„ConnectCon“

Technik, Zukunft, virtueller Wettbewerb

Neue Adelsheimer Ausbildungs- und Technikmesse lockt mit E-Sportlern und Technik zum „Anfassen“

Von 
Dominic Eberwein
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Was hat die neuste Gaming-Technik zu bieten? Das wollen sowohl Ralf Ulrich (links) als auch Marius Zetzmann auf der „ConnectCon“ in Adelsheim vermitteln. © Eberwein

Adelsheim. Die Ausbildungs- und Technikmesse „ConnectCon“ öffnet am Wochenende zum zweiten Mal ihre Tore in Adelsheim. Am 12. und 13. April warten an drei Orten in der Innenstadt eine Ausbildungsmesse mit Ausstellern lokaler und überregionaler Unternehmen sowie eine interaktive Hardwareausstellung und ein breitgefächertes Programm zum Thema E-Sports auf Besucher.

Die Programmbausteine haben sich dabei erst nach Monaten des Ausprobierens und Vernetzens in der Region zu dem neuartigen Hybridevent verbunden, welches die „ConnectCon“ darstellt.

Der Startschuss fiel im September 2022 bei einem Partnertreff des Hüllhorster Computerherstellers und Hauptlieferanten der ConnectCon Wortmann AG. Anlässlich der Begründung einer neuen Produktschiene sowie des 25-Jahr-Jubiläums der damals jüngst als Partner gewonnenen ESport-Organisation „SK Gaming“ wurde das Konzept „E-Sports“ vorgestellt.

Dieser warf schließlich bei Mitarbeitern des Adelsheimer IT-Unternehmens „CoNetSer“ die Frage auf, wie man das Thema an die junge Zielgruppe herantragen kann.

Die Antwort: „Wir wollten mit Technik und E-Sport zum Anfassen in die Schulen“, sagt Mitorganisator Ralf Ulrich. Dabei habe es sich auch um eine „Marketingmaßnahme“ gehandelt, so sollten den Schülern zum Beispiel die Leistungsunterschiede zwischen aktueller und veralteter Gaming-Technik erklärt werden.

Doch auch mit Mythen und Vorurteilen rund um das Thema E-Sports sollte mit Unterstützung prominenter Experten, etwa durch den heutigen Marketing-Manager bei SK Gaming, Gerrit Stukemeier, aufgeräumt werden.

„Die Lehrer fanden es toll, dass wir den Schülern den Unterschied zwischen richtigen, professionellen E-Sportlern und Zocken vermitteln konnten. Das ist wie ein Unterschied zwischen Bundes- und Kreisliga, das hat auch Flausen ausgetrieben“, so Ulrich weiter.

Dies blieb auch in der Folge auf den Messen ein wichtiger Programmpunkt. Entsprechend wurde das Angebot auf Vorschlag des Bildungsberaters der IHK Rhein-Neckar, Stefan Kempf, um die Ausbildungsmesse erweitert. Kempf, so Ulrich, habe den Kontakt zu „Mitgliedern der Überbetrieblichen Ausbildungsstelle Buchen (ÜAB) hergestellt“.

Während auf diese Art die ersten Aussteller zusagten, hatten die Organisatoren an anderer Stelle mit Vorurteilen zu kämpfen. „Wir haben insgesamt etwa 70 Firmen aus allen Branchen angeschrieben, am Ende haben für diese ,ConnectCon’ zehn Firmen zugesagt. Viele Betriebe sehen den E-Sport nach wie vor als Zocken an“, sagt Marius Zetzmann, welcher im Marketing für die „ConnectCon“ mitwirkte.

Ähnliches ließe sich laut Zetzmann durchaus auch bei den Schulen im Neckar-Odenwald-Kreis beobachten: Man habe insgesamt 20 Schulen zu einem im Rahmen des Events angebotenen Vortrags zum Thema „KI in der Schule“ eingeladen, nur sieben haben das Angebot angenommen, weswegen dieser Programmteil nun online stattfinden muss.

Doch der 22-Jährige zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass sich dieser Zustand in naher Zukunft ändern wird. Immerhin habe das Osterburkener Automatisierungsunternehmen AZO bereits mithilfe von Virtual Reality-Technik ihre Förderanlagen auf der „ConnectCon 2023“ präsentiert.

Das Pilotevent 2023 fand im Juli in der Eckenberghalle statt. Den nun deutlich früher im Jahr angesetzten Termin begründen Ulrich und Zetzmann unter anderem mit einer entsprechenden Anregung der Ausbildungsbetriebe, um diesen mehr Zeit für mögliche Vertragsabschlüsse geben zu können. Auch die abgelegene Lage der letztjährigen Location sei ein Grund für den Umzug in die Innenstadt gewesen.Dieser verlief problemlos, nicht nur, weil das Event dem Projekt „Stärkung der Innenstadt“ des städtischen „City-Managements“ gut zu Gesicht stünde.

Ulrich begründet dies auch mit dem Engagement großer Teile des Organisationsteams. Er selbst sei unter anderem Vorsitzender der FG „Gäässwärmerzunft Alleze“.

„Wir sind Adelsheimer. Wir haben für die Hardwareausstellung der ,ConnectCon’ den Sitzungssaal im Rathaus ohne Probleme bekommen, obwohl im Anschluss an das Wochenende direkt Gemeinderatssitzung ist“, sagt Ulrich.

Zudem werden für die Werbekosten der „ConnectCon“ sowie die Gagen der E-Sportler und Redner Gelder aus dem Fördertopf des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) bereitgestellt.

Mit dem Ansatz des ungezwungenen Erlebens von Technik und E-Sports soll die „ConnectCon“ nach dem Willen Ulrichs und Zetzmanns zudem ein Pilotprojekt für Partner der Wortmann AG im In-und Ausland werden. „Wir von CoNetSer zeigen die Potenziale der Hardware auf, den Rest machen die E-Sportler. Man soll einfach ausprobieren“, resümiert Ulrich.

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