"Tag der offenen Tür" nach Investitionen und Pandemie

Hi-Tech gehört längst zum Schullalltag in Bad Mergentheim

Von 
Hans-Peter Kuhnhäuser
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Die „Industrie 4.0“ ist auch in der Gewerbeschule präsent – gleich beim Eingang gab diese kleine Produktionsstraße einen Eindruck, was Facharbeiter und Facharbeiterinnen heute alles beherrschen müssen. © Hans-Peter Kuhnhäuser

Bad Mergentheim. Schule war und ist keine Spaß-Veranstaltung. Azubis müssen sich dual anstrengen. Gleichwohl ist das Schulklima heute natürlich ein anderes als noch vor 40 oder 50 Jahren – und das Anforderungsniveau ebenfalls.

Was die jungen Leute heute lernen und können müssen, flößt Respekt ein. Und wie gut sie es können, verwundert zumindest den Laien. Einen persönlichen Eindruck von der Gewerbeschule Bad Mergentheim machen konnten sich am Sonntag Eltern, Jugendliche und sogar Kinder sowie natürlich alle, die einfach mal wissen wollten, was so abgeht in der Seegartenstraße.

Bögen löten ist manchmal knifflig, doch die jungen Azubis des Bereiches Anlagenmechaniker für Heizung, Sanitär und Klima lernen auch in der Schule, was sie dabei beachten müssen. © Hans-Peter Kuhnhäuser

Der Tag der offenen Tür der Schule verschaffte Einblicke in nahezu unbekannte Welten. Und er machte deutlich, dass Hi-Tech längst im – vermeintlich – bodenständigen Handwerk angekommen ist. Ebenso herausgestellt wurde die immense Bandbreite der verschiedenen Berufe. Viel zu lernen, viel zu vermitteln haben Azubis und Lehrkräfte, und außerdem gilt es, Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Fragen zu geben. Ein Rundgang durch die diversen Räume der verschiedenen Fachschaften machte dies deutlich.

Viel Arbeit hatten sich Lehrer und Azubis im Vorfeld gemacht, vieles wurde überlegt, strukturiert und dann für die Besucher anschaulich aufbereitet. Und nicht nur auf die Herausforderungen und Inhalte des Unterrichts wurde dabei Wert gelegt, auch „selber machen“ war vielfach möglich. Für die Kleinen gab es spezielle Angebote, etwa von der Jugendtechnikschule, aber auch von Schülern und Schülerinnen der EPE. Der Duft von Tapas sowie Kaffee, Kuchen, Waffeln und frischem Laugengebäck lud ein zum genießen, und wer wollte, konnte von Azubis ein bisschen Gesundheitsberatung (samt Blutzuckertest) oder - an anderem Ort - einen Schnellkurs im Umgang mit VR-Brillen bekommen. Einem 3-D-Drucker bei der Arbeit zuzuschauen, vielleicht gar ein zu druckendes Teil selbst konstruieren - vieles war möglich.

Was sich Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums in der Werkstatt als Klassenprojekt konstruieren und bauen, nämlich einen kleinen Sterlingmotor, das zeigten sie den Besuchern. Überhaupt: Die technische Ausstattung der Schule imponiert ebenso wie der selbstsichere Umgang der Lehrkräfte und Azubis mit Hi-Tech im schulischen und beruflichen Alltag. Wer das Angebot des Tages der offenen Tür am Sonntag nutzte, nahm viele positive Eindrücke auf und mit nach Hause. Von daher war es eine überaus gelungene Veranstaltung.

Eindrucksvoll sind die Werkstätten – von der Feile bis zum CNC-Automaten ist alles vorhanden. Die jungen Leute aus der 11. Klasse des Technischen Gymnasiums bauen sich einen Sterling-Motor. © Hans-Peter Kuhnhäuser

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