Heimat- und Kulturverein - Im Rahmen der Mitgliederversammlung im Hof des Dorfmuseums auf 2019 zurückgeblickt / Georg Frank aus dem Vorstand verabschiedet

Werner Göbel neuer zweiter Vorsitzender

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Christoph Frank
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Arnold Nied (rechts) verabschiedet seinen Stellvertreter. © Frank

Assamstadt. Zur achten Mitgliederversammlung trafen sich die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins am Dorfmuseum. Der nach den aktuellen Abstandsregeln bestuhlte und daher voll besetzte Innenhof bot eine gemütliche Atmosphäre. „Auch 2019 wurde wieder einiges bewegt“, sagte Vorsitzender Arnold Nied, so dass ohne den Verein im Ort etwas fehlen würde. Konkretes lieferten die Berichte der Projektleiter.

Im Totengedenken wurden zwei sehr aktive Mitglieder mit einer Schweigeminute geehrt: Andreas Frank hatte sich in der Projektgruppe „Wanderwege“ eingebracht und die Pflege einer Wanderhütte übernommen. „Der Name Robert Stumpf wird im Heimat- und Kulturverein untrennbar mit einem großen Engagement für die Kleindenkmale, Bildstöcke und besonders die umfassende Renovierung des Kreuzweges und des Steffeskirchle in Verbindung bleiben“, würdigte Nied das große Engagement Stumpfs.

Den Jahresbericht des Vorstands trug Georg Frank vor. Die Gremien Vorstand und Beirat träfen sich mittlerweile stets gemeinsam, um etwa Aktuelles aus den Projektgruppen zu besprechen oder Budgets zu planen, klärte der zweite Vorsitzende über die Arbeitsweise der Vereinsspitze auf. Diese Treffen hätten sich gut eingespielt. So seien 2019 lediglich drei Sitzungen notwendig gewesen, wobei 2020 bereits zwei Sitzungen stattgefunden hätten. Nachdem der Verein aus dem Stand mit 138 Köpfen gestartet war, habe sich die Mitgliederzahl auf 189 erhöht (Ende 2019).

Für Kassierer Bernd Scherer übernahm Schriftführer Jürgen Hernadi den Bericht: Größte Ausgabenposten habe es für das Dorfmuseum sowie für die Kreuzigungsgruppe am Steffeskirchle gegen. Als größter Einzelspender habe sich wiederholt die Helene-und-Edgar-Ansmann-Stiftung erwiesen, die als wichtige Säule den Verein mittrage. Doch es habe auch zahlreiche weitere Spenden oder die Überschüsse der Veranstaltungen aus der Projektgruppe „Brauchtum“ gegeben, dazu eine Spendenaktion, die vom Verein abgewickelt worden sei („Volksbänke“). „Wir sind äußerst dankbar, dass wir uns so voll auf unsere Kernaufgaben konzentrieren können“, betonte der Vorsitzende, bevor er das Wort an die Projektleiter übergab.

Rudolf Frank („Brauchtum“) ließ es sich nicht nehmen, namentlich aufzuzählen, wer alles aktiv in seiner Gruppe dabei sei. Er lobte den Dialekt-„Kalenner“, der immer sehr gut angekommen sei. „Der Dialekt ist auch ein Stück regionale Kultur“, sagte Frank. Daher habe er sich besonders über die Einladung zum Dialekt-Kongress im Stuttgarter Neuen Schloss gefreut: „Auch der Landesregierung ist die Mundart ein Anliegen.“ Ein Erfolg sei außerdem der zweite. Assamstadter Heimatabend gewesen. Ein fester Bestandteil der Gruppe seien die fröhlichen Singrunden, die bis zur Corona-Krise nahezu monatlich stattgefunden hätten.

