Sennfeld. Jubeln durften am Donnerstagabend Dagmar Hufnagel, Christiane Bier, Thea Chybiak, Andrea Balles und Gina Kurle gemeinsam mit allen Vereinsmitgliedern des TV Sennfeld. Denn: Die fünf Frauen waren am Donnerstagabend in Bad Cannstatt bei der Preisverleihung des Integrationspreises des Landes Baden-Württemberg. Unter dem Motto „Zusammen für Integration“ hatte Minister Manfred Lucha diese Auszeichnung verliehen. Prämiert wurden neun Projekte aus 236 Bewerbungen aus ganz Baden-Württemberg. Darunter war auch eines des TV Sennfeld, der in der Kategorie „Zivilgesellschaft“ den dritten Platz mit seinem Projekt „Sport für alle“ belegte.
Team drehte einen Film über die Arbeit des TV Sennfeld
Als die fünf Frauen sich am Donnerstagabend nach Bad Cannstatt aufmachten, hatten sie „schon so ein Bauchgefühl“, erklärte Dagmar Hufnagel auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten am Freitagmorgen. Schon durch das Telefon war ihr anzuhören, wie glücklich sie über diesen Preis ist. „Vor rund drei Wochen war ein Team des Ministeriums bei uns und hat einen Film über das Projekt gedreht“, erklärte sie ihre Vorahnung. Als am Donnerstagabend feststand, dass der TV Sennfeld wirklich den dritten Platz belegt hat, konnte sie es trotzdem kaum fassen: „Wir sind wirklich sehr überwältigt und stolz“, sagte sie.
„Das Projekt beeindruckte die Jury nicht nur, aber auch aufgrund seiner Dauer!“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Denn seit den 1990er Jahren engagiert sich der TV Sennfeld bereits für das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte im ländlichen Raum. „So schaffe er ein friedliches und harmonisches Leben vor Ort und begeistere Jung wie Alt für den Sport. Insbesondere aufgrund des breiten Angebotes (von Vorschulkindern bis zu Senioren beziehungsweise Hochaltrigen) und des mit Leib und Seele gelebten integrativen beziehungsweise inklusiven Ansatzes, unter anderem gegenüber Zugewanderten oder von psychischen oder motorischen Einschränkungen betroffenen Menschen, biete der Verein tatsächlich Sport für alle an. Integration, wie sie sein soll!“, ist in der Pressemitteilung weiter zu lesen.
Jung und Alt können mitmachen
Das Projekt „Sport für alle“ zeichne sich laut Hufnagel vor allem darüber aus, dass von jung bis alt wirklich jeder bei den Angeboten des Turnvereins mitmachen könne. „Alle Gruppen sind so konzipiert, dass es für jeden möglich ist, mitzumachen. Auch wenn die Person beispielsweise kein Deutsch spricht.“ Man wolle bewusst keine Anforderungen an die Person stellen, sondern sehe darin vielmehr die Herausforderung, selbst Lösungen zu finden, beschrieb Hufnagel die Besonderheit. „Wir sehen das als unsere Herausforderung und nehmen die gerne an.“ Das habe letztlich auch die Jury überzeugt.
Damit so ein Angebot jedoch gelinge, braucht es viele ehrenamtliche Helfer, betonte Hufnagel. „In Bad Cannstatt wurden viele Projekte aus der Stadt vorgestellt. Die haben da ganz anderer Ressourcen als wir auf dem Land.“ In Sennfeld gelinge es eben nur, wenn ganz viele Freiwillige zusammenkämen und ihren Beitrag leisteten. „Ohne das wäre es nicht möglich“, betonte Hufnagel.
Der Landespreis für Integration wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Die Preise sind mit insgesamt 18.000 Euro dotiert. Die Erstplatzierten erhalten jeweils ein Preisgeld von 3.000 Euro, die zweiten und dritten Plätze werden mit je 2.000 Euro beziehungsweise 1.000 Euro bedacht.
Das soll mit dem Preisgeld passieren
Doch was passiert mit dem Geld? „Das Ministerium hat uns gesagt, dass sie sich wünschen würden, dass alle am Projekt Beteiligten mal so richtig feiern“, erklärte Hufnagel. Entsprechend können sich alle Vereinsmitglieder schon auf kommenden Freitag freuen: „Da findet immer unser Kinderturnen statt. Und diesmal gibt es Eis für alle!“, blickte Hufnagel erfreut voraus. Zusammen mit den Kindern wird dann der Film über die Arbeit des TV Sennfeld geschaut, den das Team des Ministeriums gedreht hat und der bereits am Donnerstagabend bei der Preisverleihung gezeigt wurde. „Außerdem wollen wir noch einen Dankeschönabend veranstalten“, fügte Hufnagel an.
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