Anerkennung für Engagement im Ehrenamt

DRK-Kreisverband Mergentheim blickt auf starkes Jahr zurück

Bei der Kreisversammlung würdigten Politik und Verband die Arbeit des DRK. Präsident Haak berichtete über wachsende Aufgaben und sinkende Mitgliederzahlen.

Von 
Bernd Hellstern
Lesedauer: 
Bei den Nachwahlen des DRK-Kreisverbands Bad Mergentheim (von links): OB Udo Glatthaar, DRK-Geschäftsführerin Anna Deister, DRK-Präsident Prof. Dr. Thomas Haak, Andrea Bayer Kreisbereitschaftsleitung, Tamara Jenke Kreisbildungsbeauftragte, Iris Wöhr Kreisbereitschaftsleitung, Daniel Schmidt Rotkreuzbeauftragter, Ortsvorsteherin Karin Tremmel und Landrat Christoph Schauder. © Bernd Hellstern

Rengershausen. Vom Katastrophenschutz bis zum sozialen Dienst: Der DRK-Kreisverband Bad Mergentheim präsentierte bei seiner Kreisversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Rengershausen eindrucksvolle Bilanzzahlen und ehrte das Engagement seiner Helferinnen und Helfer.

Präsident Prof. Dr. Thomas Haak empfing neben den Aktiven und Delegierten aus den sieben Ortsvereinen, den haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern und nicht zuletzt Gastgeberin und Ortsvorsteherin Karin Tremmel auch kommunale Politprominenz, bis hin zu Landrat Christoph Schauder.

DRK-Kreisverband: „Stets zur Stelle“

Tremmel gab ihrer Freude Ausdruck, dass man die Kreisversammlung nach Rengershausen vergeben habe, mit 470 Einwohnern einer der kleinsten Stadtteile Bad Mergentheims. Der DRK-Kreisverband, so Oberbürgermeister Udo Glatthaar in seinen Grußworten, leiste unverzichtbare Hilfestellung im Rettungs-, Sanitäts- und Sozialdienst. Ob bei Unfällen, Naturkatastrophen oder im Alltag – das DRK sei stets zur Stelle. Dies sei aber nur möglich, weil sich der Kreisverband mit seinen Mitgliedsvereinen auf einen funktionierenden Vorstand, schlagkräftige Ortsverbände und leistungsbereite aktive Mitglieder verlassen kann.

Ganz besonders hob der OB die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Kommunen im Kreis auf allen Verwaltungsebenen hervor. „Euer Engagement – oft unbezahlbar und rund um die Uhr – ist das Herzstück unseres Hilfesystems, das den Bürgern und Bürgerinnen in unserer Region zukommt“, richtete OB-Glatthaar das Wort an die Rotkreuzler. „Ohne Eure Bereitschaft könnten Hilfe und Unterstützung in dieser Form nicht funktionieren. Euch allen gilt mein allergrößter Respekt und meine Anerkennung.“

Landrat Schauder: „Ein verlässlicher Partner“

Landrat Christoph Schauder nannte das DRK einen verlässlichen Partner an der Seite der Kreisverwaltung. Durch seine unverzichtbare Arbeit wache das DRK über das humanitäre Völkerrecht – im Main-Tauber-Kreis, in Deutschland und in der ganzen Welt. Diese Thematik sei heute aktueller denn je. Dementsprechend erweitere sich das Angebot des DRK im allgemeinen und des Kreisverbandes Bad Mergentheim immer mehr. Schauder hob die enge Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und dem DRK hervor, das durch seine Arbeit auch den Landkreis repräsentiere.

Abwärtstrend bei der Mitgliederentwicklung

Präsident Haak ging zu Beginn seiner Ausführungen auf die Mitgliederentwicklung ein, in der seit einigen Jahren ein stetiger Abwärtstrend zu erkennen ist. Ende des Jahres 2023 wurden mit 2.238 Fördermitgliedern 130 weniger gezählt ein Jahr zuvor, zum 31.12.2024 nahmen die Zahlen auf 2.144 weiter ab.

Rückläufig seien auch die Zahlen der ehrenamtlichen Helfer auf 242 (vorher 255). Beim Jugendrotkreuz sanken die Zahlen auf 80 (vorher 94), sogar die Zahl der Organmitglieder sank minimal von auf 22 auf 21 ab.

In einem kurzen Überblick informierte Prof. Dr. Haak über die Aktivitäten und Projekte seit der letzten Kreisversammlung. So sei seit April 2025 der Katastrophenschutz wieder in Nord und Süd aufgeteilt. Der Kreisverband besitzt nun eine Drohnenstaffel mit Standort Creglingen. Ein DRK-Laufteam wurde ins Leben gerufen, das schon bei einigen Lauf-Events am Start war. Im Bereich Rettungsdienst wurde die Ausbildung zur Schulung des Personals weiter ausgebaut, sowie neue Fahrzeuge angeschafft.

Bekanntheitsgrad des DRK stark gesteigert

Bedingt durch die sehr gute Social Media Arbeit konnte man den Bekanntheitsgrad des Kreisverbandes um ca. 50 Prozent steigern, wodurch auch mehr Bewerbungen eingingen. Für die Leitstelle konnten drei neue Disponentinnen ausgebildet werden, die im Unternehmen bleiben werden. Und seit März dieses Jahres gibt es die Stelle einer Ehrenamtskoordinatorin im Kreisverband. Nicht zu vergessen sei das Bauvorhaben in Weikersheim für bezahlbaren Wohnraum, das nach knapp drei Jahren beendet wurde.