Ein besonderes Projekt am Dorfmuseum sei das Herrichten der Vorsätze-Stube gewesen, berichtete Projektleiter Arnold Nied. Dafür hätten zwei Räume zusammengelegt und ein neuer Stahlträger eingebaut werden müssen. Die Arbeiten im Detail seien unter fachkundiger Anleitung von Restaurator Markus Schmidgall durchgeführt worden, um möglichst den historischen Originalzustand wieder hervorzuholen. Eine Fotografie von 1940 habe als Vorlage gedient, um eine schmucke Eingangstüre fertigen zu lassen. Weitere Arbeitseinsätze habe es etwa im Hofbereich gegeben. Eine Daueraufgabe sei die Entgegennahme historischer Gegenstände und Bilder für das Vereinsarchiv. Auch Nied zollte seinen Helfern Respekt, indem er namentlich aufführte, wer sich am Dorfmuseum aktiv einbringe.

Im Anschluss gab Arnold Nied noch einen Abriss über die Projektgruppe „Erhalten & Gestalten“, da in der Kürze der Zeit kein Nachfolger für Robert Stumpf gefunden worden sei. Dieser habe sich zuletzt um die Renovierung der Kreuzigungsgruppe am Steffeskirchle gekümmert. Außerdem sei ein Bildstock, der längere Zeit als verschollen galt, wiederentdeckt und nach der Restauration zum Jahresende am Dorfmuseum angebracht worden.

„Die letzten eineinhalb Jahre stand bei uns der Naturerlebnispfad im Vordergrund“, sagte Andreas Sturm, Projektleiter „Junge Erwachsene & Familien“. Die ausgelegten Flyer müssten wöchentlich aufgefüllt werden.

Ein Indiz dafür, wie gut der Pfad angenommen werde. Die Pläne für ein Event zur Einweihung des Pfades seien jedoch Corona-bedingt auf Eis gelegt worden. Dafür werde die Nikolausfeier am Steffeskirchle, an der zuletzt 120 Kinder teilgenommen hätten, aller Voraussicht nach stattfinden.

„Unser gut gepflegten Wanderwege finden Anklang“, wusste Wegewart Walter Frank. Und das nicht nur bei Individual-Wanderern, sondern Frank sei des Öfteren als Wanderführer von Gruppen aus der näheren Umgebung „gebucht“ worden. Das Großprojekt schlechthin in der Projektgruppe „Wanderwege“ sei jedoch die Zertifizierung des Bildstockwanderweges 1 (LTM-6) gewesen, die viel Zeit in Anspruch genommen habe und mit der Urkundenübergabe auf der CMT in Stuttgart im Januar belohnt worden sei. Aufgrund von Änderungen seie außerdem die Wandertafeln neu konzipiert worden.

„Ihr seid zwar eher der Youngster in der Vereinsfamilie, aber von der Größe her beachtlich und für Assamstadt eine echte Bereicherung“, sagte Silvia Geißler. Die Bürgermeisterstellvertreterin führte zunächst die Entlastung des Vorstands durch, die einstimmig erfolgte.

Bis auf das Amt des zweiten Vorsitzenden und die Vakanz der Projektleitung „Erhalten & Gestalten“ wurden die übrigen Personen in ihren Posten bestätigt. Für Georg Frank wurde Werner Göbel als Nachfolger gefunden und von der Versammlung als zweiter Vorsitzender bestimmt.

Nun galt es noch, Georg Frank als zweiten Vorsitzenden zu verabschieden, der aus privaten Gründen im Verein einen Schritt zurücktritt. In seiner Dankesrede sagt Arnold Nied: „Du hast acht Jahre Verantwortung an vorderster Stelle übernommen und später mit mir die Projekgruppe ,Dorfmuseum’ übernommen“. Neues ausprobieren und die Strukturen im Verein verbessern – Frank habe sich in vielfältiger Weise eingesetzt, lobte der Vorsitzende seinen bisherigen Stellvertreter.

Der Heimat- und Kulturverein habe zwar an mehreren Stellen mit Personalengpässen zu kämpfen, blicke aber insgesamt zuversichtlich in die Zukunft. Denn an den Berichtensei deutlich erkennbar, dass auch 2019 einiges geschafft worden sei, um dem Vereinsslogan „Assamstadt hat Zukunft“ gerecht zu werden.

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