Schillingstadt. „Der Kindergarten wird gebaut“, sangen die Kinder des evangelischen Kindergartens Schillingstadt beim symbolischen Spatenstich und zeigten mit allerlei Baumaschinen und Werkzeug den zahlreichen Eltern und Projektbeteiligten wie zügig dies vonstattengehe und ruckzuck flatterten die bunten Bänder des Richtfestbäumchen im Wind.
Finanzspritze aus dem Ausgleichsstock hilft
Sie werden sich indessen etwas gedulden müssen, denn die „größte kommunale Baumaßnahme“, so Bürgermeister Benjamin Czernin braucht Zeit, bis sie zu einem Ort wird, „an dem Kinder ihre Fantasie ausleben, Freundschaften schließen und wertvolle Erfahrungen machen können.“ Bei einer Kostenschätzung von knapp 3,2 Millionen Euro für den Anteil des Kindergartens, erhalte man Förderungen über 1,7 Millionen Euro, davon 1,2 Millionen aus dem Ausgleichsstock. Ohne diese sei die Umsetzung des Vorhabens kaum vorstellbar. Dem heutigen Startschuss sei eine intensive Planungszeit mit vielen Beteiligten vorangegangen, wobei man nicht jeden Traum habe erfüllen können.
Ein Schwimmbad, so der Rathauschef schmunzelnd in Richtung der Kinder sei nun mal nicht drin. Nichtsdestotrotz entstehe hier mit der Sanierung des Bestandsgebäudes sowie dem Anbau ein Ort zum Wohlfühlen, der für zwei Gruppen eine bessere Umgebung biete zum Spielen, Lernen und Wachsen. In die Zukunft blickend präsentierte er eine Zeitkapsel, die mit der tagesaktuellen Ausgabe der Fränkischen Nachrichten, seinem Grußwort sowie Zeichnungen der Kinder befüllt, im neuen Gebäude verbaut werde und irgendwann nachfolgenden Generationen offenbare, was damals geträumt worden sei.
Pfarrer Tecklenburg lobt gute Zusammenarbeit
Pfarrer Philipp Tecklenburg von der evangelischen Kirchengemeinde lobte die konstruktive Zusammenarbeit, die ein gemeinsames Ziel vor Augen hatte. Bürgermeister, Architekten, Kindergartengeschäftsführung und -leitung, er als Pfarrer, stets unterstützt von Fachleuten hätten auf Augenhöhe dieses Projekt entwickelt. „Das macht für mich den Weg bis zum Spatenstich so bemerkenswert“, betonte er, der die Einrichtung als sichtbares Zeichen für die Zukunft der Kinder, der Familien im Dorf sowie des lebendigen Miteinanders wertete und hierfür Gottes Segen erbat.
Da die Bauphase die Kinder begleiten werde, habe der Förderverein Helme angeschafft, um so die Bauarbeiten im Spiel authentisch nacherleben zu können, freute sich dessen Vorsitzende Angelika Boppel.
Kinder durften sich in der Zeitkapsel verewigen
Kindergärten zu entwerfen sei eine besonders schöne Aufgabe, erläuterte Architekt Philipp Lurz. Man schaffe Raum für die „Baumeister der Zukunft“, die noch voller Kreativität und Entdeckungsfreude einen sicheren Hafen der Geborgenheit bräuchten. Als verbindende Geste durften sich die künftigen Baumeister auf einem Plan des Kindergartens verewigen, der ebenfalls in der Zeitkapsel verwahrt wurde. Wer weiß, vielleicht entdeckt in vielen Jahren ein inzwischen großer Baumeister seinen bunten Fingerabdruck samt Vornamen und erinnert sich an die Träume von damals.
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