Schloss

Das Schicksal jüdischer Familien

Sonderführung zum Tag Jüdischer Kultur

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Der Vorabguss des Denkmals für die ermordeten jüdischen Bürger der Stadt ist im Schloss ausgestellt. © Schloss

Bad Mergentheim. Im Jahr 1999 fand der „Europäische Tag der Jüdischen Kultur“ erstmals statt, seit 2010 ist das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim mit einer Veranstaltung dabei. Am Sonntag, 4. September, ab 14.30 Uhr, nimmt Klaus Huth vom Verein Stolpersteine Bad Mergentheim Interessierte unter dem Thema „Vom Leben und Schicksal jüdischer Familien in Mergentheim. Über Ausgrenzung und Integration, Verfolgung und Gleichgültigkeit“ mit auf einen Rundgang durch Schloss und Altstadt.

In Mergentheim sind seit dem Jahr 1293 jüdische Einwohner bezeugt. Die israelitische Gemeinde zählte im Jahr 1700 in der Stadt 40 Mitglieder und erreichte 1895 mit 280 Personen ihren höchsten Stand. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft führte auch in Mergentheim zu Flucht und Deportation. Mindestens 61 jüdische Mergentheimer kamen von 1939 bis 1945 ums Leben. Klaus Huth, als Lehrer seit langen Jahren Kooperationspartner des Residenzschlosses Mergentheim und Mitbegründer des Bad Mergentheimer Vereins Stolpersteine hat sich mit den Schicksalen jüdischer Menschen und Familien in seiner Heimatstadt befasst. Sein Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung des Lebens jüdischer Einwohner im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wie waren sie im gesellschaftlichen Leben einer Kleinstadt integriert? Wie wurden sie ausgegrenzt, später verfolgt? Klaus Huth verdeutlicht anhand einzelner Persönlichkeiten und Familien gesellschaftliche Entwicklungen und schlägt dabei einen Bogen in die Gegenwart. Ein Einblick in die mehr als 700-jährige Geschichte jüdischen Lebens erwartet die Besucherinnen und Besucher der Führung, im Residenzschloss und an wichtigen Orten jüdischer Geschichte in der Altstadt.

Die Koordination und Organisation der Programme erfolgte durch B’nai Brith René Hirschler, Strasbourg, in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten in Baden-Württemberg und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. ist an der Schlosskasse, Dauer: ca. 1,5 Stunden, Anmeldung unter Telefon 07931/12306-0 erforderlich.

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dpa/lsw
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