Osterburken. Bei einem ansprechenden Festakt wurden die neuen Räume in der Schule am Limes eingeweiht. Rektor Jochen Knühl begrüßte die Festgäste und freute sich: "Endlich ist es soweit! Die neuen Täume können ihrer Bestimmung übergeben werden."
Nach der energetischen Sanierung des A-Baus begann im Frühjahr 2012 die Sanierung der über 50 Jahren alten Toilettenanlagen und die Erweiterungsbauten für die zunehmend wachsende Ganztagesgrundschule. Diese befindet sich nun im dritten Jahr und die Nachfrage wachse stetig, stellte Rektor Knühl fest.
So wurden die Räumlichkeiten konzeptionell geplant und durchgeführt von Architekt Egon Bermayer. Den 31 Firmen, die hier am Bau tätig waren, dankte Knühl für die geleistete Arbeit.
Bürgermeister Jürgen Galm.gab der Freude Ausdruck, dass alle der Einladung gefolgt seien, um diesen freudigen Anlass zu feiern und sich im Rahmen des Tages der offenen Tür ein Bild vom Schulleben zu machen. Er unterstrich die Bedeutung dieses Projektes: "Schließlich sind wir die erste Grundschule im Neckar-Odenwald-Kreis, die sich auf den Weg zur Ganztagesschule gemacht hat." Heute könne man nun offiziell den Haken unter die Sache machen, freute sich Galm.
Tatsächlich könne die Schule die Räumlichkeiten ja schon einige Monate nutzen. "Das haben wir einem straffen und ehrgeizigen Bauzeitenplan zu verdanken. Den einzuhalten ist unserem Architekten Egon Bermayer hervorrangend gelungen", verdeutlichte das Stadtoberhaupt. Das sei heutzutage in Zeiten ausgebuchter Handwerker keine Selbstverständlichkeit: Baubeginn Februar 2012, Richtfest 3. Mai 2012 und Fertigstellung mit Übergabe Oktober 2012.
Leider habe man die Kosten nicht ganz einhalten können, ergänzte Galm. "Das ist beim Bauen im Bestand leider nicht auszuschließen", erklärte das Stadtoberhaupt. Marode Leitungen, die ELA-Anlage und vieles mehr haben die Kosten von geplanten 1,0 Millionen auf 1,2 Millionen - davon 100 000 Euro echte Mehrkosten - ansteigen lassen.
An Förderung erhielt man aus der Schulbauförderung 225 000 Euro, sowie aus dem Ausgleichsstock - der "Armenkasse " der ländliche n Kommunen - 323 000 Euro und nochmals 20 000 Euro für die ELA-Anlage. "Förderung gibt es leider nicht für Sanierung, sondern nur, wenn Grundrisse verändert oder Ganztages-Räumlichkeiten hergestellt werden. Darüber sollte man mal nachdenken", forderte Galm auf.
Das bedeute, die Stadt Osterburken habe über die Hälfte selbst beigesteuert. "Ich bin überzeugt: Es ist gut angelegtes Geld", so Galm und ergänzte: "Wir sind damit in der Schulentwicklung der Zeit schon voraus, denn wir können bereits auf gute Erfahrungen verweisen."
Die Schule am Limes sei gut aufgestellt. Davon könnten sich die Besucher anlässlich des Tags der öffenen Tür überzeugen.
Architekt Egon Bermayer ließ die Arbeiten an der Schule, mit denen man bereits 2005 mit dem ersten Bauabschnitt begonnen hatte, Revue passieren. Kernstück der jetzigen Planung war die Grundsanierung und Erweiterung des baulich desolaten Verbindungstraktes inklusive Toilettenanlagen mit Aufsetzen des Stockwerkes, das den Mehrzwecksaal (Atelier) sowie Raum für Lerninsel beinhaltet. Er stellte die Arbeiten der am Bau beteiligten Firmen, die fast alle aus dem Neckar-Odenwald-Kreis kommen, lobend heraus.
Der Chor "Boomhacker" Klasse 4 mit Frau Frey erfreute die Gäste musikalisch. Anschließend erinnerte Konrektor Wilfried Kolb in seinen Ausführungen an die am 1. April 2006 eingeweihten Räume im heutugen B-Bau. Heute sei man in der glücklichen Situation, erneut Räumlichkeiten für die Ganztagesgrundschule einweihen zu dürfen.
"Mit dieser modernen Ausgestaltung hat die Schule am Limes die Möglichkeit erhalten, ihren Ganztagesunterricht zu erweitern und somit zeitgemäßen Unterricht weiterzuentwickeln und zu sichern", stellte der Konrektor klar. Die Rektoren a.D. Hans Müller und Reinhard Feil hätten die Zeichen der Zeit erkannt und mit ihrem Engagement und ihrer Überzeugungsarbeit den Weg bereitet.
Kritisch schilderte Kolb die Verschlechterung der Ausstattung mit Lehrerstunden, gerade in der Lehrerreserve und stellte fest: "Hier ist die Schulverwaltung gefragt." Zum Abschluss wünschte er der Schule am Limes viel Erfolg bei der schulischen Entwicklung. Die Flötengruppe der Klasse 3 stimmte mit ihren dargebotenen Volskliedern auf den kommenden Frühling ein.
Den Reigen der Grußworte eröffnete MdL Peter Hauk. Er wünschte den Schülern an der Schule eine gute Zukunft, dass sie sich wohlfühlen und dass diese Schule ein Ort des Lernens bleibe.
Landrat Dr. Achim Brötel stellte fest: "Die Schulstadt Osterburken geht mit diesem Projekt ihren Weg auf vorbildliche Weise weiter." Osterburken setze konsquent auf einen Ganztagsschulbetrieb. Seit dem Schuljahr 2010/11 gehöre nun auch die Grundschule dazu. "Das ist ein ganz eigenes Profil, das zugleich auch in besonderer Weise auf neue gesellschaftliche Herausforderungen reagiert", bemerkte Brötel.
"Wer ein modernes, zukunftsorientiertes, aber trotzdem menschliches Schulsystem will, muss heute bereit sein, auch in baulicher Hinsicht neue Wege zu gehen. Man muss den ,Bewohnern' das Gefühl einer einladenden Lebenswelt vermitteln, in der Schule einfach auch Spaß macht. Das ist der Stadt Osterburken hier erneut hervorragend gelungen", lobte der Landrat.
Die Investition sei eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Schulstandorts Osterburken, der ja auch zentralörtliche Funktionen als Fortbildungsstandort des Staatlichen Schulamtes Mannheim wahrnehme. Er gratulierte zur feierlichen Übergabe und wünschte der gesamten Schulfamilie Gottes Segen.
In ihren Grußworten dankten der Elternbeiratsvorsitzende Ehmann, sowie die Schülersprecher Suzana Hofman und Lars Kuhn der Stadt Osterburken mit Bürgermeister Jürgen Galm und dem Gemeinderat, dass die neuen Räume geschaffen werden konnten.
Im Anschluss an den Musikvortrag der Flötengruppe nahm Pfarrer Andreas Schneider die Segnung der neuen Räume vor. Rektor Jochen Knühl dankte in seinem Schlusswort allen für ihre Glückwünsche und lud zu einem Umtrunk ein. kh
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