Lustbronn. In dem idyllischen Weiler Lustbronn mit etwa 50 Einwohnern, der kirchen- und gemeinderechtlich zu Stuppach gehört, steht die feierliche Einweihung der frisch renovierten Kapelle an. Die im Jahr 1824 erbaute Kapelle ist dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens geweiht, dessen Gedenktag am 15. September begangen wird. An diesem besonderen Tag wird auch das 200-jährige Jubiläum der Kapelle gefeiert.
Die kleine Kapelle, die Platz für etwa 60 Personen bietet, war seit jeher ein Ort, an dem die Menschen in Freude und Leid zusammenkamen, um ihre Bitten und Dank Dankes vor Gott zu bringen. Hier fanden Gottesdienste, Andachten, Hochzeiten, Taufen sowie der Rosenkranz für die Verstorbenen des Weilers statt. Sie ist ein zentraler Ort der Zusammenkunft und des Gebets, tief verwurzelt in der Geschichte und im Herzen der Dorfgemeinschaft von Lustbronn.
Balken waren geschwunden
Bereits in den 1950er Jahren sowie 1993/1994 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Kapelle durchgeführt. Fast zwei Jahrhunderte stand sie sicher auf ihren robusten Eichenbalken, doch als der Untergrund durch die erfolgte Kanalisierung trockengelegt wurde, begannen die Balken zu schwinden. Dies hatte zur Folge, dass durch die Setzungen erhebliche Schäden im Mauerwerk entstanden, die eine umfangreiche Restaurierung unumgänglich machten.
Mit großer Dankbarkeit freuen sich die Dorfbewohner Lustbronns und die gesamte Kirchengemeinde Stuppach, dass die vom Einsturz bedrohte Kapelle durch aufwändige Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten nun wieder genutzt werden kann.
Das Fundament wurde mit vielen Tonnen Beton unterfangen, immense Schäden an Mauerwerk, Innen- und Außenputz wurden behoben. Die Wände wurden neu verputzt und im den ursprünglichen originalen Farbton gestrichen, Kirchenbänke aufgefrischt, die Empore farblich angepasst und der Holzfußboden neu verlegt. Auch ein zerstörtes Fenster wurde erneuert. Zudem wurden die wertvollen Bilder und wunderbaren Heiligenfiguren von Meisterhand restauriert.
Voller Freude blickt die Kirchengemeinde nun auf den Tag, an dem die Kapelle wieder ihrer Bestimmung zugeführt wird. Viele Gläubige werden beim Besuch dieses Kleinods in Gebet und Gesang Kraft und Zuversicht schöpfen.
Die Rettung des Gebäudes war eine aufwändige, zeit- und kostenintensive Maßnahme. Doch das war es wert, um das Kirchlein als sichtbaren Ausdruck des Glaubens zu erhalten und mit neuem Leben zu erfüllen. Mehr denn je braucht es Stätten, an denen Gott erfahrbar ist.
Spenden weiter erforderlich
Bei jedem Bauprojekt der Kirche, das von der Diözese Rottenburg finanziert wird, muss die Kirchengemeinde einen Eigenanteil übernehmen und ist auf Spenden angewiesen. Viele Menschen, denen der Dank der Kirchengemeinde gilt haben bereits großzügig gespendet. Man ist jedoch nach wie vor auf Spenden angewiesen.
Am Sonntag, 15. September, wird die Kapelle Lustbronn feierlich wieder eingeweiht. Die Trachtenkapelle Stuppach wird die Feierlichkeiten musikalisch begleiten. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Domkapitular Dr. Uwe Scharfenecker und den Konzelebranten Pfarrer Stolarczyk und Pfarrer Meiser. Der Tag wurde passend zum Patrozinium „Schmerzen Mariens“ gewählt. Der Gottesdienst wird über Lautsprecher nach draußen übertragen, sodass alle Anwesenden ihn gut verfolgen können.
Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zu einem gemeinsamen Mittagessen sowie zu Kaffee und Kuchen am Kapellenplatz ein. Für weitere musikalische Unterhaltung sorgt die Trachtenkapelle Stuppach. Eine Dankandacht um 16 Uhr bildet den feierlichen Abschluss dieses besonderen Tages. kige
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