Mit gänzlich neuem Gesicht präsentiert sich nach grundlegendem Umbau die Hauptgeschäftsstelle der Volksbank Main-Tauber am Marktplatz in Bad Mergentheim.
Bad Mergentheim. Am frühen Freitagabend wurden die neuen Räumlichkeiten des Kundenbereichs im Erdgeschoss mit einem Festakt feierlich eingeweiht.
Es sei heutzutage nicht mehr selbstverständlich, als Bankenvorstand die Eröffnung oder Wiedereröffnung einer Filiale feiern zu können, betonte Michael Schneider, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Main-Tauber, der als Ehrengäste unter anderem Oberbürgermeister Udo Glatthaar, zahlreiche Stadträte, MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart und den Volksbank-Aufsichtsratsvorsitzenden Bernhard Stahl begrüßen konnte.
Gegen den Trend
Die Realität erfordere zumeist, die Notwendigkeit von Filialschließungen kommunizieren zu müssen. Gründe seien insbesondere neue Technologien und verstärkte Onlineangebote sowie Veränderungen des Kundenverhaltens und der Kundenwünsche. Zudem führte Schneider unter anderem den Kostendruck aufgrund der Nullzinsphase, die wachsende Anzahl von Mitbewerbern und einen „Wildwuchs der Regulatorik“ an.
Auch die Volksbank Main-Tauber müsse aus wirtschaftlichen Erwägungen mancherorts Kleinstellen schließen. Hiervon betroffen sei zum Beispiel nach Beendigung des zweiten Bauabschnitts in der Hauptstelle die Filiale im Bad Mergentheimer Weberdorf, die Mitte des Jahres geschlossen werde. „Was wir heute hier gemeinsam feiern, ist eine bewusste Entscheidung gegen den Trend“, hob der Vorstandsvorsitzende hervor. Die Volksbank Main-Tauber zeichne als regionale Bank seit über 150 Jahren vor allem die Nähe zum Kunden aus, wobei jeder Kunde heute abhängig von seinem Anliegen und seiner Situation selbst bestimme, auf welchem Weg er Kontakt zu seiner Bank suche und damit den Begriff „Nähe“ in einem ganz anderen Kontext definiere als noch vor zehn Jahren.
Mit dem Umbau und der Neugestaltung ihrer Hauptstelle in Bad Mergentheim beweise die Volksbank, dass zeitgemäße Kundenorientierung, moderne Beratungskultur und digitale Zugangswege Hand in Hand gingen sowie mit Präsenz in der Fläche vereinbar seien. „Unter dem Motto Heimat und Hightech – regional und digital sorgen modernste Kommunikations- und Informationstechniken sowie ein optimiertes Raumkonzept und multimedia-basierte Beratungsunterstützung für ein völlig neues Kundenerlebnis auf Höhe der Zeit“, berichtete Schneider. Dazu zählte er unter anderem auch individuell und zum Beispiel mit großformatigen Bad-Mergentheim-Fotos gestaltete Warte- und Infozonen sowie neueste Informationsmedien im Schalterbereich. Darüber hinaus würden in dem zweiten momentan noch laufenden Bauabschnitt bis Ende Juni in den oberen Gebäudegeschossen weitere moderne Beratungs- und Büroräume realisiert.
Insbesondere die Ausrichtung der Neugestaltung am Kundenbedarf als Leitprinzip unterstrichen in ihren Grußworten ebenfalls Lothar Völkle, Vertriebsdirektor des DG-Verlags in Wiesbaden, einem Dienstleistungs-Partner der Volks- und Raiffeisenbanken, sowie Architekt Oliver Baumheier, der in einer Kooperation mit Architekt und Bauleiter Sascha Starke (beide von der Firma 3X Banktechnik) und Völkle für den fachmännischen Umbau verantwortlich war. Zugleich würdigte Baumheier die beteiligten Handwerker für deren hervorragender Arbeit, mit der sie dieses Projekt im geplanten Zeitraum umgesetzt hätten.
OB Glatthaar informierte, dass die Baumaßnahme nicht nur im geplanten Budget- und Zeitrahmen erfolgt, sondern speziell erfreulich auch unfallfrei verlaufen sei. Zudem dankte er den Verantwortlichen für den Erhalt der historischen Frontfassade des ursprünglich 1557 errichteten Gebäudes zum Marktplatz hin. „Mit Ihrem Bekenntnis zum Standort Bad Mergentheim geben Sie den Menschen weiterhin eine Heimat, denn die Volksbank gehört zu unserer Region“, betonte der OB.
Starke Partner
Landtagsmitglied Wolfgang Reinhart bezeichnete die Volks- und Raiffeisenbanken als Finanzdienstleister nach dem Genossenschaftsprinzip, die nicht an den Rädern der Hochfinanz drehen, sondern Ort für die Sparer und Mittelständler in der Region sowie damit Wegbereiter und Garanten einer ausgeglichenen und starken Wirtschaftsstruktur seien. Einhergehend finde man ihre Gebäude nicht in den Bankenvierteln und Finanzdistrikten, sondern nahe bei den Kunden mitten in den Städten. Adäquat nach dieser Idee seien die neuen Räumlichkeiten der Volksbank-Hauptstelle gestaltet. „Wer sie betritt, merkt schnell, hier geht es ums Geld, jedoch noch mehr um die Kunden, die ja zumeist als Mitglieder auch Teilhaber sind“, hob er hervor. „Unsere Volksbanken stehen für echte Werte und Nähe sowie für echten Service“, unterstrich Reinhart, der zudem eine Anerkennung der gewachsenen Werte der regionalen Genossenschaftsbanken seitens der EU forderte.
Im Rahmen der offiziellen Einweihung wurden die umgebauten und neu gestalteten Kundenräume von Pfarrerin Regina Korn und Dekan Ulrich Skobowsky feierlich gesegnet. Musikalisch umrahmten den Festakt Claudia Wallny (Querflöte) und Martin Scheffel (Vibraphon) von der Jugendmusikschule.
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