Prunksitzung in „Schlackohrhausen“

Assamstadt: Fulminanter Auftakt in finale närrische Phase

Vierstündiges Programm der Superlative begeistert das Publikum vom Anfang bis zum Schluss.

Von 
Sina Rückgauer
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Die Prinzengarde der "Schlackohren" bei ihrem Gardetanz. © Torsten Geißler

Assamstadt. Farbenfrohe Kostüme, fröhliche Grimassen und das laute Rufen der Närrinnen und Narren – die Faschingszeit in „Schlackohrhausen“ steht kurz vor ihrem Höhepunkt am kommenden Wochenende. Mit einem grandiosen Auftakt starteten die Assamstadter „Schlackohren“ mit ihrer ersten von drei Prunksitzungen und zogen mehr als 500 Gäste in die Asmundhalle. Auch einige auswärtige Abordnungen nahmen den weiten Weg auf sich, um diesem Spektakel der Superlative beizuwohnen. Eingestimmt wurde der Saal durch die Assamstadter Musikkapelle, die für eine harmonische Atmosphäre sorgte und stets zum Mitsingen oder Schunkeln anregte.

Außerirdischer Einstieg in einen tollen Abend

Mit einem außerirdischen Einstieg entführten die „Dance 4 Kids“ das Publikum in eine andere Welt und sorgten mit ihrem Tanz und den glitzernden Outfits bereits zu Beginn für gute Stimmung. Direkt im Anschluss zogen die Hoheiten mit ihrem Gefolge, den zwei Sitzungspräsidenten Florian und Jonas und einer bunt gemischten Gruppe aus „Forschebutzen“ auf den Narrhalla-Marsch ein.

Das Kinderprinzenpaar, Prinzessin Emilia I. und Prinz Jonah II., überzeugte mit einer Mischung aus stilvoller Rede und wildem Partytanz. Auch die kleine Prinzengarde präsentierte sich von ihrer akrobatischen Seite und glänzte mit einem „Emoji-Tanz“. Prinzessin Jule I. kennt bereits das „Schlackohrhäuser“ Rampenlicht, da sie schon 2006 als Kinderprinzessin auf der Bühne stand. 19 Jahre später hält sie mit ihrem Mann, Prinz Christian I. (Ostertag), besser bekannt als „Oschy“, das Zepter in der Hand und regiert nun feierlich die partyfreudigen Assamstadter Narren.

Auch an guten Büttenrede durfte es nicht fehlen. So sorgten die zwei „Krummen Bienen“ mit ihrem Sketch aus der Metzelküche für heitere Stimmung und brachten das Publikum auch mit ihren musikalischen Einlagen rund um die Wurst zum Lachen. Mit flotter Musik und einem klassischen Gardetanz überzeugte das Assamstadter Tanzmariechen Malena Diehm, die mittlerweile ebenfalls fester Bestandteil der Sitzung ist. Mit dem Thema „Herzbeben“ ließen die „Kracherle“ die Herzen des Publikums höherschlagen und machten aus ihren „Bad Boys“ ganz charmante junge Männer, die mit Rosen vor ihren Herzensdamen knieten. Für die allgemeine Sicherheit der Narren sorgte Polizeidiener Gerhard Frank, der auf seinem Fahrrad flink das Ortsgeschehen beobachtete und jede Bekanntmachung ans Publikum weitertrug. Wie jedes Jahr, überzeugte die Assamstadter Prinzengarde mit einem flotten Gardetanz und einem Showtanz, bei dem sie diesmal „König der Löwen“ in das „Schlackohrenland“ brachten und ihre Zuschauer in eine Welt voller Tiere, Tanz und toller Kostüme eintauchen ließen. Die „Feierflies“ sorgten mit ihrer eigenen Fluggesellschaft, der „FeiAirflies“, für eine abwechslungsreiche Flugreise auf eine bekannte Partyinsel und brachten das Publikum wieder sicher zurück.

Die zwei Präsidenten Florian und Jonas präsentieren den Zuschauern in Form eines Videos, der „Schlackohren“-Schau, eine Eilmeldung zum Faschingsorden, der durch seine Aktualität eine große mediale Aufmerksamkeit erhielt. Getreu des Mottos des Ordens „Als Wagenbauer hat man‘s schwer, die Auflagen werden immer mehr“ ist es dieses Jahr auch für die Assmstadter Narren schwieriger geworden, die Auflagen für den Rosenmontagsumzug erfüllen zu können. Das sorgte für viel Unsicherheit in den einzelnen Gruppen, doch die Herausforderungen wurden bestens gemeistert. Bürgermeister Joachim Döffinger ist aber davon überzeugt, dass „seine“ Assamstadter auch trotz dieser Vorschriften ein gelungenes Faschingsfest feiern können.

Bevor es in die Pause ging, forderte Florian die Besucher auf, sich bei der neuen Online-Umfrage „Flo und Jonas wollen´s wissen“ direkt nach Ende der Prunksitzung zu beteiligen. Von Seiten der FG verspricht man sich Verbesserungspotential aufzuspüren, um noch besser auf die Belange aller Besucher eingehen zu können.

Der zweite Teil des Abends beginnt sehr sportlich

aAnschließend ging es sportlich weiter. Die „Purzler“ verzauberten als Schlüpfe mit waghalsigen Pyramiden und spektakulären Turneinheiten. Wer anschließend, wie Sitzungspräsident Jonas moderierte, beichten wollte, freute sich auf die „Schlackohrhäuser“ Schwesternschaft der „Promillas“, die mit einem Tanz a la Sisters Act begeisterte. Musikalisch ging es mit den „Ass-Capellas“ weiter, die den weiten Weg vom Wilden Westen auf ihren Pferden auf sich genommen hatten. Die Cowboys waren nicht nur gesangstechnisch ein „Ass“ sondern überraschten auch mit kleinen tänzerischen Einlagen. Vom Wilden Westen ging es weiter auf den Tennisplatz, der von den „Typen“ regiert wurde, die sich ein spannendes Turnier lieferten, bei dem es nur einen wahren Gewinner für die „Tennis-Ass-Open“geben könnte. Ganz besonders stellten die „Typen“ dieses Jahr ihr tänzerisches Talent unter Beweis, einstudiert von ihrer Trainerin, Prinzessin Jule I.

Die „Häffeleschgucker“ nahmen das Publikum wieder zurück zum aktuellen Ortsgeschehen und sprachen so unter anderem Themen wie den Rathausbau oder die ewige Suche nach einem Hausmeister für das Gemeindezentrum an. Mit dem „SEK“, also dem „Schlackohreneinsatzkommando“, wurde das Münchner Hofbräuhaus in die Asmundhalle gebracht, es wurden fleißig Schuhplattler getanzt. Den krönenden Abschluss vor dem großen Finale übernahm die Tanzgruppe „Tutti Frutti“, die sich als Amazonen präsentierte. Nach knapp vier Stunden Programm war man sich einig. Der Start war fulminant und hätte besser nicht sein können. Darauf ein dreifach kräftiges „Schlackohr Helau!“

Tanzmariechen Malena Diehm. © Torsten Geißler

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