvertreterin Manuela Zahn. Gehrig erinnerte in seinen Grußworten an die vor 13 Jahren gegründete Ausstellungsreihe, die im Lauf der Jahre renommierte Kunstschaffende aus der Region, aus der Bundesrepublik aber auch aus Russland und Frankreich an die Tauber führte.

Begonnen hatte alles mit der ersten Ausstellung des Tauberbischofsheimer Kunstpädagogen am Matthias-Grünewald-Gymnasium, Gunter Schmidt, der 2010 unter dem Titel „11 KW“, elf Kunstwerke präsentierte. Bis heute, so der Geschäftsführer, habe sich an der Intention, die man mit den Ausstellungen verfolge, nichts geändert: „Wir wollen die Kunst zu den Menschen bringen und auch das Stadtwerk in einem anderen Licht erscheinen lassen“. Er freue sich nach den Corona-Zwangspause umso mehr, so Gehrig weiter, dass er mit dem geschätzten Bad Mergentheimer Künstler die Ausstellungsreihe mit dessen Bilderserie „L ‘homme qui passe“, fortsetzen könne, denn auch Schepermann selbst habe zwischendurch eine längere „kreative Auszeit“ nehmen müssen.

In seinen einführenden Worten skizzierte Gunter Schmidt, selbst Kunstschaffender und ehemaliger Kunstpädagoge am der Tauberbischofsheimer Matthias-Grünewald-Gymnasium, seinen Freund Heinz Bernd Schepermann als „Menschen mit vielseitigen Begabungen“, der seine Interessensschwerpunkte zwischen „Brotberuf und kultureller Aktivität“ jeweils wach, klug und sehr aktiv betreibe.

Der Künstler Schepermann habe als Lehrer gelehrt, als Schulleiter organisiert, als Kursleiter agiert und vielfach inspiriert. Der beliebte Mentor in Sachen Kunst und Kultur bringe sich auch in diese Bilderserie mit großer Intensität, nicht nur in das Handwerklich-Gestalterische, ein. In der aktuellen Zeit sei die Befassung Schepermanns mit der Kunst ein zunehmend bedeutsamer, intensiver Teil seines Lebens und seiner Lebensphilosophie geworden. Diesem künstlerischen Tun schreibt Schmidt auch die ganz eigene Persönlichkeit Schepermanns zu und der daraus entstandene Titel der Ausstellung „L ‘homme qui passe“.

Freies Spiel

Die wörtliche Übersetzung des Ausstellungstitels „Der Mensch, der vorbeigeht“, reicht für Schmidt aber nicht ganz, um den Begriff zu deuten, denn ein Mensch der vorbeigeht (en passant) nehme wahr, erlebe, befrage gedanklich, drücke sprachlich aus oder erschaffe künstlerisch. Genau dies bejahe Heinz Bernd Schepermann. Als Mensch könne man nicht ignorieren was es mit Gott und der Welt, der Natur selbst oder dem Menschen und Kreatur auf sich habe. Alle Arbeiten der Ausstellung, so Schmidt, tragen diese ganz spezielle Handschrift des Künstlers nicht nur stilistisch äußerlich, sondern auch gedanklich-emotional.

Der Künstler selbst beschreibt den Prozess seines kreativen Tuns als eine Art „Spiel, das alle Sinne erfasst“. „L ‘homme qui passe“ steht vor einem großen Arbeitstisch und belegt ihn mit Materialien, die vorher einen anderen Platz, eine andere Funktion hatten. Es entwickelt sich ein freies Spiel mit den Materialien die keinen früh festgelegten Spielregeln zu folgen haben, sondern in einem intuitiven, kompositorischen Vorgang sich finden und fügen“.

Auf diese Weise, fasst Gunter Schmidt zusammen, entsteht eine visuelle Dynamik von meditativer Stille und suggestivem Reiz und letztlich ein Dialog mit den Gestaltungsmaterialien.

Die Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, Manuela Zahn gratulierte Heinz Bernd Schepermann zur neuen Schaffensphase nach der langen Kunstpause. Den Schlusspunkt setzte der Künstler selbst mit seinen feinsinnigen und hintergründigen „Wortmelodien“, die das Publikum zum Schmunzeln verleiteten.

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