Adelsheim. „Der Regen hat uns nicht aufgehalten. Die Stimmung war von Anfang bis Ende super. Das Volksfest ist jedes Jahr ein Muss für uns!“ fasste eine Festbesucherin das Festwochenende zusammen. Vier Tage lang stand Adelsheim im Zeichen des 75. Adelsheimer Volksfestes, das mit einem farbenfrohen Mix aus Unterhaltung und kulinarischen Leckerbissen begeisterte.
Bereits am Freitagabend startete das Festwochenende im Stadtgarten am Platz des Jugendhauses traditionell schwungvoll. Das Zelt war beim Public Viewing voll gefüllt. Obwohl die deutsche Nationalmannschaft bei der EM ausgeschieden war, verflog die gedrückte Stimmung spätestens, als DJ DomAir die Bühne betrat. Parallel dazu öffnete die Kunstausstellung „Kinderarbeit“ in der alten Mühle ihre Türen, während „Adelsheim leuchtet“ mit beeindruckenden Lichtinstallationen für zusätzliche Highlights sorgte. Die kulinarischen Spezialitäten des Teams vom Restaurant „Alessia“ rundeten das Programm ab.
Herrschte am Freitag noch gutes Wetter, sollte sich dies am Samstagnachmittag ändern. Das Volksfest war am Samstag etwas für echte Fans – gegen 14 Uhr, pünktlich zum Start des großen Festumzugs, setzte der Regen ein und wollte nicht aufhören. Doch die Adelsheimer Vereine und Institutionen ließen sich davon nicht unterkriegen. Zwar fiel der Umzug etwas kleiner und kürzer aus als ursprünglich geplant, aber die Trachtengruppe, Kindergärten, Schützen sowie die Schlepperfreunde Leibenstadt und viele weitere Vereine und Institutionen sorgten auch im Regen für ein buntes Bild in der Innenstadt.
„O’ zapft is“ hieß es dann im Anschluss auf dem Marktplatz, als Bürgermeister Wolfram Bernhardt das erste Fass Bier anzapfte und damit offiziell das Adelsheimer Volksfest eröffnete. In seiner kurzen Ansprache begrüßte er alle Festbesucher und Ehrengäste und sprach einen großen Dank an das Organisationsteam aus.
Auch Bernhard Bopp begrüßte als Sprecher der Vereine die Gäste im Festzelt. Er bedankte sich bei allen Helfern vor und hinter den Kulissen, die sich für das Adelsheimer Volksfest ehrenamtlich einsetzen. Torsten Blum verwies auf das abwechslungsreiche Programm, das bereits seit mehreren Monaten vorbereitet und geplant wurde, und bezeichnete das, was es zu erleben gab, als „den kleinen Wasen“.
Am Rossparkplatz war eine kleine Vergnügungsmeile aufgebaut und in der gesamten Innenstadt lockten zahlreiche Marktstände mit regionalen Spezialitäten und kunsthandwerklichen Produkten. Außerdem gab es auf drei Festplätzen Unterhaltung für Jung und Alt.
Am Abend, als das Festprogramm wieder Fahrt aufnahm, zeigte sich auch das Wetter von seiner besseren Seite. Das Festzelt am Marktplatz war gut gefüllt, als die Bauländer Trachtengruppe ihr 50-jähriges Bestehen feierte. Elli Pittner, die man als Trachtenmutter bezeichnen könnte, führte ein informatives Gespräch mit Torsten Blum, in dem sie die Adelsheimer Tracht vorstellte und die bewegte Geschichte der Trachtengruppe erläuterte. Diese formierte sich 1974 und ist seitdem ein fester Bestandteil der „Gäässwärmerzunft“.
Nachdem die historischen Tänze die Zuschauer in ihren Bann gezogen hatten, ging das Fest mit musikalischer Unterhaltung durch Bernd „Luggi“ Leitner, dem Musikverein Schlierstadt und der Band „Korpus16“ weiter.
Familientag
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Familientags und begann mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Marktplatz bei strahlendem Sonnenschein. Voll gefüllt war das Festzelt beim Jazz-Frühschoppen mit „Debbi and the Jazzman“. Den ganzen Tag über wurden zahlreiche Aktionen für Kinder geboten, die für strahlende Augen und viel Spaß sorgten. Ein besonderer Höhepunkt war die Kunstausstellung der Hectorakademie, die im Rahmen des Familienprogramms interessante und kreative Werke präsentierte.
Zur Mittagszeit luden die Markt- und Infostände zum Bummeln ein und die Besucher konnten sich von der Vielfalt der angebotenen Waren inspirieren lassen. Beim Flohmarkt der Schützengesellschaft wechselte manches Schätzchen den Besitzer. Auch die Adelsheimer Fachgeschäfte öffneten ihre Türen für einen verkaufsoffenen Sonntag und boten den Besuchern eine zusätzliche Gelegenheit, durch die Innenstadt zu schlendern und einzukaufen. Auch die Vergnügungsmeile der Schausteller war ein Anziehungspunkt. Die Marktbeschicker boten an ihren Ständen eine bunte Vielfalt an Waren und trugen so zu einem gelungenen Tag für die ganze Familie bei.
Am Nachmittag rückte die Geschichte des Volksfestes in den Fokus. Torsten Blum, der das Wochenende über gekonnt durch das Programm führte, lud drei Zeitzeugen zum Gespräch auf die Bühne im Festzelt ein. Gemeinsam mit Albert Rückert, Bernd Hofmann und Gerhard Binder ließ er die Anfänge und die Entwicklung des Festes Revue passieren. Auch wenn sich das Fest im Laufe der Jahre gewandelt und den unterschiedlichsten Gegebenheiten angepasst hat, waren sich alle einig, dass das Adelsheimer Volksfest schon immer ein Fest vom Volk für das Volk war und auch zukünftig bleiben wird. Musikalisch umrahmt wurde das Gespräch vom Gesangverein unter der Leitung von Daniel Borkeloh, der mit seinen Liedern zum Mitsingen animierte.
Am Abend begeisterte die Jugendkapelle Adelsheim unter der Leitung von Hannah Schöll die Besucher im Festzelt. Parallel dazu sorgte Bernhardt Schieß am Rathausplatz für die passende musikalische Atmosphäre. Der Abend schloss mit der Preisverleihung des Volksfestschießens der Schützengesellschaft Adelsheim, was einen spannenden und festlichen Abschluss für einen gelungenen Familientag darstellte. Am Montag klang das Adelsheimer Volksfest mit dem Behörden- und Firmennachmittag in entspannter Atmosphäre gemütlich aus.
Am Abend sorgte die neue After Work Party für einen stimmungsvollen Abschluss. DJ Raaf und die Band Me and My Brother heizten den Besuchern ein. Mit dieser gelungenen Kombination aus Tradition und modernen Elementen setzte das Adelsheimer Volksfest einen beeindruckenden Schlusspunkt. Die vier Festtage boten für jeden Geschmack etwas und zeigten einmal mehr, warum das Volksfest ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Region ist. kr
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