Althausen. Pfarrer Bernd Rampmeier verlässt seine evangelischen Kirchengemeinden Neunkirchen, Althausen und Edelfingen und wechselt nach Großgartach. Mit einem Gottesdienst und einer Feierstunde wurde er verabschiedet.
Herbstlich geschmückt war die gut besetzte Jodokuskirche zum Abschiedsgottesdienst. Musikalisch festlich ausgestaltet wurde er von der Chorgemeinschaft Althausen/Edelfingen unter Leitung von Peter Ruppert, der die Feier auch mit heiteren Orgelklängen einleitete.
Auf die „Zuversicht des Glaubens“ komme es an, gerade in Zeiten der Krise. Das betonte Bernd Rampmeier in seiner Abschiedspredigt. Als Kirchengemeinde wolle man oft durch das eigene Tun strahlen – mit Jugend- und Altenarbeit, Kindergärten, Sorge für Kranke und lebendigen Gottesdiensten –, anstatt auf das zu setzen, was allein Gott schaffen könne. Heute, nach seinen 13 Jahren Pfarrdienst in Althausen und Neunkirchen, könne man zufrieden auf die renovierten Kirchen, die Kunstausstellungen, die gewachsenen Kindergärten und auch auch auf den gemeinsamen Weg mit Edelfingen schauen. Doch gründe all das Tun der engagiert beteiligten Menschen in der geschenkten Glaubenszuversicht. Die sei, so der Prediger, entscheidender als das, was man alles an Gruppen und Kreisen zu bieten habe.
Vor der Entpflichtung des scheidenden Pfarrers blickte Dekanin Renate Meixner zurück auf den Pfarrdienst von Bernd Rampmeier. Mehrere Themen hätten sich wie rote Fäden durch diese Zeit hindurchgezogen – etwa das Thema Ökumene, aber auch die Verantwortung für die Kindergärten. Er habe Gottesdienste gefeiert, Menschen in Freud und Leid begleitet, Kinder getauft, Religionsunterricht erteilt, Jugendliche konfirmiert, Sitzungen und Gremien geleitet, für den Erhalt der Kirchen gesorgt und vieles mehr. Dabei habe die Verantwortung für die beiden Kindergärten einen großen Teil seiner Zeit und Kraft in Anspruch genommen.
Bezirksbeauftragter
Engagiert habe sich Bernd Rampmeier auch über die kirchengemeindliche Arbeit hinaus als Bezirksbeauftragter für die Männerarbeit, für Mission, Ökumene und Entwicklung sowie als Kämmerer und Mitglied des Kirchenbezirksausschusses. Auf landeskirchlicher Ebene habe er in der Pfarrervertretung mitgearbeitet. Für all das wolle sie ihm danken – besonders auch dafür, dass er die Kirchengemeinde Edelfingen (nach Auflösung der dortigen Pfarrstelle) mit betreut habe. Während der pfarrerlosen Zeit werde der Wachbacher Pfarrer Thomas Hämmerle die pfarramtliche Vertretung übernehmen, unterstützt in Kindergartenfragen von der Bad Mergentheimer Pfarrerin Regina Korn. Die Pfarrstelle werde baldmöglichst zur Wiederbesetzung ausgeschrieben.
Nach dem Gottesdienst traf man sich in der Turn- und Festhalle Althausen. Die Feierstunde wurde umrahmt von den Klängen des Posaunenchors Neubronn-Elpersheim unter Leitung von Jürgen Klein. Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn würdigte die herausragende Hingabe des scheidenden Pfarrers für den Kindergarten in Neunkirchen. Wenn es nötig gewesen sei, habe er sogar selbst dort mitgearbeitet – „welch ein Vorbild“. Bernd Rampmeier „zeigte Ecken und Kanten, war streitbar und setzte sich auch mal gegen den Strom“. Ihm gebühre Dank auch für seine außergewöhnliche Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und „für seine Hartnäckigkeit, auch wenn der Weg steinig war“.
Münsterpfarrer Thomas Frey bezeichnete Bernd Rampmeier in seinen Dankesworten als „sehr freundlich, immer strahlend und fröhlich, der Ökumene gegenüber offen und von zeitloser Gelassenheit“.
Die evangelischen Kindergärten Althausen und Neunkirchen verabschiedeten sich von ihrem Pfarrer mit einem persönlichen Abschiedslied und überreichten ihm einen von allen Kindern bedruckten Schirm als Symbol für Gottes Schutz bei Regen und Sonne. Der Elternbeirat schenkte ihm für seinen neuen Garten in Großgartach einen Apfelbaum.
Gemeinsam habe man auch schwere Zeiten bewältigt, stellte der Althäuser Ortsvorsteher Oliver Adelmann fest. Bernd Rampmeier sei im kindergarten oft eingesprungen und er sei ein stets verlässlicher Partner für die Kommune gewesen. Dank gebühre ihm für sein Tun zum Wohl der Gemeinde und der Bürger. Die Ortschaft habe für ihn einen klimagerechten Baum gepflanzt mit einem Erinnerungsschild an sein Wirken.
Gute Zusammenarbeit
Eduard Neufeld, Vorsitzender der Evangelischen Allianz Mittleres Taubertal, betonte die gute Zusammenarbeit mit Bernd Rampmeier als zweiten Vorsitzendenden der Gruppe. Ihm sei die Zusammenarbeit mit den Freikirchen ein Herzensanliegen gewesen.
Für die Pfarrer des Bad Mergentheimer Distrikts stellte Pfarrer Thomas Hämmerle fest, Bernd Rampmeier habe „Kollegialität erfolgreich praktiziert“. Er habe ihn als „engagierten Pfarrer mit Leib und Seele erlebt“. Ihm gebühre Dank für seine Arbeit in der Region.
Abschiedsworte für die drei Kirchengemeinden sprachen Kirchengemeinderätin Renate Sonntag und Kirchenpflegerin Brigitte Götz. Sie würdigten die „gute Zusammenarbeit“ – ein gutes Miteinander sei in den letzten zwei Jahren auch mit der Kirchengemeinde entstanden. Bernd Rampmeier habe manches verändert und neue Impulse gesetzt. Viele neue Lieder habe man lernen dürfen und der Pfarrer sei gelegentlich sogar als Organist eingesprungen und habe sich um den Begräbnischor Althausen gekümmert. Seine Themengottesdienste seien sehr beliebt gewesen. Eine Herzensangelegenheit sei ihm die Kinder- und Jugendarbeit gewesen und die Kindergärten hätten viel Arbeitszeit erfordert. Auch die Baustelle Jodokuskirche habe viel Zeit gekostet. Wichtig seien ihm die Kunstausstellungen gewesen und er habe immer großen Gefallen an den Bildern der örtlichen Künstler gefunden. So bekam er als Abschiedsgeschenk ein Bild von Hans Hermann Schmidt.
In seinem Schlusswort wünschte Bernd Rampmeier „den Erhalt und das Wachsen des Zusammenhalts in den Ortschaften“ und dankte allen, die seinen Weg begleitet hatten. „Die wunderschöne Gegend des Taubertals werde ich vermissen“. peka
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