Kur- und Tourismusverein - Informationtafel zur Ketterburg gestiftet

Die große Unbekannte in der Stadtgeschichte

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Übergabe der Informationstafel am Ketterburgplatz: Im Bild von links Jonas Dastig (Wildpark), Revierförster Klemens Aubele, KTV-Vorsitzender André Kurtze, Dr. Carlheinz Gräter, Dr. Fritz Ulshöfer, Maria Günter und Verkehrsdirektor Kersten Hahn.

© Thomas Weller

Bad Mergentheim. Für den Historiker und Schriftsteller Dr. Carlheinz Gräter ist sie "die große Unbekannte der Stadtgeschichte": Die Ketterburg. Über das einstige, legendenumwobene Bauwerk ist in den vergangenen Jahrhunderten mehr als Gras gewachsen.

Wanderer, Nordic-Walker oder Spaziergänger, die im Ketterwald am "Ketterburgplatz" oberhalb Bad Mergentheim vorbeikommen, können kaum erahnen, dass hier einmal ein zwar nicht gerade mächtiges Gemäuer, aber immerhin eine Burg existierte. Ein Teil des Burggrabens hat die Zeit überdauert. Überbleibsel der Fundamente eines Bergfrieds und eines Torturms sind noch da, ruhen aber unter der Erde.

Laut Gräter wurde die Burg um die Mitte des 13. Jahrhunderts vom Deutschen Orden errichtet und vermutlich während des 15. Jahrhunderts bereits wieder zerstört. Ab 1730 wurden die "Mauern am alten Schloß im Köterwald" dann für den Neubau der Schlosskirche, später auch noch für den Wiederaufbau Löffelstelzens verwendet, das 1787 und 1791 zwei Großbrände erlebt hatte.

Wertvolle Hinweise

Der Historiker regte beim Kur- und Tourismusverein (KTV) Bad Mergentheim an, eine Informationstafel am Ketterburgplatz aufzustellen, um wieder an das einstige Bauwerk hoch über der Stadt zu erinnern. Vereinsvorsitzender André Kurtze nahm sich dieser Initiative an, suchte und fand hilfreiche Unterstützung. Aus dem Deutschordensmuseum gab es wertvolle Hinweise des früheren Museumspflegers Dr. Fritz Ulshöfer, von Museumsdirektorin Maike Trentin-Meyer und vom Fotografen Holger Schmitt. Dieser hatte den alten Plan von Oberamts-Geometer Elwert abgelichtet, welcher wiederum als Vorlage für die Informationstafel diente. Stefan Trinkl (Agentur Fischer & Friends) konnte für deren Umsetzung gewonnen werden, Grafikdesignerin Sabine Krzonzalla gestaltete die Tafel. Die Herstellung eines passenden Rahmens sagte Marcus Rügamer vom Wildpark zu, Jonas Dastig baute das hölzerne Gestell.

Die Informationstafel wurde jetzt vom KTV offiziell übergeben. Dabei dankte Vorsitzender André Kurtze allen genannten Beteiligten, ebenso Revierförster Klemens Aubele für unbürokratische Hilfe, Verkehrsdirektor Kersten Hahn für die Unterstützung der Stadt sowie der Geschäftsführerin des KTV, Maria Günter, die maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung des Projekts hatte. Verkehrsdirektor Hahn würdigte, dass der KTV durch sein Geschenk "Geschichte erlebbar" mache. tom

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