Im Bereich soziale Dienste habe man eine sehr starke Zunahme verzeichnet. Die Hausanschlüsse stiegen von 339 auf 393, der soziale Hilfsdienst wurde 103-Mal (vorher 53) in Anspruch genommen. Einen enormen Aufschwung verzeichnete im Jahre 2024 das warme Essen auf Rädern mit 11.591 Auslieferungen, die beiden Jahre zuvor waren es noch 10.398 und 7.428.

Der besondere Dank des Präsidenten ging an seine Mitarbeiter im Präsidium für die unkomplizierte Zusammenarbeit und an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die in 2023 und 2024 viele Tausend Stunden abgeleistetet hätten. Dank gebühre aber auch dem Landkreis Main-Tauber als zuverlässigem Partner seit nunmehr über 25 Jahren, sowie dem Landesverband.

„Leider nur zwei Jugendgruppen“

Für die verhinderte stellvertretende Kreisjugendleiterin Clara Weber informierte Roland Dietz über die Aktivitäten des Jugendrotkreuzes. Aufgrund der Kürze der Vorbereitungszeit war es für ihn leider nicht mehr möglich gewesen, einen umfassenderen Bericht vorzutragen. Der Kreisverband mit Bad Mergentheim und Niederstetten verfüge derzeit leider nur über zwei Jugendgruppen, auch mangels Gruppenführer. Dietz erinnerte an das Jugendlager und den gelungenen Ausflug. Es gelte nun, eine neue Jugendleitung zu installieren, mit der Chance, den DRK-Nachwuchs erfolgreich weiterzuführen.

Schatzmeister Manfred Bürckert und Geschäftsführerin Anna Deister sprachen im Finanzbericht von einer guten Entwicklung des DRK-Kreisverbandes im Abrechnungszeitraum. Alle erforderlichen Investitionen und Betriebsausgaben habe man ausschließlich aus Eigenkapital finanzieren können. Der Verband sei ein wirtschaftlich gesunder und mit erheblichem Eigenkapital ausgestatteter Verband, der positiv in die Zukunft blicken könne. Die Bilanzsumme sei zwischen 2023 und 2024 um einige Prozente angewachsen. Der Zuwachs im Anlagevermögen bezog sich im Wesentlichen auf den Neubau in Weikersheim.

Der Prüfungsbericht bestätigte dem Kreisverband, dass die Jahresrechnung den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und Bilanzierung entspricht. Die Genehmigung zum Finanzbericht und die Entlastung des gesamten Vorstands, vorgenommen durch Gerd Schöppler, erfolgte einstimmig.

Die neue Kreisbereitschaftsleiterin Iris Wöhr stellte in ihrem Premierenbericht fest, dass der Kreisverband Bad Mergentheim in den Bereichen der aktiven Mitglieder (242), der Freien Mitarbeiter (48), den ehrenamtlich geleisteten Stunden (10.885,5 Stunden) und bei der Zahl der Einsätze (493) durchwegs unter den Vorjahreszahlen blieb. Die Hundestaffel konnte in der Mitgliederzahl (38) leicht zulegen, die Einsatzzahl ging von 16 auf 14 zurück.

Alarmierungen werden neu organisiert

An erster Stelle stehe die gute Zusammenarbeit mit allen Bereichen des Kreisverbandes. Die nächsten Handlungsfelder werden die Neuorganisation der Alarmierungen, ein geplantes einheitliches Taschensystem für die Bereitschaften und eine gemeinsame Materialbeschaffung sein, als Unterstützung der Bereitschaften in ihrer Arbeit. Sie selbst, Daniel Schmidt und Andreas Bayer freuten sich auf eine gute Zusammenarbeit.

Sehr ausführlich und detailliert ging der Rotkreuzbeauftragte Daniel Schmidt auf die Thematik „Katastrophenschutz“ im Kreisverband ein, als einem fundamentalen Bestandteil der öffentlichen Gefahrenabwehr und Sicherheit im Man-Tauber-Kreis. Das DRK arbeite eng mit den zuständigen Behörden zusammen und stelle die personelle und materielle Infrastruktur für den Ernstfall zur Verfügung. Ziel müsse es sein, für alle eventuellen Notfälle gerüstet zu sein, was nur durch gemeinsame Anstrengungen in alle organisatorischen Richtungen zu erreichen ist.

Ausbildung soll auf hohem Level bleiben

Letztendlich stellte sich noch die neue Kreisausbildungsleiterin Tamara Jenke vor, deren enge Verbindung zum DRK vor etlichen Jahren mit einem sozialen Jahr begann. Seither war sie in verschiedenen Bereichen tätig – zuletzt als Ausbilderin in Erster Hilfe. Sie werde nun ihre ganze Kraft und ihre Kenntnisse dafür einsetzen, damit das Ausbildungswesen im Kreisverband in puncto Qualität auf dem bis dato hohen Level gehalten wird.

Die notwendig gewordenen Nachwahlen gingen recht flott über die Bühne. Neue Kreisbereitschaftsleiterin wurde Iris Wöhr, ihr Stellvertreter Daniel Schmidt, der auch das Amt des Rotkreuzbeauftragten übernahm, neue Ausbildungsbeauftragte Tamara Jenke. Neu im Amt als Bereitschaftsleiter in den Ortsvereinen sind Margit Ries (Stellvertreterin Mergentheim), Markus Hellinger (Stellvertreter Igersheim), Carolin Lang (Weikersheim) und Steve Oswald (Stellvertreter Weikersheim).

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke