„Tag der offenen Tür“

Bildungscampus in Beschlag genommen

Mit einem „Tag der offenen Tür“ feierte der Campus am Taubergrund die offizielle Einweihung der neuen und grundlegend renovierten Räume von Kita am Taubergrund und der Taubergrundschule.

Von 
Werner Mies
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Ein prächtiges Ensemble wurde der Campus am Taubergrund mit Taubergrundschule und Kita am Taubergrund (hinten quer). © Werner Mies

Edelfingen. Viele Eltern, Großeltern und Kinder füllten den Schulhof und wollten diesen bedeutenden Tag miterleben.

Fröhlich eingestimmt

Fröhlich stimmten die Kindergartenkinder mit dem Lied „Schön wird das Fest“ auf den Festnachmittag ein und der Schulchor versprach „Das wird ein Fest, das ihr nie vergesst“.

So verlief auch der informative Nachmittag, zu dessen Gelingen neben den Akteuren von Schule und Kindergarten auch die Edelfinger und Löffelstelzer Vereine und Institutionen beitrugen, die sich auf dem Parkplatz unterhalb der Schule mit verschiedenen Spielstationen präsentierten und vor allem die Kinder beschäftigten. Daneben wurden Getränke und Kaffee und Kuchen angeboten, und mit den Klängen der Löffelstelzer Jugendkapelle ergab sich so ein kleines Bürgerfest.

Zunächst waren allerdings Reden und Grußworte zu hören. Den Reigen eröffnete der Edelfinger Ortvorsteher Detlef Heidloff. Er hob hervor, dass es ihm ein Anliegen sei, diesen Campus am Taubergrund, der zwar schon einige Zeit in Betrieb sei, auch offiziell zu eröffnen. Er bezeichnete die Entscheidung zum Bau dieser Bildungseinrichtung, in der Kinder vom ersten bis zum zehnten Lebensjahr betreut würden, als richtungsweisende Entscheidung für die Fortentwicklung des Dorfes und das größte Bauprojekt seit der Eingemeindung 1975. Der Campus sei eine rundum gelungene Einrichtung geworden, die technisch auf dem aktuellen Stand sei.

Der Löffelstelzer Ortsvorsteher Michael Müller verwies darauf, dass sein Ortschaftsrat seinerzeit die Änderung des Schulbezirks positiv aufgenommen und zugestimmt habe, weil man sich viele Vorteile für beide Stadtteile davon versprach, wenn die Löffelstelzer Kinder in Edelfingen eingeschult werden könnten und dadurch die Grundschulen der Kernstadt entlastet würden. Weiter wies er auf bestehende Verbindungen auf sportlicher Ebene und der Feuerwehr hin. Weitere Berührungspunkte seien das gemeinsame Musizieren von Jugendlichen in der Löffelstelzer Jugendkapelle und der gemeinsame Wahlbezirk auf politischer Ebene

Nachdem auch ein reibungsloser Schulbusverkehr eingerichtet worden sei, wäre es für seinen Ortschaftsrat ein Herzensanliegen, einen Fahrradweg zwischen den beiden Stadtteilen zu schaffen, der von Löffelstelzen durch das Mergental nach Edelfingen führen sollte, formulierte Müller mit Blick auf den Oberbürgermeister noch einen Wunsch.

Die Schüler fühlen sich wohl in ihren hellen Klassenräumen. © Mies

Nachdem die Chorgemeinschaft Althausen/Edelfingen unter Leitung von Peter Ruppert mit einem Chorsatz für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung sorgte, hieß auch Oberbürgermeister Udo Glatthaar alle willkommen. Er dankte den Ortschafts- und Stadträten und den Mitarbeitern der Stadtverwaltung – vornweg Stadtbaudirektor Bernd Straub – für die gute Zusammenarbeit bei der Realisierung dieses Projektes. Der Bildungscampus mit seiner tollen technischen Ausstattung sei das Beste, das auf diesem Sektor geschaffen worden sei, so der OB weiter, und bereite die Kinder hervorragend auf ihr späteres Leben vor. Bildung sei ein Kernthema der Stadt, das neben der Sanierung von Straßen und Plätzen viele finanzielle Aufwendungen erfordere. Im Falle des Campus waren dies bei einer Gesamtsumme von 7,4 Millionen Euro, 3.3 Millionen Euro für die Grundschule und 4,1 Millionen Euro für den Kindergarten. Von Bund und Land sei das Projekt mit 1,65 Millionen Euro gefördert worden, das er auch als ökologisches Vorzeigeprojekt bezeichnete.

Nachhaltigkeit betont

Nach einem Musikstück der Jugendkapelle Löffelstelzen unter Leitung von Frank Mittnacht hob auch Stadtbaudirektor Bernd Straub die Nachhaltigkeit der Baumaßnahme hervor. So seien von der alten Schule die Räumlichkeiten größtenteils erhalten geblieben, entsprechend erweitert und saniert worden. Energetisch sei die Schule mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet worden, die mehr elektrischen Strom erzeuge als im Gebäude verbraucht werde. Außerdem sei die Schule voll digitalisiert und technisch auf dem höchst möglichen Standard.

Die Leiterin des Kindergartens, Susanne Schwab, zeigte sich mit ihrem Erzieherteam stolz, Teil einer aufstrebenden Gemeinde zu sein, durch deren Kinder die 90 Plätze in den fünf Kindergartengruppen inzwischen voll belegt seien. Trotz Fachkräftemangels habe der Kindergarten alle Stellen für Erzieher und eine Ausbildungsstelle für praxisinterne Ausbildung (piA) besetzt. Ihr Team habe noch viele Visionen, um die Kita am Taubergrund weiter zu entwickeln. Hier werde jedes Kind als einzigartige Persönlichkeit gesehen, das unterstützt und gefördert werde. Sie dankte den Eltern für ihr Vertrauen und ihrem Team und der Fachbereichsleitung in der Stadtverwaltung für die Unterstützung.

OB Glatthaar und weitere Offizielle sprachen Grußworte. © Mies

Schulleiterin Suzanne Schorn verwies auf das Leitbild der Schule, nach dem sich die Schüler in der Taubergrundschule wohlfühlten und sich mit ihr identifizieren sollen. Mit der Sanierung und Erweiterung der Schule habe man mehr bekommen als erwartet wurde. Nicht nur die hellen Räume, sondern auch die Arbeit mit der digitalen Ausstattung mache allen, Schüler und Lehrkräften, viel Freude. Sie rief die Gäste auf, sich die Räumlichkeiten anzuschauen und auch das Angebot der einzelnen Workshops in den Klassenräumen zu beachten.

Gebäude gesegnet

Nachdem Pfarrer Bernd Rampmeier und Pastoralreferent Jens Jörgensmann christliche Segenswünsche gesprochen hatten, überraschte Ortsvorsteher Heidloff die Schul- und Kindergartenleiter mit der Übergabe von zwei großen Schmutzfangmatten für die jeweiligen Eingangsbereiche, die großflächig mit dem entsprechenden Logo bedruckt waren, als Geschenk der Ortschaften Edelfingen und Löffelstelzen sowie der Stadtverwaltung.

Von der anschließenden Besichtigungsmöglichkeit wurde von den Besuchern reichlich Gebrauch gemacht und so mancher Vergleich mit den früheren Klassenräumen angestellt. Übereinstimmend waren auch die Besucher der Auffassung, dass hier eine Bildungseinrichtung geschaffen worden sei, die zeitgemäß ein angenehmes Lernumfeld biete.

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