Bad Mergentheim/Herbsthausen. Orkantief „Ylenia“ hat viele Spuren in Deutschland hinterlassen, schwere Schäden aber vorwiegend in der Mitte und im Norden verursacht. Unzählige Bäume wurden entwurzelt, Stromleitungen teilweise unterbrochen und es gab Überflutungen an den Küsten.
Auch weite Teile Baden-Württembergs erlebten eine unruhige und stürmische Nacht. Und selbst am Donnerstagmorgen zeigte „Ylenia“ noch ihre Kraft. Das Polizeipräsidium Heilbronn teilte am Mittag mit, dass das Unwetter in der Region insgesamt aber „glimpflich verlaufen“ sei.
Kreisbrandmeister Andreas Geyer wusste bis gegen Mittag von nur einem größeren Vorfall im Main-Tauber-Kreis, einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 290 zwischen Bad Mergentheim und Herbsthausen. Hier verunglückte ein Lastwagen, dessen leere Anhänger von einer starken Windböe erfasst und in den Seitenstreifen gedrückt wurden und daraufhin umkippten. Eine mehrstündige Vollsperrung der Bundesstraße war die Folge.
Der Fahrer des Gespanns blieb unverletzt. Gegen 8 Uhr war der Unfall in Sichtweite des Kaisersteins gemeldet worden. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Mergentheim rückte aus, konnte aber vor Ort bis auf Sicherungsmaßnahmen nicht viel tun und musste auf einen Spezialkran warten, der erst gegen Mittag seine schwierige Arbeit mit dem Wiederaufrichten des Lkw – unter nach wie vor windigen Rahmenbedingungen – vollendet hatte.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach hatte zunächst bis Donnerstagabend Unwetterwarnungen hauptsächlich für die nördliche Hälfte Deutschlands herausgegeben. Weitere Warnungen vor Unwetter und Sturm beziehen sich bereits auf diesen Freitag und den Samstag.
Wie verschiedene Polizeipräsidien öffentlich mitteilten und ebenso der Südwestrundfunk vermeldete, hinterließ „Ylenia“ keine größeren Schäden in Baden-Württemberg. Spaziergänger wurden aber vor herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen immer gewarnt und Waldbesuche als aktuell „sehr gefährlich“ eingestuft.
40 Vorfälle
Im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn wurden während des Unwetters zwischen 4.30 und 10 Uhr am Donnerstag insgesamt 40 Geschehnisse gemeldet. 28 Mal lagen umgestürzte Bäume oder Äste auf der Fahrbahn, die unter anderem auch durch die Feuerwehr beseitgt werden mussten. Zu einem Einsatz rückten Polizisten aus, da eine Straße unter Wasser stand. Die Windböen warfen fünf Schilder, Bauzäune und andere Gegenstände um. Sechs zum Glück harmlose Verkehrsunfälle, bei denen es lediglich zu Sachschäden kam, wurden gemeldet. Verletzte gab es aufgrund des Unwetters bis Donnerstagmittag keine.
Zwischen Buchen und Mosbach im benachbarten Neckar-Odenwald-Kreis blockierten übrigens einige umgestürzte Bäume bei Heidersbach die B 27.
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