Bad Mergentheim. Der Tierschutzverein Bad Mergentheim plant ein neues Tierheim auf einer Fläche der Katholischen Kirche am Rande der Kurstadt, Richtung „Schüpferloch“, neben dem erweiterten Gewerbegebiet „Braunstall“. Erfreut über die Entwicklung äußern sich auch Oberbürgermeister Udo Glatthaar und Peter Striffler, der Chef des katholischen Verwaltungszentrums Bad Mergentheim.
„Die Idee für diesen Standort des Tierheimes unterhalb des Unterbürgerwaldes ist beim gemeinsamen Termin mit dem Tierschutzverein, der Stadtverwaltung und dem Stadtwerk Tauberfranken entstanden, bei dem es um den möglichen Standort am so genannten Bad Mergentheimer Holz, nordöstlich von Wachbach, nahe der Bundesstraße 290, ging“, ruft Verwaltungsdirektor Peter Striffler in Erinnerung. „Dieser Standort auf der Höhe hätte immense Anforderungen an die Erschließung und auch einen starken Eingriff in die Natur bedeutet. Stadtrat und Kirchengemeinderat Hariolf Scherer hat dann die beiden Flurstücke der Stiftung St. Johannes im Bereich ,Schüpferloch’ in die Diskussion eingebracht, mit der Begründung, dass eine Erschließung dort einfach zu lösen ist, da die Ver- und Entsorgungsleitungen dort schon im Dainbacher Weg liegen. Ebenso ist der Eingriff in die Natur nicht so existenziell, weil dort die Bebauung des Gewerbegebiets ,Braunstall’ angrenzt“, erläutert Striffler auf Nachfrage der Redaktion weiter.
Der Standort habe auch den Vorteil, dass das neue Tierheim fußläufig beziehungsweise per Fahrrad leicht zu erreichen sei, so Striffler, was für Kinder, die zum Beispiel mit Tieren Gassi gehen, große Vorteile habe. Auch seien vonseiten der Stadt diese ersten Schritte über die Wirtschaftsförderung und das Bauamt begleitet worden, so dass es für die Stiftung St. Johannes ein guter Lösungsansatz gewesen sei, um die Probleme mit der Suche nach adäquaten Flächen für den Bau eines Tierheims zu einem guten Ende zu bringen.
11 000 Quadratmeter Fläche
Laut Striffler soll nun ein Erbpachtvertrag zwischen der Stiftung St. Johannes und dem Tierschutzverein abgeschlossen werden. Zur Laufzeit und näheren Modalitäten eines solchen Pachtvertrages wollte er aber keine Auskünfte geben.
Die beiden bisher landwirtschaftlich genutzten Grundstücke haben nach Strifflers Auskunft zusammen eine Gesamtfläche von rund 11 000 Quadratmetern und liegen im Gewann „Schüpferloch“, angrenzend an das Gewerbegebiet „Braunstall“ und die Zufahrt zum Schützenhaus.
Zum Projekt selbst erklärt Peter Striffler noch: „Im Sinne des Umgangs mit unserer Schöpfung gehören für uns Christen auch die Tiere dazu. Leider hat unsere Gesellschaft verlernt, mit Tieren umzugehen, da diese oft als Sachen betrachtet werden und wenn diese dann nicht mehr gebraucht werden, stelle sich die Frage, was mit dem überflüssigen Tier passiere. Gibt es keine Lösung, werden diese rechtswidrig einfach ausgesetzt, zum Leid unserer Wildtiere und Singvögel. Da ist es wichtig ein Tierheim zu haben, um den Tieren, die in Not sind, aber auch Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen von heute auf morgen kein Haustier mehr halten können, Hilfestellung und Problemlösungen anzubieten“, so Striffler: „Deshalb haben wir im Kirchengemeinderat gerne das Anliegen des Tierheimes unterstützt und hoffen auf eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit. Wichtig für uns ist, dass eine gute ,natürliche’ Bebauung entsteht, die sich in die Landschaft auch ökologisch sinnvoll einfügt und es eine artenreiche Bepflanzung mit heimischen Gehölzen als Ausgleich für den Eingriff in die Fläche gibt.“
OB spricht von Durchbruch
Die Stadtverwaltung habe die Standortsuche für das Tierheim lange und eng begleitet, betont Oberbürgermeister Udo Glatthaar. Das jetzt vorgesehene Grundstück sei sehr gut geeignet und von der Wirtschaftsförderung in Abstimmung mit Hariolf Scherer von der katholischen Kirchengemeinde bei einem der Arbeitstermine vorgeschlagen worden. OB Glatthaar erklärt zudem: „Dass wir bei diesem Thema jetzt einen ersten wichtigen Durchbruch haben, freut mich sehr. Und ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihre Kooperation. Neben dem Tierschutzverein möchte ich auch der von der katholischen Kirchengemeinde getragenen Stiftung St. Johannes als Grundstückseigentümerin danken, die sich hier engagiert eingebracht hat.
Der Tierschutzverein Bad Mergentheim und das von ihm getragene Tierheim sind für uns wichtige Partner. Schließlich ist die Unterbringung von Fundtieren eine kommunale Pflichtaufgabe. Hier besteht zwischen uns und dem Verein eine vertragliche Vereinbarung (jährlich fließt ein Pauschalbetrag).
Unabhängig davon leisten die Ehrenamtlichen des Vereins mit großem Engagement einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz, den wir hoch anerkennen. Für diese Arbeit ist nun eine gute Perspektive gefunden und wir sind zuversichtlich, dass diese umgesetzt werden kann.“
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim_artikel,-bad-mergentheim-gute-perspektive-fuer-den-tierschutz-in-der-region-gefunden-_arid,1789348.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim.html