Testfeld für Fugen-Verfüllung am Marktplatz

Bad Mergentheim: Belastungstest im Winter

Bereich neben dem Alten Rathaus wurde aufgearbeitet.

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Die Fugen im Marktplatz-Pflaster sind zunächst noch einmal ausgekehrt worden (im unteren Bereich zu sehen), bekamen dann eine Füllung und wurden maschinell abgewaschen. Das Testfeld befindet sich im Bereich Altes Rathaus/ Funkengasse. © Stadt Bad Mergentheim

Bad Mergentheim. Das Tiefbauamt der Stadt Bad Mergentheim hat in einem größeren Feld des Marktplatz-Pflasters die Fugen mit einem speziellen Mörtel-Gemisch verfüllt. Das Ergebnis wird nun den Winter über einem Belastungstest unterzogen, um herauszufinden, ob weitere Teile von Marktplatz und Burgstraße auf diese Weise vor der Komplett-Sanierung noch einmal provisorisch aufgebessert werden können.

Das alte Porphyr-Pflaster auf dem Marktplatz steht seit langem in der Kritik, weil es uneben ist und Passantinnen und Passanten aufgrund der Fugen stolpern können. Außerdem ist es mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen nur unkomfortabel befahrbar und Sehbehinderte bleiben mitunter mit ihrem Langstock darin hängen. Die Komplett-Sanierung des Marktplatzes und der Fußgängerzone ist Teil der Landesgartenschau-Entwicklung und nach der Fertigstellung des Gänsmarktes bereits in Arbeit. Derzeit wird von der Stadtverwaltung gemeinsam mit einem Fachbüro der freiraumplanerische Wettbewerb vorbereitet. Dabei werden Marktplatz, Hans-Heinrich-Ehrler-Platz, Burgstraße und Deutschordenplatz zusammenhängend geplant.

Noch zwei bis drei Jahre bis zum Baubeginn

Da es bis zum Baubeginn noch zwei bis drei Jahre dauern wird, sei aus Bevölkerung und Gemeinderat mehrfach die Anfrage an die Verwaltung gerichtet worden, ob ein Provisorium die Situation nicht abmildern könne. Versuche, loses Material aufzustreuen und einzukehren, waren in der Vergangenheit nicht erfolgreich. „Wir haben uns mit dieser Frage intensiv beschäftigt und nach einer Lösung gesucht, die bis zur Komplettsanierung tragen könnte, ohne zu viel Kosten- und Arbeitsaufwand zu verursachen“, sagt Cornell Schmeißer, Sachgebietsleiter Tiefbau und Technische Dienste im Stadtbauamt. „Wir haben uns schließlich für einen kunststoffmodifizierten Mörtel entschieden, der hoch fließfähig, selbstverdichtend und für Kehrmaschinen geeignet ist. Zugleich hilft der Einsatz einer sogenannten ‚Schwammfix‘-Maschine dabei, die Pflasteroberflächen nach dem Verfugen um ein Vielfaches schneller und sauberer zu reinigen als dies von Hand möglich wäre. So minimieren wir zudem die Behinderungen für den Fußverkehr und die Anlieger.“

Die entsprechenden Arbeiten hat der Bauhof gemeinsam mit einer Baufirma aus der Region am Mittwoch, 8. Oktober, vorgenommen. Das große Testfeld östlich des Alten Rathauses wurde bewusst ausgewählt, da hier die Belastungen am stärksten sind. Neben dem Fuß- und Radverkehr fahren dort der Stadtbus und die Fahrzeuge der Marktbeschicker entlang. Bis Anfang des kommenden Jahres muss das Testfeld nun zeigen, ob die Verfüllung diesen Belastungen und den winterlichen Temperaturen standhält.

„Wenn unser Versuch erfolgreich ist, können wir weitere Teilbereiche und Laufstrecken auf Marktplatz und Burgstraße verfüllen, um so Wege zu schaffen, die zumindest komfortabler und sicherer sind als bisher“, erläutert Cornell Schmeißer. Die Gesamt-Sanierung des Stadtbodens in der Altstadt ersetzen könnten solche provisorischen Lösungen jedoch nicht. „Hier müssen wir uns noch etwas gedulden und dürfen uns auf einen neuen Stadtboden und von Grund auf neu gestaltete Plätze im Zuge der Landesgartenschau freuen!“ stv

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