Projekt "Leila 50plus" - Auf dem Bad Mergentheimer Weihnachtsmarkt werden Kuchen im Glas verkauft / Geld geht an die Clowns der Caritas-Kinderklinik

Gemeinsam backen für ein Kinderlächeln

Von 
Bettina Semrau
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Hauswirtschaftsmeisterin Karin Uphoff (links) und zwei der Teilnehmerinnen an dem Projekt "Leila 50plus" backen kleine Kuchen im Glas, um sie auf dem Bad Mergentheimer Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Der Erlös kommt der Kinderklinik des Caritas-Krankenhauses zugute.

© Bettina Semrau

Bad Mergentheim. In der Kochwerkstatt des Landwirtschaftsamtes im Obergeschoss der Wachbacher Straße 52 riecht es verführerisch nach frischgebackenem Kuchen. Hier, direkt unter dem Dach der Außenstelle des Landratsamtes, laufen schon seit ein paar Monaten die Vorbereitungen für den Bad Mergentheimer Weihnachtsmarkt auf Hochtouren.

Auch wenn es köstlich riecht: Der Kuchen, der in den kleinen Einweck-Gläschen im Ofen vor sich hin backt, ist nicht zum Essen gedacht. Zumindest nicht für diejenigen, die so fleißig in der Küche herumwerkeln. Er soll vielmehr helfen, Kinderaugen zum Strahlen bringen. Ab 19. Dezember wird er an einem Stand auf dem Bad Mergentheimer Weihnachtsmarkt für einen guten Zweck verkauft. Der Erlös soll kranken Kindern in Bad Mergentheim zugute kommen, denn er ist für die Clowns gedacht, die den kleinen Patienten der Caritas-Kinderklinik ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Hauswirtschaftsmeisterin Karin Uphoff hatte die Idee zu den "Kuchen im Glas", die an diesem Tag in zwei Geschmacksrichtungen gebacken werden: Stracciatella und Schokolade. Hintergrund der Aktion ist das Projekt "Leila 50plus" des Jobcenters Main-Tauber in Tauberbischofsheim, betreut von der Sozialpädagogin Yvonne Sandmüller. Es soll helfen, über 50-jährige Langzeitarbeitslose zu fördern und sie wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Bei den freiwilligen Kursen geht es vor allem darum, das Selbstbewusstsein der Teilnehmer zu fördern und sie zu aktivieren.

Verschiedene Angebote gibt es bei Leila 50plus: von Mobilitätsberatung über Bewerbungstraining und Nordic Walking bis hin zu Kursen darüber, wie man sich auch mit wenig Geld gesund und schmackhaft ernähren kann. Genau so einen Kurs hat Karin Uphoff geleitet. Und so kam bereits im letzten Jahr die Idee auf, mit "Leila" an Weihnachten ein soziales Projekt zu unterstützen. War die Aktion im letzten Jahr noch vom Jobcenter komplett organisiert worden, haben die Leila-Teilnehmer die Planung und Organisation in diesem Jahr selbst in die Hand genommen. Je nach Vorlieben und Fähigkeiten hat jeder verschiedene Aufgaben übernommen: Vom Backen über den Aufbau des Weihnachtsmarktstandes bis hin zur Gestaltung eines Plakats. In der Gruppe selbstständig Vorhaben zu bewerkstelligen, das macht offenbar ein gutes Gefühl. "Es macht Spaß und es tut mir gut", bestätigt dann auch eine Teilnehmerin. Wer Kuchen kaufen und die gute Aktion unterstützen will: Der Leila-Stand ist auf dem Bad Mergentheimer Weihnachtsmarkt vom 19. bis 22. Dezember (Marktplatz) zu finden. Geöffnet sind die Stände täglich von 12 bis 20 Uhr.

Was ist Leila 50plus?

Die Abkürzung "Leila" steht für Leistung, Erfahrung, Integrität, Loyalität und Ausdauer.

Individuelle Förderung wie Mobilitätsberatung, Bewerbungstraining, Gesundheitstage und ein Handwerkerkurs sollen helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken.

Dabei soll Leila 50plus vor allem ein Instrument sein, um die Motivation zu fördern.

Das Projekt ist Teil der "Perspektive 50plus", einem 2005 gegründeten Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Ziel ist es, die Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

In Deutschland gibt es insgesamt 78 "Beschäftigungspakte", die das Projekt umsetzen.

Jeder Pakt entwickelt eigenverantwortlich Vermittlungsideen und erprobt Eingliederungsstrategien.

In der weiteren Region haben sich zu "Leila 50plus" mehrere Partner zusammengetan: Die Jobcenter der Landkreise Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spessart, Neckar-Odenwald und des Main-Tauber-Kreises.

Ebenfalls beteiligt sind die Stadt Aschaffenburg und das Berufliche Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz).

Seit dem Jahr 2010 wird außerdem das Modellprojekt "Impuls" umgesetzt. Menschen mit verschiedenen "Vermittlungshemmnissen" wie fehlende Mobilität oder Krankheiten werden engmaschig betreut.

Dadurch sollen sie aktiviert und stabilisiert werden, damit sie eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.

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