Festakt - Zur Verabschiedung von Direktor Martin Autenrieth und der Einführung seines Amtsnachfolgers Daniel Rogler

Gut funktionierendes Gericht übergeben

Von 
Peter D. Wagner
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Der bisherige Direktor, Martin Autenrieth (Zweiter von links) und sein Nachfolger Daniel Christof Rogler (rechts) mit (von links) OB Udo Glatthaar, Autenrieths Lebenspartnerin und Friedrich Unkel, Präsident des Landgerichtes Ellwangen. © Wagner

Bad Mergentheim. Mit einem Festakt im Roten Saal des Deutschordensmuseums (DOM) wurde am Montag offiziell der bisherige Direktor des Amtsgerichts (AG) Bad Mergentheim, Martin Autenrieth, feierlich verabschiedet sowie einhergehend sein Nachfolger Daniel Christof Rogler als neuer Direktor in das Amt eingeführt.

„Ihr Erscheinen zu diesem Anlass zeigt, dass das Amtsgericht Bad Mergentheim und sein bisheriger Direktor Martin Autenrieth weit über die Justiz hinaus Ansehen genießen sowie Ihr Interesse dafür, wer künftig die Geschicke des Gerichts leitet“, betonte zum Auftakt Friedrich Unkel, Präsident des Landgerichtes Ellwangen, der gleichzeitig zahlreiche Ehrengäste begrüßen konnte, sowie viele Vertreter von Behörden, Kirchen, Justiz, benachbarter Amtsgerichte, der Kurverwaltung, des Deutschordensmuseums, sozialer Einrichtungen und weiterer Institutionen.

In seiner Ansprache hob Unkel die beeindruckende Lebensleistung Autenrieths in der Justiz des Landes Baden-Württemberg ab dessen Eintritt in den höheren Justizdienst bei der Staatsanwaltschaft Ellwangen im Februar 1979 sowie insbesondere bei der überaus erfolgreichen Leitung des Amtsgerichts Bad Mergentheim während der letzten knapp 19 Jahre hervor. Nach Aufwachsen und Abitur in Stuttgart sowie einem Jurastudium in Tübingen habe Autenrieth in seinem beruflichen Werde- und Karrieregang unter anderem am Amtsgericht in Schorndorf gedient sowie nach dem Fall der innerdeutschen Mauer von 1992 bis 1996 beim Aufbau einer rechtsstaatlichen Justiz im Freistaat Sachsen zum Beispiel in Dresden mitgewirkt, bevor er nach einer Abordnung zu einem Familiensenat in Stuttgart 1999 in Bad Mergentheim die Leitung als Direktor „eines der schönsten Amtsgerichte in einer der attraktivsten Städte des Landes“ übernommen habe, wo er bereits 1982 zum Richter ernannt worden war.

„In den knapp 19 Jahren haben Sie als Direktor des Amtsgerichts Bad Mergentheim die Justiz in der Stadt und in der Raumschaft hervorragend repräsentiert sowie ihr ein Gesicht gegeben“, betonte der Landgerichtspräsident. Als Amtsvorstand sei Autenrieth ein fürsorglicher Chef gewesen, der stets ein offenes Ohr für alle Kollegen des Gerichts bewiesen und sie nach Kräften gefördert habe. „Als Vorsitzender des Schöffengerichts haben Sie durch Ihre konsequente, klare Linie einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass sich die Bürgerinnen und Bürger hier sicher gefühlt haben“, so Unkel weiter. Auch als Familienrichter sei Autenrieth eine anerkannte und rundum geachtete Autorität gewesen, dessen Wort zudem ebenso in der Direktorenrunde stets Gewicht hatte. „Sie können ihrem Nachfolger ein intaktes, gut funktionierendes Gericht übergeben“, zeigte sich Unkel überzeugt.

Der seit 1. April amtierende Nachfolger Rogler sei seit Anfang August 2004 beim Amtsgericht Bad Mergentheim als Zivil- und Betreuungsrichter tätig. In dieser Rolle genieße er in der Anwaltschaft, bei den Betreuungsbehörden, bei den Pflegeeinrichtungen sowie bei den Betreuern wegen seiner herausragenden fachlichen Kompetenz, seines Engagements und guten Umgangs sowie Fairness mit allen Beteiligten höchstes Ansehen, berichtete Unkel. „Ich bin mir sicher, dass Sie der Bürgerschaft ebenso zeigen werden, wie leistungsstark auch ein kleineres Amtsgericht sein kann sowie für ein ortsnahes Angebot an Recht und Gerechtigkeit unverzichtbar ist.“

Stets zuverlässig

Dass Autenrieth immer Sinn für Gerechtigkeit und das Bad Mergentheimer AG bewiesen habe, unterstrichen gleichsam Oberbürgermeister Udo Glatthaar, der dem Direktor a. D. einen Bildstich mit der historischen Bad Mergentheimer Stadtsilhouette überreichte, sowie Freyberger, der den scheidenden Direktor als ausnahmslos zuverlässigen Partner bezeichnete. Seinen höchsten Respekt Autenrieth gegenüber zollte zudem auch Rechtsanwalt Kai Kluss im Namen seiner Kollegenschaft. Allesamt wünschten die Festredner darüber hinaus dem neuen AG-Leiter sowohl viel Glück als auch Freude in seinem Amt.

Ganz besonders geschätzt habe er sachliche Auseinandersetzungen mit Rechts- und Staatsanwälten sowie das Abwägen der Argumente und Sachverhalte nebst seinem Spielraum als Richter, resümierte Autenrieth, der sich unter anderem bei der Kollegenschaft, Schöffen, Polizeikräften, Bewährungshelfern, Akteuren sozialer Einrichtungen und den AG-Mitarbeitern für die sehr gute und erfolgreiche Kooperation bedankte. „Wenn ich jemanden ungerecht behandelt habe, dann entschuldige ich mich dafür. Und wer unfreiwillig mit mir zu tun hatte, den beglückwünsche ich – jetzt ist derjenige mich los“, so Autenrieth mit einem Augenzwinkern.

„Hier lässt es sich einfach gut arbeiten und mit sympathischen Menschen zusammenarbeiten“, berichtete der neue Direktor. „Ab morgen ist meine hundettägige Schonfrist vor bei“, betonte Rogler.

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