Bad Mergentheim. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die – wenn es nach dem Willen aller Beteiligten geht – noch lange nicht beendet ist. Die Rede ist von der Abteilung „Cheerleader“ des TV 1862 Bad Mergentheim, die im Dezember 2016 gegründet wurde.
Abteilungsleiterin wurde damals Silke Waldmann, die noch heute Dreh- und Angelpunkt der Abteilung ist. Sie ist die Seele, die Organisatorin, Beichtmutter, Seelenmasseurin und noch vieles mehr in einer Abteilung, die in den letzten acht Jahren quasi von null auf 100 Prozent geschossen ist. Eine Abteilung, welche die bunte Vielfalt des ohnehin schon breit gefächerten Sportangebots des größten Vereins im Sportkreis Mergentheim um einen sportlichen Farbtupfer bereichert.
Teams mit sportlichen Choreografien anfeuern
Im ursprünglichen Sinn hatten die zumeist aus weiblichen Mitgliedern bestehenden Cheerleader-Gruppen den Zweck, die Teams der jeweiligen Sportart vor und während des Spiels durch sportliche Choreografien anzufeuern, die auch mit artistischen Elementen versehen waren.
In der Zwischenzeit sind in Deutschland viele Vereine entstanden, die Cheerleading als Leistungssport betreiben, so auch die „BlackEagles“ des TV 1862 Bad Mergentheim, die sich bundesweit im „Cheersportdeutschland“ und international in der „International Cheer Union“ organisiert haben.
Angefangen hat laut Silke Waldmann alles in der Turnhalle Stadtmitte. Bei der Gründung damals bestand die Abteilung aus lediglich drei Mädchen, von den zwei immer noch dabei sind.
Aktuell zählt die Abteilung an die 120 Mitglieder, mit Tendenz nach oben. Diese kommen zum Training nicht nur aus der Stadt selbst, sondern aus dem ganzen Main-Tauber-Kreis und rund 30 Kilometer aus dem Umland. Die 120 Mitglieder sind in fünf verschiedene Teams aufgeteilt.
Mitgliederentwicklung verlief rasant
Wie rasant die Entwicklung des Vereins verlief, verdeutlicht ein Blick in die sportliche Statistik. Natürlich freuen sich die Abteilungsleiterin und ihr Mitstreiterinnen im Vorstand über so viel Zuspruch, weil das belegt, dass die Abteilung auf dem richtigen Weg ist.
Hier allerdings treffen sich Fluch und Segen gleichzeitig. Segen, weil die gute Vereins- und Trainingsarbeit honoriert wird - Fluch, weil man durch den enormen Zuwachs in puncto Trainingsmöglichkeiten an die Kapazitätsgrenzen stößt. Denn man möchte auf keinen Fall die Qualität des Trainings einschränken müssen.
Training in fünf verschiedenen Hallen
Derzeit wird in fünf verschiedenen Hallen trainiert, was den Nachteil hat, dass das gesamte Equipment nicht zentral gelagert werden kann und deshalb teils schon in arge Mitleidenschaft gezogen wurde. Zudem sind die städtischen Hallen in den Ferien geschlossen, womit eine geordnete Vorbereitung auf diverse Meisterschaften, die nicht selten in den Ferienmonaten ausgetragen werden, nicht möglich ist.
Am häufigsten wird die Turnhalle Stadtmitte zum Training genutzt, aber insgesamt klemmt es an allen Ecken und Enden. Auch der Hilferuf an die Stadt blieb bislang ungehört, da diese ob der nicht vorhandenen Hallenkapazität nicht helfen konnte. Gleiches gilt für den TV-Hauptverein, der wiederum vom Angebot der Stadt abhängig ist.
Hoffnung auf Hallen von Industriebetrieben
Silke Waldmann setzt die letzte Hoffnung nun auf Gewerbe- oder Industriebetriebe in der Kernstadt, den Stadtteilen oder der näheren Umgebung, wo eventuell eine ansonsten gewerblich genutzte Halle verfügbar wäre. Im Gegenzug wäre die Abteilung dann bereit, im Rahmen ihrer sportlichen Aktivitäten den entsprechenden Firmen werbetechnisch zur Verfügung zu stehen. Hallenangebote nimmt Abteilungsleiterin Silke Waldmann unter Telefon 01590 1247791 entgegen. Denn Ziel der Abteilung ist es, weiter zu wachsen, auch durch Menschen mit Beeinträchtigung. Man möchte den Sportlern weiterhin ein zuverlässiges Zuhause bieten, möchte sie noch besser fördern können, damit die Cheerleader-Sportlerinnen der BlackEagles auch in Zukunft die Lorbeeren ihrer harten Trainingsarbeit ernten können.
Stadt: Hallen primär für Schulsport
Auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten bezüglich der Hallensuche teilt Pressesprecher Carsten Müller mit, dass die Stadt Bad Mergentheim umfangreiche Sporthallen-Kapazitäten – primär für den Schulsport – bereithält, die man außerhalb der Schulsportzeiten auch den Vereinen zur Verfügung stellt. Die Vergabe der freien Kapazitäten, so Müller, erfolge transparent und unter Berücksichtigung aller Vereine und Nutzungsgruppen. Die Cheerleader nutzten bereits einen erheblichen Anteil dieser Kapazitäten und erhalte zusätzliche Zeiten, sobald diese verfügbar seien. „Wir schätzen das Engagement der Ehrenamtlichen und wissen um die Bedeutung des Vereinssports für unsere Stadt“, schreibt Müller. Deshalb stelle der Gemeinderat die Hallen den Vereinen auch entgeltfrei zur Verfügung. „Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass die Stadt in erster Linie für den Bau eines Hallenangebotes zuständig und verantwortlich ist, das dem Bedarf der Schulen gerecht wird“.
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